Mehr Podcast-HörerInnen als der Wettbewerb? So geht's!

Mehr Podcast-HörerInnen als der Wettbewerb? So geht's!

Es ist etwas, von dem alle zu wenig haben: Reichweite

Immer!

Es hört damit auch nicht auf. Es geht immer mehr und es gibt immer Luft nach oben. Deswegen ist es gut, dass du dich damit beschäftigen möchtest. Aber bitte gehe nicht davon aus, dass du einmal Arbeit in dich und deinen Podcast steckst und du dann für den Rest deines Lebens als Podcasterin oder Podcaster Ruhe hast. ;-)

Vor allen nicht, weil dein Wettbewerb auch nicht schläft und auch einen Teil vom Kuchen abbekommen möchte.

Und ein Auge darauf zu haben, ist immer wichtig. Aber es sollte dich auch nicht zu sehr stressen, denn wer immer nur das Auge auf den Wettbewerb legt, der vergisst den Blick auf die Zielgruppe.

Deswegen hier einige Tipps für den sorgsamen, nicht panischen Ansatz für deinen Podcast im Vergleich zu deinen Marktbegleitern.

Aber lass uns zuerst klären, ob es überhaupt noch Platz für dich und deinen Podcast gibt.

(Wenn du noch keinen Podcast hast, dann solltest du dir diesen Beitrag unbedingt mal anschauen.)

Ist es nicht schon zu spät für einen Podcast oder seine Optimierung?

Lass mich diese Frage direkt beantworten: Nein!

In YouTube gibt es ca. 37 Millionen Kanäle (Quelle)

Das ist schon nicht wenig.

Noch mehr gibt die Blogosphäre her. Knapp 500 Millionen bei 1,7 Milliarden Websites. (Quelle)

Im Vergleich dazu die Podcasts weltweit: Knapp 2 Millionen Shows zum Zeitpunkt (Quelle)

Das ist nicht mehr verschwindend gering, aber im Vergleich zu Blog und YouTube noch viel Luft nach oben.

Und wir sehen ja auch, dass es von Jahr zu Jahr immer mehr Shows da draußen gibt. So viele, dass es so wirkt, als würden Apple Podcast bald aus den Nähten platzen.

Das ist aber ein wenig kognitive Verzerrung, weil wir mehr darauf achten.

Am Ende ist es aber jetzt Zeit für die top-positionierten Expertinnen und Experten da draußen.

Warum ist es noch recht einfach, am Wettbewerb vorbei zu ziehen

Nicht so einfach ist es, wenn du der nächste Mark Maslow oder die nächste Laura Malina Seiler werden willst. Zum einen gibt es sie noch und zum anderen sind die Plätze der globalen Player der jeweiligen Bereiche schon besetzt. Diese Podcasterinnen und Podcaster dominieren die übergeordneten Kategorien bereits.

Das bedeutet nicht, dass du „kleiner“ oder „unbedeutender“ bist. Es bedeutet, dass es für den Markteintritt deines Podcasts einfacher ist, wenn du in einem Sub-Kategorie-Bereich dominierst und dann expandierst.

Und genau das ist für die top-positionierten Expertinnen und Experten da draußen noch relativ einfach möglich. Und es klappt zudem schnell, wenn die Voraussetzungen stimmen.

Und dein Wettbewerbsvorteil ist es, diesen Beitrag zu lesen. Hältst du dich an die Empfehlungen hier, dann machst du mehr, als die meisten Podcasterinnen und Podcaster. 

Was sind die Mechanismen für mehr Reichweite?

Eines ist wichtig!

Bloß weil eine neue Episode draußen ist, wird sie nicht automatisch angehört. Wobei das nicht so hundertprozentig stimmt, aber dazu weiter unten etwas mehr.

Der Podcast will auch vermarktet werden und die Arbeit endet nicht damit, dass eine Podcast-Folge exportiert und zur Veröffentlichung geplant wird.

Grundsätzlich geht es darum, neue Hörerinnen und Hörer deines Podcasts zu finden und die bisherigen Konsumenten mit guten Inhalten weiter als Abonnentinnen und Abonnenten zu behalten.

In diesem Beitrag soll es darum gehen, wie du den ersten Teil dieser Aufgabe schaffen kannst und neue Hörerinnen und Hörer finden kannst.

Dafür muss allerdings erst die Grundlage dafür geschaffen werden, dass die Audience sauber getrackt wird. Denn nur so gibt es auch entsprechend saubere Vergleichswerte.

