4 häufige Vorurteile beim Podcasting und warum sie so nicht stimmen

4 häufige Vorurteile beim Podcasting und warum sie so nicht stimmen

Ein paar Mal im Jahr landen mehr E-Mails in meinem Posteingang als sonst.

Meist um ein kostenfreies Webinar herum, wie es vor einigen Wochen der Fall war oder wie jetzt, wenn ein neuer Kursstart ansteht.

Dabei sind zwei Sachen bemerkenswert:

  1. Es sind meist ähnliche Fragen
  2. Ich habe darauf noch nie öffentlich etwas dazu verfasst

Das erste ist vollkommen verständlich.

Für den zweiten Punkt kann ich mich nur entschuldigen und gelobe hiermit Besserung.

Denn ich möchte mich in diesem Artikel mit vier häufig genannten Vorurteilen beschäftigen und sie ein wenig relativieren, bzw. zu den Akten legen.

Das artet jetzt nicht in einen zur Textform gewordenden Schrein fürs Podcasting aus. Dafür bin ich wiederum nicht Fanboy genug…aber lass uns lieber in den ersten Mythos einsteigen.

1. Podcasts sind technisch schwierig

Ja, ich finde auch, dass ein Podcaststart eine Herausforderung ist – im Vergleich zu einem Blog.

Ein Blog zu starten ist nicht das Problem.

Du sicherst dir eine Domain, lädst WordPress und ein Theme und schreibst los. Vom Handwerk ist Blogging nichts anderes als Word oder Excel.

Einen guten Blog zu starten, gut zu schreiben und Leser zu finden ist schon wieder eine andere Sache, aber die meine ich auch nicht. Das reine Erstellen von Blogartikeln ist „nur“ Schreiben. Die meisten Blogger haben bereits mit Textverarbeitung gearbeitet und können daher auf Ressourcen und Erfahrungen zurück greifen.

Die wenigsten Podcaster haben vor dem Start der eigenen Show in ein Mikrofon gesprochen oder eine Aufnahmesoftware benutzt.

Und weil dementsprechend weniger Ressourcen oder Erfahrungen da sind, wirken Podcasts auch technisch schwierig.

Aber im Kern sind sie es nicht.

Sie sind Scheinriesen.

Ab 60,- EUR bekommt man richtig gute Mikrofone, die man nur per USB in den Rechner stecken muss.

Die Aufnahmesoftware ist in der Regel auch nicht so komplex, wie sie im ersten Moment aussieht, denn du wirst nur ca. 10-15 Prozent aller Regler, Schieber und Funktionen brauchen, die dort parat stehen.

Du darfst nicht vergessen, dass die meisten dieser Programme für komplexere Dinge gedacht sind, als nur einen Podcast damit aufzunehmen.

Ich möchte deine Sorge vor der Technik-Hürde nicht herabwürdigen – im Gegenteil. Ich respektiere sie voll und ganz.

Nahezu alle meiner Klienten, die NACH der Aufnahme mit mir Kontakt aufnehmen, haben folgendes gesagt: „Ich hatte Angst vor Programmen wie Garageband oder Audacity, aber nach ein paar Testaufnahmen war das dann auch wieder vorbei.“

Ich möchte dich also damit nur ermutigen, dass du dir einfach einen Ruck gibst und die Anfangshürde recht schnell angehst. Denn dann wirst du merken, dass das alles nur halb so wild ist.

Und selbst wenn deine Aufnahme nicht so rund ausgepegelt ist und vielleicht auch ein wenig rauscht…kein Problem. Auch dafür gibt es Services wie Auphonic, die deine MP3-Dateien noch mal etwas aufpolieren.

Und dann gibt es noch den mystischen RSS-Feed, den man braucht, um seinen Podcast bei iTunes einzureichen und die Dateien abonnierbar zu machen.

Den habe ich in meinen Anfangstagen mit HTML selber geschrieben – der totale Wahnsinn eigentlich. Das muss heute niemand mehr selber machen.

Fürs Lagern der Episoden und für das Erstellen des Feeds kannst du Anbieter wie Libsyn oder Podcaster, bzw. WordPress-Plugins wie Powerpress. Dafür brauchst du keinerlei HTML-Kenntnisse und musst auch sonst keinerlei Code anpacken.

Zwischenfazit

Ja, die meisten Dinge, die du beim Start deiner Show machst, machst du vermutlich zum ersten Mal. Das macht aber den Prozess an sich technisch nicht schwierig.

Schwierig ist es vielleicht nur, den Hintern hochzubekommen und sich der Sache zu stellen.

Aber das haben einige Andere vor dir auch schon geschafft…also kannst du das auch, oder?!

