Es gab Zeiten, in denen ich regelmäßig Schelte meiner Zuhörerinnen und Zuhörer bekam. Nämlich immer dann, wenn ich in der Episode etwas für die Shownotes angekündigt hatte, aber den relevanten Link nicht in das Feld für die Shownotes zur Podcast-Episode geschrieben hatte.
Ich gab mir selber den Beinamen „Shownotes-Schlamper“!
Gut, ist böse.
Aber leider auch wahr.
Shownotes im Podcast können so viel Gutes für dich, deinen Podcast und dein Business leisten. Aus diesem Grund möchte ich dir hier Input mitgeben, mit dem du deine Shownotes deines Podcasts ab sofort besser und effizienter gestalten kannst.
Und ganz ehrlich?! Am wichtigsten ist für mich der Teil, mit dem man den Akt der Shownotes schneller hinter sich bringt. Denn es macht einfach keinen Spaß! ;)
Aber erstmal etwas Grundlagen.
Wenn von Shownotes (im Englischen auch „show notes“ geschrieben) die Rede ist, dann gibt es oft verschiedene Vorstellungen, was sie sind und wo sie zu finden sind.
Oftmals wissen Podcasterinnen und Podcaster überhaupt nicht, wo man Links reinsetzt und was der Unterschied zwischen Shownotes und den Beschreibungen einer Episode ist.
Das alles werden wir in diesem Beitrag besprechen.
Die Shownotes kannst du dir vorstellen, wie das Booklet zu einer CD oder die Packungsbeilage eines Medikaments.
Sie beschreiben die einzelne Episode im Podcast näher und geben noch viel, viel mehr Hintergrundinformationen (bestenfalls).
Welche Informationen das sein können, bespreche ich weiter unten mit dir.
Der mediale Bekanntmacher der Podcasts, Apple, macht die Verwirrung übrigens komplett.
In der Podcast-App von Apple heißen die Shownotes „Folgennotizen“.
Direkte 1:1-Übersetzung und nicht wirklich aussagekräftig, oder?
Es gibt mehrere Arten von Definitionen, was Shownotes sind. Manche Podcaster sagen, dass jede Art von Text rund um deinen Podcast zu den Shownotes gehören. Also auch der Titel und die Autorenbeschreibung.
In meiner Definition sind die Shownotes nur die „Packungsbeilage“ und ich nehme hier Titel, Autorenbeschreibung und dergleichen aus der Nummer raus. Das wird für einen späteren Punkt noch wichtig werden.
Sicherlich hast du dich schon gefragt, wofür Shownotes überhaupt gut sind.
Gerade wenn du deinen Podcast auch für die Gewinnung von Kundinnen und Kunden einsetzt, braucht es einen Grund für dich, deinen Texten in den Folgennotizen mehr Wumms zu geben.
Doppel-Wumms quasi! ;)
Bei modernen Podcast Hostern, wie beispielsweise das von mir sehr geschätzte Podigee, haben in ihrem Backend mehrere Möglichkeiten, Informationen rund um eine Folge zu verpacken.
Wenn Menschen den Podcast finden, dann sehen sie in der Regel zuerst den Titel und das Cover. Erst danach klicken sie auf den Podcast und finden dann eine Auflistung der Folgen.
Zu jeder Episode gibt es einen Text, der in aller Kürze den Inhalt und andere Infos wiedergibt. Das ist die Beschreibung.
Sobald die Zuhörerinnen und Zuhörer die Episode abspielen, sehen sie in ihrer App die Shownotes.
Üblicherweise werden Links in der Beschreibung nicht klickbar dargestellt, in dem Feld für die Shownotes allerdings schon.
Faustregel: Links und andere Inhalte immer in das Feld für die Shownotes und dieses Feld bitte auch immer ausfüllen.
Hier ein Beispiel.
Ein Transkript ist eine Art Abschrift des gesagten Inhalts aus dem Podcast. Manche Podcasterinnen und Podcaster lassen ein Transkript erstellen, um das in einen Blogbeitrag zu verwandeln. Aus Sicht des Content-Recyclings ist das eine gute Idee, denn so kannst du aus einem Contentstück direkt noch ein anderes machen.
