Sollte ich für mein Unternehmen mit einem Podcast starten

Sollte ich für mein Unternehmen mit einem Podcast starten

Podcasts sind ein hervorragender Kanal für Branding, Kontaktaufnahme zu Experten aus der gleichen oder einer anderen Branche (Ohne den Podcast wäre ich auf podcast-helden.de nie gestoßen) und somit für Unternehmen sehr interessant, zumal sich unter den Zuhörern wesentlich weniger Kinder und Jugendliche befinden. 

46 % aller Podcast-Hörer verfügen über einen Hochschulabschluss. Im Vergleich zu YouTube sind Podcasts somit für eine „anspruchsvollere“ Gruppe bestimmt.

Doch solltest auch Du jetzt mit einem Podcast für Dein Unternehmen starten? Die Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, weil es von vielen Variablen abhängig ist, wie z. B. Unternehmensgröße/Umsatz, Branche, Zielgruppe usw. Du musst diese Aspekte gut überlegen:

  • Zu bedenken ist vor allem, dass der Aufbau eines großen Podcast viel Zeit in Anspruch nimmt und mit dem Wachstum meistens erst nach einer langen Zeit und dann noch oft exponentiell gerechnet werden kann.
  • Wenn Du bereits viele andere Kanäle betreibst, solltest Du Dich für eher weniger entscheiden und nicht allen im Trend stehenden Kanälen hinterherlaufen, da ansonsten bei jedem Kanal der Erfolg ausbleibt. Allerdings lässt sich ein YouTube-Channel gut mit einem Podcast vereinbaren. Ein Beispiel: Manuel Gonzalez lädt Teile einer Podcast-Folge bei YouTube hoch. Viele YouTube-Aufnahmen können auch für die Podcasts übernommen werden, sodass der zeitliche Aufwand wesentlich geringer ausfällt, wenn Du bereits einen YouTube-Channel hast.

Podcasts für Kundenakquisition

Für die Kundenakquisition eignet sich ein Podcast nur in ausgewählten Branchen. Wenn Du z. B. im Gamingbereich einen Podcast erstellst, kannst Du zwar eine große Zuhörerschaft relativ schnell aufbauen und somit Dein Branding stärken, allerdings wird hier eine relativ hohe Reichweite nur sehr wenig Umsatz bringen, wenn Du Dich z. B. als Affiliate über Provision finanzierst. Bietest Du hingegen ein Gaming-Coaching an, kannst Du bereits mit wenigen Kunden mehr Umsatz als 99 % aller Affiliates erzielen.

Um aus einem Hörer einen Käufer zu machen, eignet sich ein Podcast sehr gut. Mit Deiner Expertise überzeugst Du die Zuhörer besser als jeder Werbebanner oder Fließtext.

Wir selbst bieten erklärungsbedürftige Dienstleistungen und ich führe einen kleinen YouTube-Channel mit 56 Videos. Nur ein Video erzeugt regelmäßig Anfragen und Umsatz. Das ist das einzige Video, in dem ich eine komplexe Analysemethode erkläre. Obwohl die Kunden anhand des Videos die Analyse selbst durchführen könnten, bestellen sie die Leistung bei uns.

Mit nicht einmal 100 Abonnenten machen wir mehr Umsatz als die meisten YouTuber mit 20.000 Abonnenten. Das kannst Du auch auf den Podcast übertragen. Du brauchst nicht unbedingt Hunderttausende Zuhörer, sondern es reichen bereits sehr wenige, allerdings sollten es die richtigen Zuhörer sein.

Sicherlich gibt es auch in Deiner Branche komplexe Sachen, die Du Deinen Podcast-Zuhörern erklären kannst, sodass sie Deine Kompetenzen in dem jeweiligen Bereich kennenlernen. Schlussendlich wirst Du sie überzeugen und aus ihnen Kunden machen. Hierfür benötigst Du unbedingt eine Dienstleistung oder ein eigenes Produkt.

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Podcasts für erklärungsbedürftige Produkte/Dienstleitungen

Für erklärungsbedürftige Produkte/Dienstleitungen gibt es neben YouTube keine Alternative als ein Podcast. Auch hochpreisige Produkte/Dienstleitungen bedürfen einer Präsentation, deren Mehrwert man häufig nicht so gut über Instagram erklären kann (aufgrund Nutzerverhalten und -situation), sodass der hohe Preis für den Käufer nachvollziehbar ist. Somit eignet sich ein Podcast für Fotografen eher weniger, statt Podcasts sollten sie Instagram nutzen. Zwar hat der Fotograf Calvin Hollywood einen Podcast, allerdings betrifft dieser nicht direkt die Fotografie, sondern Business und Persönlichkeitsentwicklung.

Vorteile der Podcasts

Verkaufstexte werden heutzutage nur noch überflogen, bei Podcast wird hingegen nicht ständig vorgespult, sondern vollständig gehört. Diesen Vorteil kannst Du sehr gut für Deine Webseite nutzen. Die Verweildauer einer Seite beeinflusst das Ranking und somit die Views einer Webseite sehr stark. Aus diesem Grund solltest Du Deinen Podcast auf einzelnen thematisch dazu passenden Seiten einbinden (so wie es podcast-helde.de macht).

