Podcast-Charts: Das Tief überwinden, wenn du in den Charts abrutschst.

Podcast-Charts: Das Tief überwinden, wenn du in den Charts abrutschst.

Du bist mit einem Podcast unterwegs und hast es vielleicht sogar in die Podcast-Charts bei Chartable oder so geschafft? Toll!

Vielleicht bist du auch schon ein paar Wochen weiter und merkst, dass dein Podcast langsam wieder in den Charts nach unten rutscht.

Ein gutes Gefühl? Für die meisten Podcasterinnen und Podcaster eher ein ernüchternder Moment.

In diesem Artikel möchte ich dir zeigen, dass du damit a) nicht alleine bist, b) warum das passiert und c) wie du konstruktive Lösungen dafür findest.

Das Erstplatzierung-Phänomen: Der anfängliche Höhenflug neuer Podcasts

Wenn du jemals einen Podcast gestartet hast, kennst du vielleicht das aufregende Gefühl, wenn dein neuer Podcast plötzlich in den Charts klettert. Dieses Phänomen, das ich liebevoll als "Erstplatzierung-Phänomen" bezeichne, spielt sich oft wie folgt ab:

  • Kurze Flitterwochen mit den Algorithmen: Diese anfängliche Begeisterung wird auch von den Algorithmen der Podcast-Plattformen wie Apple Podcasts bemerkt. Sie sehen den schnellen Anstieg an Downloads und Abonnenten und denken: „Wow, das muss ein Hit sein!“ Und schwupps, bist du oben in den Charts. Das gibt dir einen ordentlichen Schuss Dopamin ins Hirn.
  • Realität trifft auf Euphorie: Doch wie bei vielen guten Dingen im Leben kommt nach dem Hoch oft ein Tief. Dein Netzwerk ist nicht unendlich, und bald haben alle, die du kennst, deinen Podcast zumindest einmal angespielt. Die Zahl neuer Hörer beginnt zu stagnieren. Das ist vollkommen normal und nüchtern betrachtet einfach logisch.
  • Ein sanfter Abstieg in den Charts: Die Algorithmen sind unerbittlich. Wenn die Zahl der Neuabonnenten nachlässt, merken sie das und dein Podcast beginnt, in den Charts zu sinken. Das ist der Moment, in dem viele Podcaster realisieren, dass der anfängliche Erfolg zwar schön, aber nicht nachhaltig war. Statt Dopaminkick kommt hier die volle Dröhnung Ernüchterung.

Dieses Muster zeigt, wie wichtig es ist, sich nicht allein auf den anfänglichen Erfolg zu verlassen.

Als Podcasterin oder Podcaster musst du über den Tellerrand hinausblicken und Strategien entwickeln, die dir helfen, langfristig ein treues Publikum deines Podcasts aufzubauen.

Kommen wir aber später noch zu, denn vorher gibt es noch ein anderen Phänomen, das wir uns anschauen sollten.

Das Missverständnis um Episodenanzahl und der Erfolg in den Podcast-Charts

Ein weiteres interessantes Phänomen in der Podcast-Szene ist das weitverbreitete Missverständnis bezüglich der Anzahl der Episoden und deren Einfluss auf die Chartplatzierung. Das sieht oft so aus:

  • Der gut gemeinte Rat: Viele sogenannte Podcast-Experten empfehlen, mit einer hohen Anzahl an Episoden zu starten. Die Logik dahinter: Je mehr Episoden, desto mehr Downloads, desto höher die Chartplatzierung. Diese Empfehlung ist nicht per se FALSCH, aber ist oft zu kurz gedacht.
  • Die Realität der Algorithmen: Was oft übersehen wird, ist, dass Plattformen wie Apple Podcasts ihre Charts nicht nur anhand von Downloadzahlen gestalten. Viel wichtiger sind Faktoren wie Neuabonnenten und das Engagement der Nutzer. Besonders im Ökosystem Spotify vermute ich eine sehr hohe Relevanz von Durchhörquoten.
  • Aufmerksamkeit vs. Chartplatzierung: Es stimmt, dass eine größere Anzahl an Episoden zu Beginn mehr Aufmerksamkeit generieren kann. Dies liegt aber eher daran, dass es mehr Inhalt gibt, über den man in Social Media sprechen und den man teilen kann, und nicht unbedingt an der schieren Episodenanzahl.
  • Die Verwechslung von Korrelation und Kausalität: Hier liegt das eigentliche Missverständnis. Viele verwechseln die Korrelation (viele Episoden führen zu mehr Downloads) mit einer Kausalität (viele Episoden führen direkt zu einer besseren Chartplatzierung). Hast du also eine Menge Follower, dann kannst du mit einem 90-sekündigen Trailer deines bald startenden Podcasts an die Chartspitze schießen.