Das Transkript aber in voller Länge in die Shownotes zu packen, halte ich allerdings für keine gute Idee, denn dieser Text ist riesig und ist mit Sicherheit auf deiner Website besser aufgehoben.
In den Shownotes dann auf diesen Beitrag zu verlinken, damit die Hörerinnen und Hörer auf deine Seite kommen, ist einfach viel sinnvoller. Es ist ja das Ziel, so viele Berührungspunkte wie möglich mit deiner Zielgruppe zu haben.
Wie eingangs beschrieben, betrachte ich Shownotes oder Folgennotizen als „alle Textelemente rund um eine Episode“, sondern hier ganz bewusst isoliert als die Packungsbeilage der Episode.
Der im Podcast-Feed hinterlegte Episodentitel ist sehr wichtig für die Suchmaschinen dieser Welt und deswegen braucht ein guter Titel auch ein gutes Keyword.
Die Beschreibungen der Episoden = die Shownotes sind es nicht!
Zumindest waren sie es in meinen bisherigen Tests nicht. Wenn du da andere Beispiele hast, die du mit Suchergebnissen dokumentieren kannst, dann immer her damit.
ABER: Ich gehe davon aus, dass die Shownotes immer relevanter für die Suchmaschinen werden und über kurz oder lang auch SEO-relevant ist. Diese Keywords also jetzt schon in die Shownotes zu packen, ist bestimmt nicht verkehrt.
Kann oder könnte? Das klingt jetzt vermutlich etwas schräg, aber es gibt nun mal keine Regel, was in die Shownotes geschrieben werden MUSS und was nicht. Es kommt am Ende darauf an, worauf DU Lust hast und was dir wichtig ist.
Betrachte das also auch wie ein Marktplatz und lass dich inspirieren.
Auch wenn du die kurze Inhaltsangabe der Episode schon die das Feld für die Beschreibung gepackt hast, würde ich dir empfehlen diesen kurzen Text auch 1:1 in das Feld für die Shownotes zu kopieren.
Warum?
Nicht alle Podcast-Apps sind in der Lage die Beschreibung abzubilden und nehmen dann direkt die Shownotes. Damit du auf jeden Fall die zum Hören animierende kurze Beschreibung hast, würde ich den Text auch in den Shownotes nutzen.
Dein Podcast wird es dir danken.
Ja, du kannst für deinen Podcast auch die altbewährten Kapitelmarken nutzen, aber die werden leider nicht von allen Podcast-Apps dieser Welt unterstützt, bzw. sind nur in einer Bezahlvariante verfügbar.
Aus diesem Grund kann es bei polythematischen Episoden sinnvoll sein, diese Zeitangaben in die die Shownotes zu schreiben. Manche Apps wie Overcast beispielsweise können auch Minutenangaben in den Shownotes als Sprungmarke erkennen. Andere, wie Spotify, wiederum nicht.
Der Klassiker in den Shownotes sind die selbstverständlich die weiterführenden Links und Erwähnungen. Ich bringe sie aber dennoch gern an dieser Stelle nochmal aufs Tapet bringen, weil es eben auch weitere Podcasterinnen und Podcaster wie mich gibt, die auch das vergessen (haben).
Wie wäre es, wenn du deinen Hörerinnen und Hörern immer noch ein wenig mehr gibst, als du in der Episode erwähnst. So, dass es sich immer lohnt, einen Blick in die Shownotes zu werfen und deine Leute über die Zeit den Weg zu den Shownotes kennen.
Der Weg ist nämlich auch nicht in jeder App gleich.
Das erreichst du, indem du immer wieder auch weitere Infos und tiefere Einblicke zeigst.
Warum sinnvoll?
Dann haben deine Abonnentinnen und Abonnenten keine Hürden vor sich, wenn du ein Produkt oder eine Dienstleistung in den Shownotes erwähnst.
Hast du Gäste in deiner Show, dann ist es natürlich auch sinnvoll, die relevanten Links zu hinterlegen. Das ist nicht nur sinnvoll, sondern einfach auch höflich. Aber hier sehe ich in meinem direkten Umfeld weniger das Problem. Eher die, der Eigenvermarktung, aber dazu kommen wir jetzt.
Achte darauf, dass du alle relevanten Links zu dir und deiner Website hinterlegst. Die Shownotes sind einfach ein wichtiger Berührungspunkt zwischen den Zuhörerinnen und Zuhörern und deinen ganzen Präsenzen.