Die meisten Podcast-Hoster wie Podigee, Libsyn, Podcaster.de, Anchor und Co. geben dir zwar eine Abonnentenzahl mit auf den Weg, aber das gibt allenfalls eine Hochrechnung der bisherigen Downloads in einem bestimmten Verhältnis an.

Du kannst dir relativ valide Zahlen aus Apple Podcast und Spotify holen, aber die Konsumenten anderer Apps oder derer, die sich aus dem Apple Podcast-Angebot speisen, werden nur unsauber gemessen.

Deswegen mache es dir einfach mit einer guten alten Excel-Datei.

Sauberes Tracking des Erfolgs

Fragt man Werbevermittler nach den Downloads eines Folge, dann sagen sie, dass man die Downloads der letzten sechs Wochen einer Podcast misst.

Ich würde also eine Excel-Datei anlegen und jede Woche einmal aufschreiben, wie viele Downloads die Folge hat, die vor sechs Wochen veröffentlicht wurde. Beispielsweise könnte das die Folge 1 des Podcasts sein. Du notierst dann die Zahl.

In der darauf folgenden Woche schaust du wieder, wie viele Downloads die vor sechs Wochen veröffentlichte Folge hat. Das ist dann in unserem Beispiel die Folge 2.

Und so weiter und so fort.

Du bekommst dann einen Eindruck darüber, wie dein Podcast wächst.

Wenn diese Zahlen sukzessive nach oben gehen, dann machst du prinzipiell einen guten Job.

Diese Messungen solltest du mindestens ein Quartal, besser ein halbes Jahr machen, um einen realistischen Blick auf deinen Podcast zu bekommen. Dennoch kannst du in dieser Zeit aber schon am Marketing arbeiten.

Und eine der wichtigsten Punkte ist mit Sicherheit eine saubere Positionierung.

Saubere Positionierung

Ich bin sicher, dass du schon durch den allgemeinen Punkt der Positionierung durch bist. Wenn nicht, dann hier in aller Kürze die wichtigsten Punkte:

  1. Podcast-Hörerinnen und -Hörer sind interessiert an eher nischigen Angeboten. Deswegen darfst du dir ein paar Gedanken machen, ob ein zu breites thematisches Angebot hilfreich ist.
  2. Es braucht aber nicht die Nische bis ins Detail, sondern es braucht eine smarte Positionierung. Das kann entweder die demographische Nische (Alleinerziehende mit zwei Kindern) oder eine thematische Nische sein (mit Mealprep gesund im Berufsalltag). Eines davon darf nischig, das andere eher offen sein.

Im Bereich der Wettbewerbsanalyse rund um den Podcast geht es darum zu schauen, welche Anbieter es schon im Markt gibt und zu überlegen, was sie ausmacht.

Auch wenn es manchmal für die Podcast-Starter nicht so einfach ist, in die Episoden des Wettbewerbs zu hören, empfehle ich es dennoch. Denn nur dann kannst du schauen, was du anders machen kannst.

Anders ist übrigens ungleich besser.

Natürlich sollte es dein Ziel sein, den besten Podcast zum Thema zu liefern, aber das musst du nicht zum Markteintritt. Öffne dem Perfektionismus nicht Tür und Tor, indem du den Anspruch hast, den besten Podcast zu haben.

Das macht keinen Spaß und gibt eine Menge Druck.

Du darfst aber schauen, was der Wettbewerb macht.

- Welche Themen liefert der Podcast?

- Ist es ein Solopodcast oder sind es Interviews?

- Wie lange sind die Folgen?

- Wie tief gehen sie ins Detail?

- Wie ist die Soundqualität?

- Wie oft kommen neue Folgen raus?

- etc.

Und dann kannst du überlegen, was du anders machst.

Vielleicht machst du eher kurze Snacks und keine epischen Folgen und dafür eine höhere Frequenz. Oder du suchst dir einen festen Partner für deinen Podcast und machst so ein anderes Format.

Vielleicht machst du kleine Serien und gehst so tiefer ins Thema oder gibst eher einen umsetzbaren Überblick und setzt weniger auf Wissen und dafür auf Praxis.

Du siehst: Es gibt eine Menge Möglichkeiten, etwas anders zu machen. Und genau diese Unterschiede sind es, die auch deine Zielgruppe wahrnehmen wird. 

Podcast-SEO

Weiter oben habe ich geschrieben, dass der Podcast nicht allein dadurch gefunden wird, dass er veröffentlicht wurde. Das gilt auch für die einzelnen Episoden.