2. „Es gibt bestimmt nicht viele Menschen, die mir zuhören würden!“

Das ist ein typischer Fall von „einschränkendem Glaubenssatz“, wenn du mich fragst.

Paradoxerweise haben die meisten Menschen, die mir damit kommen schon längere Zeit einen Blog und einen Facebook-Fan-Seite…

Wo ist da der Unterschied?!

Im Endeffekt geht es um deine Message und die Möglichkeit, deine Zielgruppe etwas näher an dich als Mensch (oder an dein Unternehmen) heran zu lassen und so noch mehr Vertrauen aufzubauen.

Und solange es Menschen gibt, die sich für dein Thema interessieren, dann wirst du auch Hörer für deinen Podcast finden. So einfach ist das.

Vielleicht liegt es aber auch nur an daran, dass sich manche hinter dem geschriebenen Wort verstecken und sich selber so nicht zeigen möchten. Möglicherweise wegen einer negativen Einstellung der eigenen Stimme gegenüber, was total schade und meist auch nicht wahr wäre.

Wenn du dir also unsicher bist, ob deine Leute dich auch gerne mal hören wollen würden…dann frag sie doch einfach. Du wirst überrascht sein, welche Reaktionen du bekommen wirst.

Und wenn du ganz am Anfang stehst, den Blog erst gerade eingerichtet hast und noch keine Fanbase in Social-Media hast, dann überlege dir folgendes:

Warum startest du einen Blog?! Warum überlegst du, ein Webinar zu geben?

Vermutlich weil du eine Message hast, oder?! Und solange du eine Message hast, wirst du auch Menschen mit einem Podcast erreichen können. Punkt.

Ob es am Ende 1.000.000, 1.000 oder „nur“ 100 sind, ist dabei doch erst mal nicht so wichtig, oder?

Und wenn du vielleicht eher zu den Introvertierten gehörst…willkommen im Club.

Natalie Schnack hat mir in diesem Interview mal verraten, warum man für Podcasting keine Rampensau sein muss, bzw. auch nicht sein sollte.

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Zwischenfazit

Die Furcht „zu klein“ oder „zu wenig Stimme“ zu haben, ist verbreiteter, als du vielleicht denkst. Du bist auf jeden Fall nicht alleine da draußen.

Aber lass dir eines gesagt sein. Du bist mit deiner Expertise und deiner Erfahrung wertvoll. Und das darfst du auch nach außen tragen!

3. „Videos sind besser als Podcasts“

Ja, sind sie!

Aber auch nur dann, wenn du in deinem Video etwas zeigen MUSST. Andernfalls sind es zwei grundverschiedene Kanäle mit verschiedenen Stärken.

Podcasts sind das Medium für „nebenher“. Ich liebe es, im Auto oder beim Spazierengehen neue Dinge zu lernen oder mich on demand mit neuen Informationen zu versorgen, bzw. meinen lieb gewonnenen Podcastern zuzuhören.

Das du dich bei Podcasts „nur“ auf einen Kanal reduzieren musst, macht dieses Medium auch so intim und zu einem „Beziehungsaufbauer #1“ aus meiner Sicht.

Wenn ich jemandem „mein Ohr leihe“, entsteht eine ganz besondere Verbindung. Und deswegen gehören motivierende Geschichten, deine Erfahrungen und dein Wissen in deine Show.

In deinem Marketing-Mix wirst du um Video ab und an auch nicht herum kommen, denn das rundet dein Gesamtbild ab. So bekommt der Zuschauer ein Bild von dir als Person, wie du dich bewegst und dergleichen.

Erfolgsgeschichten, Tipps und Tricks, die man nicht sehen muss, würde ich aber immer in Audio packen. Wenn es dann noch eine Präsenz bei Youtube oder so gibt, kannst du diese Audiospur mit ein paar Slides noch zu einem Film machen und fertig ist die Laube.

Zwischenfazit

Einige Marketer glauben, dass Video wegen seiner höheren Komplexität in der Produktion automatisch wertvoller sein muss, als Podcast.

Aber das ist so nicht richtig.

Es geht darum, was du auf den einzelnen Kanälen machst und wie du sie aufbaust.

Niemand will sich eine halbe Stunde einen sich bewegenden Mund anschauen. Das wird langweilig. Da gebe ich mir lieber die Audiospur und mache derweil etwas angenehmes und sitze nicht vor dem Rechner.

4. Podcasts bedeuten Verbindlichkeit

„Wenn ich einmal mit einem Podcast angefangen habe, dann muss ich den bis in alle Ewigkeit weiter führen!“

Nö, das musst du nicht. Punkt.