Klar ist: Ein erfolgreicher Podcast setzt auf engagierte Hörer und stetiges Wachstum, nicht nur auf die anfängliche Flut von Episoden. Dieses Phänomen zeigt, dass ein tiefgreifendes Verständnis der Plattform-Algorithmen und des Hörerverhaltens super wichtig ist, um langfristig erfolgreich zu sein.

Genug an Phänomenen? Nein, eins kommt noch. Bzw. wir dröseln das mit der Kausalität noch ein wenig auf.

Das Dilemma der Episodenflut: Korrelation vs. Kausalität in der Podcast-Welt

Ein weiteres interessantes Phänomen in der Podcast-Landschaft ist das Missverständnis um Korrelation und Kausalität, das viele Podcaster erfahren. Viele Podcast-Hosts machen die Beobachtung, dass eine anfänglich hohe Episodenzahl ihnen einen erfolgreichen Einstieg in die Charts ermöglichte.

Doch mit der Zeit rutschen sie in diesen Charts Woche für Woche weiter nach unten. In diesem Moment greifen sie oft zu einer vermeintlich bewährten Methode: Sie produzieren noch mehr Episoden in der Hoffnung, den früheren Erfolg zu replizieren.

Frei nach dem Motto: Viel hilft viel!

Diese Strategie kann jedoch trügerisch sein.

Das Hauptproblem dabei ist, dass durch die Produktion mehrerer Episoden zwar die Anzahl der Downloads steigen mag (da die bereits gewonnenen Hörer mehr Inhalte zum Anhören haben), aber die Anzahl der Abonnenten nicht zwangsläufig wächst.

Die Podcasterinnen und Podcaster erreichen im Wesentlichen dieselben Menschen, die sie vorher auch erreicht hatten, ohne neues Publikum hinzuzugewinnen.

Diese Vorgehensweise erzeugt oft einen enormen Druck.

Podcast-Schaffende finden sich in einem Hamsterrad wieder, in dem sie ständig neue Inhalte produzieren, ohne dass dies zu einem signifikanten Wachstum ihres Publikums führt.

Langfristig kann diese Strategie kontraproduktiv sein, da sie nicht nur zeitaufwändig und anstrengend ist, sondern auch nicht die gewünschte Wirkung – nämlich das Erreichen neuer Hörer – erzielt.

Sei also gnädig mit dir selber, hab Korrelation und Kausalität im Blick und such dir Kennzahlen, die ich wirklich weiterbringen.

Lass uns also jetzt lösungsorientiert werden.

Lösungsansatz #1: Reflexion über die Bedeutung der Chartplatzierungen

Wenn dein Podcast nach den ersten 10-15 Folgen in den Charts abzurutschen beginnt, ist es an der Zeit, innezuhalten und zu reflektieren. Stelle dir die Frage: „Wie wichtig sind diese Chartplatzierungen wirklich für meinen Erfolg?“ Die Antwort könnte überraschend sein.

Erfolg jenseits der Charts

Erfolg in den Podcast-Charts bedeutet nicht unbedingt Erfolg bei deinem Publikum. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass Charts oft kurzfristige Trends widerspiegeln und nicht unbedingt die Qualität oder die langfristige Bindung der Hörerschaft anzeigen. Wenn du dich fragst, wie dein Podcast besser wird, dann bau die Community auf!

Sind die Charts nicht eher was für dein Ego?

Mal Hand aufs Herz: Eine Chartpositionierung ist eine schöne Sache und auf jeden Fall einen Screenshot wert. Aber es geht hier nicht um dich, sondern um deine Zuhörerinnen und Zuhörer. Wenn du dich auf diese Menschen fokussierst, dann ist die Chartposition irgendwann eine logische Konsequenz deiner Arbeit und dann auch viel nachhaltiger.

Alternative Erfolgskennzahlen

Beginne damit, alternative Kennzahlen zu betrachten. Wie engagiert ist deine Hörerschaft? Wie viel Feedback erhältst du? Wie sind die Durchhörquoten? Kommen Kunden über den Podcast? Diese Faktoren können ein realistischeres Bild deines Erfolgs zeichnen.

