Du bist mit einem Podcast unterwegs und hast es vielleicht sogar in die Podcast-Charts bei Chartable oder so geschafft? Toll!
Vielleicht bist du auch schon ein paar Wochen weiter und merkst, dass dein Podcast langsam wieder in den Charts nach unten rutscht.
Ein gutes Gefühl? Für die meisten Podcasterinnen und Podcaster eher ein ernüchternder Moment.
In diesem Artikel möchte ich dir zeigen, dass du damit a) nicht alleine bist, b) warum das passiert und c) wie du konstruktive Lösungen dafür findest.
Wenn du jemals einen Podcast gestartet hast, kennst du vielleicht das aufregende Gefühl, wenn dein neuer Podcast plötzlich in den Charts klettert. Dieses Phänomen, das ich liebevoll als "Erstplatzierung-Phänomen" bezeichne, spielt sich oft wie folgt ab:
Dieses Muster zeigt, wie wichtig es ist, sich nicht allein auf den anfänglichen Erfolg zu verlassen.
Als Podcasterin oder Podcaster musst du über den Tellerrand hinausblicken und Strategien entwickeln, die dir helfen, langfristig ein treues Publikum deines Podcasts aufzubauen.
Kommen wir aber später noch zu, denn vorher gibt es noch ein anderen Phänomen, das wir uns anschauen sollten.
Ein weiteres interessantes Phänomen in der Podcast-Szene ist das weitverbreitete Missverständnis bezüglich der Anzahl der Episoden und deren Einfluss auf die Chartplatzierung. Das sieht oft so aus:
Klar ist: Ein erfolgreicher Podcast setzt auf engagierte Hörer und stetiges Wachstum, nicht nur auf die anfängliche Flut von Episoden. Dieses Phänomen zeigt, dass ein tiefgreifendes Verständnis der Plattform-Algorithmen und des Hörerverhaltens super wichtig ist, um langfristig erfolgreich zu sein.
Genug an Phänomenen? Nein, eins kommt noch. Bzw. wir dröseln das mit der Kausalität noch ein wenig auf.
Ein weiteres interessantes Phänomen in der Podcast-Landschaft ist das Missverständnis um Korrelation und Kausalität, das viele Podcaster erfahren. Viele Podcast-Hosts machen die Beobachtung, dass eine anfänglich hohe Episodenzahl ihnen einen erfolgreichen Einstieg in die Charts ermöglichte.
Doch mit der Zeit rutschen sie in diesen Charts Woche für Woche weiter nach unten. In diesem Moment greifen sie oft zu einer vermeintlich bewährten Methode: Sie produzieren noch mehr Episoden in der Hoffnung, den früheren Erfolg zu replizieren.
Frei nach dem Motto: Viel hilft viel!
Diese Strategie kann jedoch trügerisch sein.
Das Hauptproblem dabei ist, dass durch die Produktion mehrerer Episoden zwar die Anzahl der Downloads steigen mag (da die bereits gewonnenen Hörer mehr Inhalte zum Anhören haben), aber die Anzahl der Abonnenten nicht zwangsläufig wächst.
Die Podcasterinnen und Podcaster erreichen im Wesentlichen dieselben Menschen, die sie vorher auch erreicht hatten, ohne neues Publikum hinzuzugewinnen.
Diese Vorgehensweise erzeugt oft einen enormen Druck.
Podcast-Schaffende finden sich in einem Hamsterrad wieder, in dem sie ständig neue Inhalte produzieren, ohne dass dies zu einem signifikanten Wachstum ihres Publikums führt.
Langfristig kann diese Strategie kontraproduktiv sein, da sie nicht nur zeitaufwändig und anstrengend ist, sondern auch nicht die gewünschte Wirkung – nämlich das Erreichen neuer Hörer – erzielt.
Sei also gnädig mit dir selber, hab Korrelation und Kausalität im Blick und such dir Kennzahlen, die ich wirklich weiterbringen.
Lass uns also jetzt lösungsorientiert werden.
Wenn dein Podcast nach den ersten 10-15 Folgen in den Charts abzurutschen beginnt, ist es an der Zeit, innezuhalten und zu reflektieren. Stelle dir die Frage: „Wie wichtig sind diese Chartplatzierungen wirklich für meinen Erfolg?“ Die Antwort könnte überraschend sein.
Erfolg in den Podcast-Charts bedeutet nicht unbedingt Erfolg bei deinem Publikum. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass Charts oft kurzfristige Trends widerspiegeln und nicht unbedingt die Qualität oder die langfristige Bindung der Hörerschaft anzeigen. Wenn du dich fragst, wie dein Podcast besser wird, dann bau die Community auf!
Mal Hand aufs Herz: Eine Chartpositionierung ist eine schöne Sache und auf jeden Fall einen Screenshot wert. Aber es geht hier nicht um dich, sondern um deine Zuhörerinnen und Zuhörer. Wenn du dich auf diese Menschen fokussierst, dann ist die Chartposition irgendwann eine logische Konsequenz deiner Arbeit und dann auch viel nachhaltiger.
Beginne damit, alternative Kennzahlen zu betrachten. Wie engagiert ist deine Hörerschaft? Wie viel Feedback erhältst du? Wie sind die Durchhörquoten? Kommen Kunden über den Podcast? Diese Faktoren können ein realistischeres Bild deines Erfolgs zeichnen.
Eine strategische Neuausrichtung kann helfen, die Langlebigkeit und Relevanz deines Podcasts zu sichern.
Definiere klare, langfristige Ziele für deinen Podcast. Möchtest du eine bestimmte Community aufbauen? Möchtest du ein spezifisches Thema vertiefen? Deine Ziele sollten über kurzfristige Chartplatzierungen hinausgehen:
Nutze das Feedback deiner Hörer, um deinen Content kontinuierlich zu verbessern und an die Bedürfnisse deiner Zielgruppe anzupassen. Ein Podcast, der auf die Wünsche und Bedürfnisse seiner Hörerschaft eingeht, hat eine größere Chance auf langfristigen Erfolg. Und damit auch auf eine gute Chartplatzierung als positiver Nebeneffekt.
Im Podcasting kann es leicht passieren, sich in den Wirren der Chartplatzierungen und der vermeintlich sicheren Strategien dazu zu verlieren.
Doch wenn es eine zentrale Erkenntnis gibt, die du aus diesem Artikel mitnehmen solltest, dann ist es diese: Die wahren Erfolgskriterien liegen oft jenseits der flüchtigen Glanzpunkte der Charts.
Denke immer daran: Echter Erfolg im Podcasting ist ein Marathon, kein Sprint.
Indem du dich auf langfristige Ziele, kontinuierliche Verbesserung und den Aufbau einer starken Community konzentrierst, legst du das Fundament für einen Podcast, der nicht nur kurzfristig glänzt, sondern auch langfristig Bestand hat.
Was denkst du?