Wenn du aber deine Kanäle auflistest, dann mach es gerne nutzenorientiert wie: „Folge mir HIER auf Instagram, wenn du mir auch mal bei XY über die Schuler schauen möchtest“.
Dann ist einfach klar, was der Vorteil dieses Kanals ist und du hast zudem noch einen Imperativ eingebaut. ;)
Selbstverständlich solltest du auch deine kostenfreien Leistungen dort hinterlegen und wenn es „nur“ ein Sammellink zu einer Ressourcen-Seite ist. Wenn deine Hörerinnen und Hörer einmal zu den Shownotes gekommen sind, dann solltest du dort auch deine sämtlichen Präsenzen sinnvoll in Szene setzen.
Wo wir gerade bei der Ressourcenseite waren. Vielleicht hast du auch eine Seite, auf der du deine Lieblingstools oder technischen Gadgets vorstellst, inkl. der Affiliatelinks. Diese Seite kann durchaus auch einen Platz in deinen Folgennotizen haben.
Nein, natürlich MUSS nicht alles rein. Schon garnicht solltest du weniger relevante Inhalte kreieren, nur weil du sie hier in der Auflistung gefunden hast. Es geht darum, dass du überlegst, welche weiterführenden Inhalte und Ressourcen für dich, dein Business und deine Zuhörerinnen und Zuhörer wichtig sind.
Natürlich wird es irgendwann auch einfach total voll in den Shownotes, aber die guten Hoster dieser Welt geben dir eine Menge Möglichkeiten der Formatierung. So hat mein Haus- und Hofhoster Podigee die Möglichkeit der Auflistung, Nummerierung und dem Formatieren in fett, kursiv und Co. Damit kannst du verschiedene Bereiche definieren und eine Überschrift geben.
Einerseits ist es natürlich eine technische Forderung, die du dann stellst. Das Ding ist, dass es für die verschiedenen Plattformen immer etwas anders ist. Bei Apple Podcasts sind die Folgennotizen sehr einfach zu finden. In Spotify sind sie etwas versteckt und es braucht den Weg über das Menü.
Ich überlege gerade, ob ich eine Ressource erstelle, in der ich eine bebilderte Anleitung für die gängigen Plattformen erstelle.
Aber es ist auch eine Frage der Handlungsaufforderung, die du erwartest. Und da kannst du es mit der Formulierung einfach einfacher machen, dass du deine Hörerinnen und Hörer in die Shownotes „schickst“.
Einerseits durch das Erwähnen in der Episode selber:
„Ich verlinke dir das in den Shownotes!“
Oder am Ende nochmal der etwas genauere Hinweis:
„Wie immer findest du alle Informationen und Links aus dieser Episode in den Shownotes. Dafür öffnest du einfach die Podcast-App, mit der du diese Folge gerade hörst und findest da die klickbaren Links!“
Das ist zumindest meine Formulierung.
Nachbauten oder Übernahmen sind erlaubt. ;)
Mein Problem bei den Shownotes („Shownotes-Schlamper“...du erinnerst dich?) war, dass ich nach der Produktion der Episode keine Lust mehr habe, mich mit der Folge selber zu beschäftigen.
Mein Gehirn denkt sich dann: „Super, die kreative Arbeit ist durch. Lass uns die nächste Lunte anzünden!“
Aber das ist es halt nicht.
Bloß, weil eine Episode draußen ist, wird sie nicht gehört. Und bloß weil sie gehört wurde, bringt sie mir keine neuen Interessentinnen und Interessenten für eine gemeinsame Arbeit.
Also: Shownotes sind da schon wichtig!
Aber es gibt Mittel und Wege, dass du schneller mit den Shownotes wirst.
Wenn du auch mit Podigee unterwegs bist, dann findest du in dem Bereich für die Shownotes zu jeder Episode die Möglichkeit, Textbausteine hinzuzufügen.
Dort kannst du beliebig viele Elemente einpflegen und dann mit einem Klick in den Text einbauen. Ich empfehle, dass du direkt die Markdown-Variante einspeicherst, damit auch die Links und und die Formatierung stimmen.