Allerdings ist das so nicht komplett richtig. Du kannst deinen Podcast durchaus finden lassen, ohne dass du ihn weiter vermarkten musst. Und das funktioniert durch Podcast-SEO.

SEO (Search Engine Optimization = Suchmaschinenoptimierung) ist ein wichtiges und leider völlig unterschätztes Thema.

Es geht dabei am Ende darum, dass du relevante Keywords in deinen Podcast-Titel, Titel von Episoden und in die Beschreibung deines Podcasts bringst (letzteres klappt innerhalb von Spotify).

Relevante Keywords sind die Begriffe, die deine Zielgruppe auf der Suche nach Lösungen ihrer Probleme in Google und Co. eingibt. An diese Suchanfragen kommst du natürlich nur, wenn du weißt, wen du ansprechen möchtest.

Ich nutze für die Recherche und die Bestimmung der Keywords für mich und die TeilnehmerInnen des Podcast-Loves-Business-Clubs das Tool Sistrix.

Mit Sistrix schaue ich, wie viele Suchanfragen und Klicks die Keywords haben und ob es nicht noch bessere gibt.

Je mehr Klicks, desto besser. Allerdings sollte man die Titel nicht tot-optimieren, denn dann lesen sie sich nicht mehr so schön.

E-Mail-Liste und die Danke-Seite

Ja, die E-Mail-Liste ist schon so ein Thema. Nicht jeder hat eine und nicht jeder plant eine. Ich bin aber davon überzeugt, dass die gute alte E-Mail auch in Zukunft besser die Zielgruppe erreicht, als jeder andere Kanal.

Mir geht es hier aber nicht darum, die bestehenden Menschen mit deinem Podcast in Kontakt zu bringen. Das wirst du schon gemacht haben. Mir geht es eher darum, was mit denen passiert, die sich neu eintragen.

Ich vermute, dass du DSGVO-konform eine Bestätigungsmail herausschickst, auf der neue Abonnenten einen Link klicken müssen. Danach kommt in der Regel eine Danke-Seite à la: Super, hat geklappt. Du bist im Verteiler.

Diese Seite sieht JEDER und JEDE! Deswegen solltest du dort definitiv einen Hinweis zum Podcast geben. Bau dort einfach einen QR-Code für die Desktop-Besucher und einen Direktlink zum Podcast für die mobilen Besucher ein.

Und das gilt nicht nur für die Danke-Seite nach dem Eintragen in deinen Verteiler, sondern auch für ALLE weiteren Danke-Seiten, die du in Zukunft erstellst.

Und wo wir gerade bei diesen Berührungspunkten sind...

Wie performst du an den Berührungspunkten?

Hast du mal geschaut, wo dein Podcast überall zu finden ist? Klar, im Menü ist er (oder?) und im Footer vermutlich auch. Vielleicht ist er auch mal im Blog erwähnt und hat sogar eine eigene Landingpage.

Aber ist dein Podcast auch auf allen Danke-Seiten, der 404-Seite, in der Signatur deiner Mails, in den Beschreibungen deiner Social Media Kanäle, als QR-Code auf der Rückseite deiner Visitenkarte, als feste Slide in deinen Präsentationen,...?

Sieh dir deine Präsenzen im Netz mal aus der Kundensicht an und schaue, wo du Kontakt mit deiner Zielgruppe hast. Denn das macht dein Wettbewerb vermutlich noch nicht. Aber der wird diesen Beitrag vielleicht auch sehen ;-)

Content Recycling

Mach aus deinen Podcast-Episoden gerne weiteren Content. Beispielsweise einen Blogbeitrag mit den wichtigsten Learnings aus der Folge. Oder 2-3 Social Media Posts.

Eine Podcast-Episode kannst du wunderbar zu neuem Content machen und so indirekt in Berührung mit deiner Zielgruppe auf anderen Plattformen bringen.

Und an dieser Stelle meine dringende Empfehlung, nicht den gleichen Fehler zu machen, wie ich 2020. Ich habe im Blog für so ziemlich alles podcast-relevante in den Spitzenplätzen in Google gerankt. Und dann ruhte ich mich auf dem Erfolg der Vorjahre aus. Im Verlauf hatte ich immer weniger Zugriffe auf meiner Seite und ich habe es an Corona festgemacht.

War aber nicht so.

War einfach ein Content-strategischer Fehler. Vergiss also den Blog nicht und warum nicht aus Podcast-Inhalten bauen?!

