Nein, es gibt keine Verpflichtung, dass du Musik in deinem Podcast haben musst. Es gibt auch keine Podcast-Polizei, die dich beim Podcasting unterbricht und dich bittet, mal das Fenster runterzukurbeln.
Podcasts kommen auch ohne Musik aus.
Punkt.
Zudem gibt es auch ein paar bekannte Podcasts, die ohne Musik auskommen. Beispielsweise "Vorsprung im Marketing mit Verkaufspsychologie" von Matthias Niggehoff oder der von mir geschätzte Björn Tantau mit dem "Social Media Marketing Podcast".
Aber!
Ich glaube aber dennoch, dass Musik ein vollkommen unterschätztes Stilmittel im Podcast ist und hier möchte ich dich davon überzeugen, ggf. über ein Mehr an Musik nachzudenken.
Erinnerst du dich noch an die Musik, die lief, als du mit deinem Partner oder deiner Partnerin die erste Zeit verbracht hast? Vielleicht hast du ja auch ein Mix-Tape gemacht oder eins bekommen. (Macht man heute noch Mix-Tapes/-CDs oder macht man Spotify-Playlists?)
Es gibt immer noch Tracks, die ich einzig und allein mit meiner Frau verbinde und immer wenn ich die Songs höre, wird mir ein wenig warm ums Herz.
Und ein wenig weniger liebesbeziehungsmäßig habe ich es auch mit Podcasts. Höre ich Ivan Blatter Intro, dann werde ich relaxt. Höre ich Franca Ceruttis Podcast-Intro, dann werde ich ruhig und aufmerksam. Höre ich das Intro von Sträterbenderstreberg, dann kommt gute Laune und und und.
Am Ende ist Musik immer Emotion. Und Emotion ist Branding pur.
Wenn du also Musik in deinem Podcast nutzt, dann solltest du auch aus dem HörerInnen-Blick drauf schauen. Übrigens, wenn du noch keinen Podcast hast, ist das hier DIE Ressource, die du dir anschauen solltest.
Natürlich gilt in erster Linie der Hinweis, dass dir die Musik gefallen muss. Stehst du selber nicht dahinter, aber sie wird dir als passend empfohlen, dann ist es einfach nicht stimmig. Das bedeutet, dass du das erste Kriterium bist.
Aber du darfst dich auf der Suche nach der passende Musik fragen, was die Emotionen sind, die deine ZuhörerInnen erleben sollen, wenn sie deinen Podcast hören.
Beispiel. Sollen deine HörerInnen:
Ich weiß, es ist nicht so einfach, wenn man nicht viel Berührung mit Musik und Wirkung von Musik hat und eher KonsumentIn ist. Aber ich verspreche dir, dass ich dir ein paar Plattformen vorstellen werden, bei denen es dir leicht fällt, die passende Musik zu finden.
Ich bin ein Fan von Musik am Anfang und am Ende einer Show. Irgendwie gehört sich das so. Wie wäre denn ein Star-Wars-Film ohne die Fanfare der Musik am Anfang.
Aber natürlich weiß ich um die Nutzung von Podcast-Episoden und daher darf das Intro auch schnell wieder vorbei sein. Es gibt nichts nervigeres, als episch-lange Podcast-Intros, durch die man sich durchquälen muss.
Aber was ist eigentlich mit Musik abseits von Intro und Outro?
Um dich nahezu SOFORT von deinem Wettbewerb abzuheben, könntest du es auch mal mit Musik innerhalb von Episoden versuchen. Das macht bisher so gut wie keiner und wirkt dabei super professionell. In der Regel machen das nur Podcasts von Verlagen, Newsportalen und Co.
Du kannst so also direkt von Anfang an mit deiner Show punkten!
Außerdem kannst du so richtig geile Spannungsbögen aufbauen!
Wenn du meinen Podcast schon eine Weile verfolgst, dann hast du bestimmt schon gehört, dass es häufiger Musik zwischendurch gibt.
Und ich kann dir sagen: Das ist recht easy! Und in diesem Video möchte ich dir das im Detail zeigen. Das Video stammt aus meinem Audiokurs im Abschnitt Audacity.
Die Frage ist jetzt: Wie kommst du an gute Musik für deine Show? Es gibt einige Plattformen, die ihren Job echt gut machen. Hier ein paar Ressourcen und Tipps.
Ich bin ein gebranntes Kind, was Urheberrechtsverletzungen angeht. Ich bin seinerzeit mal von einem windigen Anwalt darauf hingewiesen worden, dass ich ein Bild auf einer alten Website den Fotografen nicht korrekt angeben hatte. Der Name und die Plattform standen zwar im Impressum, aber der Name des Fotografen war nicht in der Nähe des Bildes und das ging seinerzeit nicht. Also durfte ich zahlen!