Ein weiterer Vorteil ist, dass Du die Zuhörer direkt an Dich und nicht indirekt über Spotify oder iTunes bindest. Das sind Unabhängigkeiten, die Du unbedingt vermeiden solltest. Deine Facebook-Seite oder Dein Podcast kann jederzeit gelöscht werden oder das Portal kann aus dem Trend kommen (z. B. myspace). Ob Podcast oder eine andere Medien-Quelle, Du solltest sie immer nur als Marketing-Kanal nutzen und auf Deine Webseite leiten, sodass Du unabhängig von Dritten bist.

Fazit

Ein Unternehmens-Podcast eignet sich hervorragend für etablierte Unternehmen, die bereits eine Reichweite und Kundenanfragen haben. In solchen Fällen kann der Podcast eine Umsatz- und Reichweiten-Skalierung für einen niedrigen Kostenaufwand erzielen, wie nur wenige Marketing-Maßnahmen.

Für 1-Mann-Unternehmen mit einem monatlichen Gewinn von unter 5.000 € ist ein Podcast nicht immer empfehlenswert, da er zeitaufwendig ist.

In solchen Fällen sollte die Zeit in umsatzsteigende Aktivitäten investiert werden - wie z. B. Verbesserung Deiner Verkäufer-Skills, um den monatlichen Gewinn auf min. 12.000 € zu bringen. Mit solch einem Gewinn solltest Du die ersten Mitarbeiter einstellen, damit der Umsatz unabhängig von der generiert wird, sodass Du genügend Zeit für einen Podcast hast. Ab diesem Zeitpunkt ist der Podcast in den meisten Fällen wieder lukrativ.

Autorenprofil:

Piotr Snuszka ist Gründer der Ghostwriting-Agentur BAS Business And Science GmbH und hilft mit seinem Team (über 300 Experten) Dozenten, Studenten, Unternehmer sowie Politikern bei der Erstellung, dem Lektorat, der Recherche und Plagiatsprüfungen von Texten und Reden.

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9 Kommentare

  • Ein sehr schön geschriebener Beitrag, vielen Dank dafür. Top Inhalt und informativ auf den Punkt gebracht.
  • Ich habe tatsächlich eine erklärungsbedürftige Dienstleistung, deshalb hat mich dein Beitrag abgeholt. Denn ich biete tatsächlich Verkaufstexte an. Ich will dir nicht wiedersprechen, möchte aber hinzufügen, dass deine Aussage schon etwas pauschal ist. Seit Ewigkeiten gibt es zwei Arten von Lesern von Texten im Allgemeinen. Diejenigen, die überfliegen (ca. 80) und diejenigen, die linear lesen. Und auch nicht jeder Podcast wird vollständig gehört. Aber ich weiß genau, was du aussagen willst und deshalb höre ich auch zu. Schon lange überlege ich, ob ich einen Podcast starten soll, gerade auch weil meine großen Vorbilder einen pflegen. Genau bei letztem Wort beginnt mein Problem. Ich sehe es als großen Aufwand und weiß nicht, ob ich es so konstant beibehalten kann. Inkonsequent zu veröffentlichen wäre bekanntlich der Tod für einen Podcast. Ich suche noch nach einem Workflow, mit dem ich mich sicher fühle auch konstant zu produzieren.
  • Hey Mario,

    vielen Dank für dein Feedback. Ich erlebe es schon so, dass Hörer tendenziell bis zum Schluss hören. Die Absprungraten sind nicht so hoch. Das liegt aber eher daran, dass es eine emotionale Verbindung bei der Stimme gibt.

    Wenn du das Format für dich ausprobieren willst, dann mach doch mal eine 10-teilige Reihe. In sich geschlossen, als Miniserie. Dann bist du in der Podcast-Welt präsent, bindest dir aber nicht die Verpflichtung ans Bein.
  • Eine sehr gute Frage die sich heutzutage wahrscheinlich jedes Start-Up oder neugegründete Unternehmen stellt. Ich glaube auch dass irgendwann Podcasts die Radiosender ablösen werden.
  • Hey Jannis,

    mittlerweile bin ich mir da nicht mehr so sicher. Vielleicht gibt es irgendwann ein hybrides Modell.
  • "Ob Podcast oder eine andere Medien-Quelle, Du solltest sie immer nur als Marketing-Kanal nutzen und auf Deine Webseite leiten, sodass Du unabhängig von Dritten bist. " -> Das darf man aber nicht so verstehen, dass man z. B. in Spotify gefunden wird und von dort direkt auf die eigene Website weiterleiten lassen kann, um dort abzuspielen, oder? Man kann nur auf Spotify abspielen lassen und eben seine Website in den Shownotes verlinken, richtig?
  • Vielen Dank für diesen interessanten und hilfreichen Artikel.
  • Erstmal recht herzlichen Dank für diesen Beitrag. Habe diese Seite gleich meinen Lesezeichen hinzugefügt. Ich habe jetzt mal damit begonnen die mp3 Datei direkt auf meiner Seite mit Player gespeichert. Ich hörte einen Potcast und dieser wurde von einer anderen Seite eingefügt. Ich fand das unglücklich, weil ich erst dachte, ich kann da auch auf Seite 2 klicken und weiterlesen, was dann aber zum Abbruch führte. Muss man eigentlich für den Erfolg immer auf externe Seite gehen wie Youtube oder Potcast. Werden die Files auf dem eigenen Server schlechter gefunden oder von google und co schlechter bewertet, weil externe Seiten besser gelistet sind?

Was denkst du?

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