Lösungsansatz #2: Strategische (Neu-)Ausrichtung

Eine strategische Neuausrichtung kann helfen, die Langlebigkeit und Relevanz deines Podcasts zu sichern.

Langfristige Ziele setzen

Definiere klare, langfristige Ziele für deinen Podcast. Möchtest du eine bestimmte Community aufbauen? Möchtest du ein spezifisches Thema vertiefen? Deine Ziele sollten über kurzfristige Chartplatzierungen hinausgehen:

  • Beispiel 1: Mein Podcast soll mir dabei helfen, mein strategisches Netzwerk auszubauen. Ich möchte für mich spannende Menschen in meinen Podcast einladen und mit ihnen sprechen. Wenn diese Menschen meine Einladung annehmen, dann ist es ein messbarer Erfolg.
  • Beispiel 2: Mein Podcast soll Inhalte haben, die SEO-optimiert sind und ich will in einschlägigen Podcast-Plattformen für diese Keywords gefunden werden. Wenn dies der Fall ist, dann ist das ein Erfolg.

Feedback aktiv nutzen

Nutze das Feedback deiner Hörer, um deinen Content kontinuierlich zu verbessern und an die Bedürfnisse deiner Zielgruppe anzupassen. Ein Podcast, der auf die Wünsche und Bedürfnisse seiner Hörerschaft eingeht, hat eine größere Chance auf langfristigen Erfolg. Und damit auch auf eine gute Chartplatzierung als positiver Nebeneffekt.

Wenn du etwas aus diesem Beitrag mitnehmen solltest, dann auf jeden Fall das:

Im Podcasting kann es leicht passieren, sich in den Wirren der Chartplatzierungen und der vermeintlich sicheren Strategien dazu zu verlieren.

Doch wenn es eine zentrale Erkenntnis gibt, die du aus diesem Artikel mitnehmen solltest, dann ist es diese: Die wahren Erfolgskriterien liegen oft jenseits der flüchtigen Glanzpunkte der Charts.

  • Die Tücke der Chartplatzierungen: Zunächst ist es wichtig zu verstehen, dass Chartpositionen zwar eine nette Anerkennung sein können, aber sie sind auch trügerisch. Dein Podcast könnte in einer Woche tatsächlich mehr Abonnenten gewinnen, fällt aber in den Charts, weil andere Podcasts noch stärker wachsen. Das kann ein falsches Gefühl des Versagens vermitteln, obwohl es deinem Podcast eigentlich gut geht.
  • Vergleich mit der eigenen Entwicklung: Ein gesünderer und produktiverer Ansatz ist, dich mit deiner eigenen Entwicklung zu vergleichen. Wie haben sich deine Downloadzahlen im Vergleich zum letzten Quartal oder zum Vorjahr entwickelt? Ein stetiges Wachstum hier ist ein viel zuverlässigerer Indikator für Erfolg.
  • Community-Aufbau und Feedback-Sammlung: Konzentriere dich darauf, eine Community um deinen Podcast herum aufzubauen. Sammle aktiv Feedback und passe deine Inhalte an, um sie noch relevanter für deine Hörer zu machen. Eine engagierte Community ist ein unschätzbarer Wert für deinen Podcast.
  • Persönliche Reichweite ausbauen: Denke auch daran, dich als Personenmarke zu etablieren. Je mehr Reichweite du persönlich erlangst, desto mehr profitiert davon auch dein Podcast. Deine persönliche Marke kann ein mächtiger Katalysator für das Wachstum deines Podcasts sein.
  • Langfristige Strategie und Formatentwicklung: Zuletzt ist es entscheidend, eine Strategie und ein Format zu entwickeln, das du langfristig aufrechterhalten kannst. Kurze Erfolgssprints mögen verlockend sein, aber sie sind nicht nachhaltig. Ein beständiger, wohlüberlegter Ansatz wird auf lange Sicht die besseren Früchte tragen.

Denke immer daran: Echter Erfolg im Podcasting ist ein Marathon, kein Sprint.

Indem du dich auf langfristige Ziele, kontinuierliche Verbesserung und den Aufbau einer starken Community konzentrierst, legst du das Fundament für einen Podcast, der nicht nur kurzfristig glänzt, sondern auch langfristig Bestand hat.

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