Ein paar Klicks mehr, aber auch machbar ist es natürlich, wenn du die Textbausteine in einem Dokument sammelst und von dort aus in das Backend deines Hosters kopierst.
Wenn du generell mit Textbausteinen arbeiten möchtest, weil du viel und oft ähnliche Dinge schreibst (in Angeboten, in Mails, in Dokumentationen, beim Coden, in Konversationen, etc.), dann ist ein entsprechendes Tool nicht verkehrt. TextExpander und PhraseExpress machen das sehr gut und sind empfehlenswert.
Ich nutze TextExpander und mag die wöchentliche Mail, in der ich sehe, wie viel Zeit ist durch das Nutzen der Textblöcke gespart habe.
Da kann man dann dann natürlich auch Elemente aus den Shownotes entsprechend hinterlegen und mit einer Tastaturkombination abfeuern.
In Interviews ist die Informationsdichte für dich natürlich besonders hoch, weil du nicht alle Antworten des Gastes vorhersehen kannst. Wenn der Gast ein Tool oder eine Ressource nennt, dann willst du die direkt notieren.
Machst du das nicht, dann müsstest du ja das komplette Interview nochmal anhören. ;)
Ich habe immer ein Notizbuch und ein Bleistift am Start, denn dann kann ich mitschreiben und man hört es nicht in der Aufnahme. Das Tickern des Apple Pencil auf dem iPad oder das Tippen auf der Tastatur, landet immer in meiner Spur und macht mir am Ende mehr Arbeit.
Bei Solofolgen erwischte ich mich auch immer wieder, dass ich etwas in den Shownotes verlinken wollte, es aber am Ende vergessen hatte.
Mein persönlicher Hack ist, dass ich mich dazu diszipliniert habe, komplett innezuhalten, wenn ich das Wort „Shownotes“ sage.
Ich lege dann automatisch das Mikrofon beiseite und schreibe in meine Mindmap, was in die Shownotes kommen soll.
Auch so muss ich mir nicht mehr die komplette Folge anhören.
Wenn du gar nichts mehr mit deiner Episode zu tun haben möchtest, wenn sie fertig aufgenommen ist, dann kannst du die Nachproduktion einfach auch auslagern. Dienstleisterinnen und Dienstleister in dem Bereich übernehmen oft auch das Schreiben der Shownotes für Podcastende.
Das macht es dann auch einfach. Aber diese Zeitersparnis musst du natürlich im Gegenzug auch bezahlen.
Das ist nicht für alle Menschen mit eigenem Podcast möglich.
Sicherlich willst du nach einer Weile auch gerne wissen, welche Links denn in deinen Shownotes so geklickt werden. Sofern du das nicht über Google Analytics tracken möchtest, kannst du auch den URL-Shortener-Service BITLY benutzen.
Den kennst du vermutlich als Tool, um lediglich lange URLs kürzer zu machen.
Mit BITLY kannst du aber auch Messen, wie oft ein bestimmter Link angeklickt wird.
Lass ich aber nicht beirren, wenn du unter anderem in der Episode einen bestimmten Link auf deiner Seite nennst, den man sich merken kann. Dann geht der Traffic nämlich oft direkt auf die Website und nicht über die Shownotes.
Der Weg zu meinem Kennenlerngespräch beispielsweise ist podcast-helden.de/strategie und den Link kann man sich sehr einfach merken.
Shownotes sind wichtige Elemente im Podcasting, aber sie machen keinen Spaß. Allerdings gibt es durchaus Mittel und Wege, um den zeitlichen Aufwand im Rahmen zu halten.
Und mehr gibt es dazu auch nicht zu sagen.
Langweilige Shownotes.
Aber hilft ja alles nix! ;)
Silke Schönweger
Die Shownotes sind auch meine "Achillesferse" des Podcasts - so gerne ich die Episoden aufnehme, aber immer an alle Links & Zusatzinfos denken, die ich da so von mir gebe, das fällt mir oftmals schon schwer. Umso besser ist es zu wissen, dass es wichtig und sinnvoll ist, gescheite Shownotes zu schreiben und wie man sich die Arbeit ein kleines bisschen erleichtern kann.
Gordon Schönwälder
ich glaube, wir sind da in bester Gesellschaft, denn die Dinger machen einfach überhaupt keinen Spaß! ;)
Was denkst du?