Du kannst sehr entspannt eine Präsenz auf iTunes aufbauen, ohne von Woche zu Woche immer wieder vor deinem Mikro zu sitzen.

Aber lass uns ein wenig weiter vorne anfangen.

Ja, es ist richtig, dass eine gewisse Regelmäßigkeit für dein Content-Marketing wichtig ist. Das bekommst du nicht umsonst an allen Ecken und Enden des Online-Marketings um die Ohren geknallt.

Auch bei einem Podcast ist das. Wenn du eine „wöchentliche Show zum Thema XY“ ankündigst, dann solltest du dich weitestgehend daran halten.

Wenn du aber von vorn herein ein anderes Format wählst, dann kannst du auch ohne Regelmäßigkeit dein Ding in iTunes machen.

Dafür möchte ich dir hier zwei Beispiele mitgeben.

  1. Die Miniserie: Das ist eine in sich geschlossene Reihe, die thematisch und didaktisch auch so aufgebaut ist, dass sie nach einigen Episoden auch wieder beendet ist. Das macht der Podcaster in der ersten Episode klar und so ist es dann auch. Wenn diese Serie ein konkretes Problem löst, gut produziert ist und du sie immer wieder mal in Social-Media und Co. bewirbst, dann bleibt sie auch in den iTunes-Charts.
  2. Seasons: Ähnlich wie Serien in Staffeln aufgebaut sind und zwischen ihnen meist ein Jahr liegt, kannst du auch so deinen Podcast aufbauen. Wenn du verschiedenen Themenschwerpunkte hast, kannst du in einer Woche alle Episoden dazu produzieren, veröffentlichen und bewerben. Wenn du dann Zeit und Lust auf eine neue Staffel hast, dann schnappst du dir Themenschwerpunkt 2 und machst das dann fertig. So kannst du im Vorfeld die einzelnen Arbeitsphasen pro Themenschwerpunkt im Jahr direkt verteilen und sorgst so für regelmäßigen Output, ohne von Woche zu Woche neue Sachen zu erarbeiten.

Aber machen wir uns nichts vor: Shows, die immer zu einem bestimmten Wochentag neu erscheinen, sind bei iTunes beliebter. Das liegt aber meist nur daran, dass diese Shows einen stetigen Anstieg von Neuabonnenten haben, währen Miniserien und Staffeln in der Regel nur einmal, bzw. ein paar Mal im Jahr neue Abonnenten bekommen.

Nämlich dann, wenn die Miniserie erscheint oder eine neue Staffel promotet wird.

Wenn du aber beispielsweise durch Facebook-Ads immer mal wieder neue Leute auf deine Serie oder Staffel aufmerksam machst, sieht das schon wieder vollkommen anders aus.

Zwischenfazit

Regelmäßigkeit hat seine Vorteile, keine Frage.

Aber es geht auch ohne. Vor allem, wenn man sich auf Qualität und nicht nur alleine auf die Chartsplatzierung kümmert.

Mit ein wenig Werbung kann man die Phasen ohne organische Neuabonnenten aber gut kompensieren

Ausklang – Was kannst du mitnehmen?

Wie bei jedem Kommunikationskanal gibt es auch beim Podcasting einiges an Befürchtungen, Ängsten oder Vorurteilen.

Einige davon fußen auf „wahren Begebenheiten“ oder den Erzählungen von Leuten, die einfach nicht genug dran gezogen haben.

Im Endeffekt ist Podcasting ein Kanal mit einer verdammt höhen Lernkurve, der man sich allerdings auch stellen muss. Aber die meisten sind am Ende echt überrascht, wie klein dieser Scheinriese dann doch ist.

Und solange du für dein Thema brennst und was zu erzählen hast, wird sich das auch lohnen. Denn du wirst immer Menschen erreichen, die genau auf die gewartet haben.

Ob das, was du erzählst dann in einem Video oder besser in einen Podcast passt, ist dann abhängig von dem, was du erreichen willst. Und natürlich, ob du etwas Visuelles zeigen willst.

Aber keine Sorge, wenn du dich dafür entscheidest und vielleicht nicht so viel Zeit in das Projekt stecken kannst oder willst, dann entscheide dich einfach für ein Format, das ungebunden und frei ist.

Wenn du auch so richtig Bock hast, Menschen mit deiner Message zu erreichen und zu bewegen und gleichzeitig den sicheren Weg zu wählen, dann sei gerne beim neuen Durchgang von WERDE ZUM PODCAST-HELDEN dabei.

Dieser Kurs startet am 02. November und hier findest du alle Informationen darüber.

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