Deswegen bin ich auch mit Musik vorsichtig und vermeide Plattformen, wo es komplett kostenfreie Musik gibt. Du weißt einfach nicht, ob sie irgendwann doch kostenpflichtig ist oder sich der Interpret dazu entscheidet, sein Werk zurück zu ziehen.
Ja, es ist vielleicht am Anfang nicht mehr so richtig locker im Budget, aber ich sehe es als gesicherte Investition in die Entwicklung deines Podcasts.
Hier aber dann bitte ohne jegliche Gewähr! ;)
Premiumbeat rockt. Ich weiß nicht, wie viele gute Intromusiken ich schon mit Musik von Premiumbeat geschnitten habe in der Kundenarbeit. Die Musik ist halt einfach cool.
Du kannst hier sowohl nach Genres suchen, als auch nach vorgegebenen "Stimmungen" suchen, was echt gut funktioniert.
Was mich aber besonders daran begeistert: Du bekommst den kompletten Track und kurze, in sich geschlossene Versionen davon. Aus diesen Kurzversionen kann man super das Intro und das Outro deines Podcasts erstellen. Meist muss man auch nichts kürzen, weil die Tracks schon die optimale Länge haben.
Du kannst dir die Tracks auch schon vor dem Kauf einer Lizenz herunterladen. Da ist dann ein Audio-Wasserzeichen drin. Du kannst also das Intro schon komplett fertig bauen und es vielleicht mit mehreren Musikstücken anhören. So kannst du entscheiden, welcher Track perfekt ist - bevor du irgendwas kaufst.
Du kaufst hier übrigens keine Musik an sich, sondern eine Lizenz, dass du die Musik nutzen darfst. Es kann also sein, dass jemand anders die gleiche Musik hat. Das wäre mir persönlich allerdings egal.
Die Lizenz pro Songpaket (komplett, Kurzversionen, etc.) kostet für Podcaster 49 Dollar.
Recht neu bei mir auf dem Schirm ist Artlist.io (Partnerlink). Ich fand die Idee super, dass man eine Flatrate hat und so viel Musik laden kann, wie man möchte und gleichzeitig auch durch eine Lizenz rechtlich auf der sicheren Seite ist.
Ich bin super lange um die Plattform herum getigert, weil ich nicht wusste, ob es sich für mich lohnt. Aber ich habe so einen Spaß daran, meine Episoden mit Musik zu bestücken.
Die Qualität der Songs ist super und auch hier kannst du nach Genres und Stimmungen suchen. Einzig die Möglichkeit der Kurzversionen gibt es hier nicht, aber das ist zu verschmerzen.
Artlist ist eine Art Abomodell, wo du ein Jahresabo abschließt. Dieses Abo kostet pro Jahr 199 Dollar, also irgendwas um die 170 Euro. Aber in der Zeit kannst du so viel Musik laden, wie deine Speichermedien hergeben.
Das Beste! Wenn du dein Abo nach dem ersten Jahr (oder generell) beendest, kannst du deine Musik noch weiter benutzen!
Weil ich die Plattform so cool finde, habe ich mir auch das große Paket gegönnt. Da zahlst du 299 Dollar und hast noch eine Flatrate für Soundeffekte. Ich denke, aber dass ich nach dem ersten Jahr dann auf Musik allein wechseln werde.
Immer wieder werde ich von meinen Klientinnen und Klienten gefragt, ob man nicht auch populäre Songs in seinem Podcast verwenden kann.
Prinzipiell: ja!
Das Ding ist, dass die Künstler für ihre geistige Arbeit entlohnt werden müssen, wenn du einen Track nutzt. Darum kümmert sich bei uns die GEMA.
Lange war es etwas unübersichtlich, wie das mit den Rechten und vor allem auch mit den Preisen ist. Mittlerweile gibt es aber eine sehr faire und übersichtliche Struktur für uns PodcasterInnen, die du hier finden kannst.
Musik ist Emotion und Emotion ist Branding. Aus meiner Sicht ist es sinnvoll, das auch zu nutzen. Das geht natürlich immer im Intro und Outro, aber auch innerhalb von Episoden ist es ein absoluter Hinhörer.
Die wenigsten in der Podcast-Szene nutzen Musik innerhalb der Episode und genau dies ist deine Chance, dich vom Wettbewerb abzuheben.
Also? Worauf wartest du noch? ;)
FRAGE: Welche Plattformen nutzt du? Egal ob kostenpflichtig oder kostenfrei - schreib sie in die Kommentare! Ich freue mich von dir zu lesen.
Was denkst du?