Netzwerk ausbauen

Eine der stabilsten und nachhaltigsten Möglichkeiten, mit dem Podcast mehr Menschen zu erreichen, ist strategisches Netzwerken. Damit ist aber nicht das gemeint, was die Spezialisten bei LinkedIn machen, wenn sie einen anschreiben und dann mit dem Pitch ins Haus fallen.

Es geht darum, mit und durch Podcast in Kontakt zu interessanten Menschen zu kommen.

Die Klassiker im Podcast:

- Menschen zum Interview einladen

- In anderen Shows eingeladen zu werden

Es ist am Anfang des Podcasts vollkommen in Ordnung, hin und wieder mal Menschen eine Bühne zu bieten, an die man selber gerne rankommen möchte. Netzwerken und Kennenlernen durch Podcast-Interview kann eine interessante Strategie sein.

Nach einer Weile und einigen Folgen kannst du Ausschau nach Podcasts halten und dich dort mit den Hosts vernetzen. Irgendwann ist es dann auch dort möglich, als Gast interviewt zu werden.

Die Präsenz in anderen Podcasts ist mit Sicherheit einer der spannendsten Chancen für deinen Podcast bekannter zu werden. Dort erreichst du zu 100 Prozent eine podcastaffine Zielgruppe und der Host wird diese Folge unter Garantie zu seiner Prime Time teilen.

Ein paar abschließende Gedanken

Es ist wichtig, eine gute Positionierung für den Podcast zu bekommen, denn so ist die Zielgruppe klar und damit auch die Themen für den Podcast. Dann gilt es, die Show nach und nach bekannter zu machen.

Podcast-SEO ist mit Sicherheit einer der wichtigen Hebel für die organische Findbarkeit des Podcasts. Aber auch der Blick auf den Wettbewerb mit dem Ansatz, bewusst einen anderen Podcast zu machen. Du darfst schauen, was du anders machst und genau das ins Zentrum stellen.

Schau dann, dass du deinen Podcast auch an allen Ecken und Enden barrierefrei in Szene setzt und dann auch direkt noch für deine anderen Kanäle nutzt. Ein kompletter Blog lässt sich aus den Inhalten eines Podcasts kreieren.

Netzwerken ist immer ein Thema. Auch hier! Es ist dabei völlig okay, spannende Menschen in die eigene Show zu holen, die für dich und deine Zuhörerinnen interessant sind.

Dann machst du erstmal alles richtig und viel besser als der Großteil der Podcaster und Podcasterinnen da draußen. 

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5 Kommentare

  • Hallo Gordon,
    nein, leider nicht. So schade ich es auch finde, aber es ist nicht zu ändern. Sie wollen sich neu aufstellen und deshalb "von vielen, liebgewonnenen Begleitern trennen" und das betrifft eben auch meinen Podcast. Also, aufstehen, Krone richten, weitermachen und mich mehr um meinen Podcast kümmern. :-)
    Der aktuelle Faktencheck freut mich schon mal: Mein Podcast war der erste zum Thema Ordnung auf dem Markt, er hat die meisten Episoden und 8 weitere Podcasts zum Thema haben inzwischen die Produktion neuer Episoden schon wieder eingestellt. Also dann, ich mach mich mal an die Arbeit! Denn mein PC ist und bleibt der der Beste! Ob mit oder ohne barbaradio.de! 😁
  • Hey Ursula,

    YES! Das ist natürlich genau die richtige Einstellung! Wenn du mit der Anpassung durch bist, dann sag bescheid. Ich teile das gerne in meinen Kanälen! ;)
  • Danke, Gordon! Das mache ich gerne! :-)
  • Lieber Gordon,
    danke für den Artikel! 🙏🏻 Woher weißt Du, dass dieses Thema gerade auf meiner Agenda steht? 😉
    Seit 3 Jahren habe ich eine Kooperation mit Barbara Schönebergers barbaradio.de, das bedeutet, mein Podcast ist über ihre App zu hören. Die Kooperation endet nächsten Monat wegen Umstellung des Programms. Leider, denn sie hat mir viele neue Hörer und damit auch Kunden eingebracht.
    Nun werde ich meinen Podcast anhand Deines Artikels auf Herz & Nieren prüfen und schauen, was ich ganz aktiv tun kann um mehr Reichweite zu generieren. 😀 LG Ursula
  • Hey Ursula,
    wow, das klingt nach einem guten Plan. Es gibt da keine Möglichkeit der Fortführung UND der Anpassung durch den Artikel? LG, Gordon

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