Okay, lass uns mal nicht direkt mit Vorsätzen anfangen. Die meisten davon landen ohnehin nach ein paar Wochen auf der Halde.
Aber es gibt bei uns Selbstständigen immer eine strategische Ausrichtung, was die Marketingmaßnahmen und die Produktwelten angeht.
Ich möchte für meinen Fall am Podcast ein paar Veränderungen annehmen, und die bespreche ich mit dir hier in diesem Beitrag.
Das bedeutet allerdings nicht, dass diese von mir beschriebenen Dinge universell sind. Sie passen für mich und vielleicht auch für dich.
Vielleicht aber auch nicht, und dann kannst du einfach deine eigenen Experimente machen.
Lust auf einen Einblick in die Welt von Podcast-Helden?
Los geht’s!
In den Analytics des Podcasts bei Apple Podcast und vor allem auch bei Spotify for Podcasters habe ich gesehen, dass einige Episoden besser liefen als andere.
Diesen Einblick mit den Durchhörquoten habe ich im Jahr 2023 auch immer mehr in den Mittelpunkt meiner Arbeit mit Klientinnen und Klienten genommen, die einen bestehenden Podcast verbessern wollten.
Ein Punkt, der die Durchhörquote nach oben treibt, sind die kurzen Episoden. Um Episoden kurzzuhalten, müssen sie inhaltlich verdichtet werden, aber die Arbeit lohnt sich.
Kürzere Episoden unter 20 Minuten werden besser zu Ende gehört als Episoden, deren Länge darüber liegt.
Es ist wichtig, die Zuhörer sofort zu fesseln. Kürzere Episoden passen perfekt in den straffen Zeitplan unserer Zuhörerinnen und Zuhörer, sei es während der morgendlichen Routine, auf dem Weg zur Arbeit oder in einer kurzen Pause.
Diese kompakten Episoden ermöglichen es den Zuhörern, eine ganze Folge zu konsumieren, ohne das Gefühl zu haben, mitten in einem Gedanken oder Thema unterbrechen zu müssen.
An dieser Stelle aber ein Einwurf, denn es ist abhängig von der Zielgruppe deines Podcasts. Richtest du dich mit deinem Thema an alleinerziehende Berufstätige mit Kindern im Kindergartenalter, dann können 20 Minuten auch schon viel sein.
Für eine Zielgruppe im Sabbatjahr könnte es noch länger sein. Achte da gerne auf die Positionierung deines Podcasts.
Die Reduzierung der Episodenlänge erfordert eine straffere und zielgerichtetere Inhaltsplanung. Jede Episode wird darauf ausgerichtet sein, konkrete, anwendbare Erkenntnisse oder Gedanken zu vermitteln.
Entfernte ich mich im Redaktionsplan von meinem Kernthema, sank auch die Durchhörquote der Show.
Bedeutet das nun, dass ich mich ab sofort nur noch an diesen Themen klammern und andere Leidenschaftsthemen ignorieren werde?
Nein, absolut nicht!
Es kann sein, dass ich mit dem ein oder anderen Thema einfach eine kleinere Zielgruppe meiner Hauptzielgruppe anspreche, weil sie möglicherweise weiter oder speziell ist.
Ich erlaube mir auch weiterhin Themen nach vorn zu bringen, die man im Podcasting bislang nicht so auf dem Zettel hat. Diese Themen werden vielleicht nicht so zünden wie andere, aber ich kann es gut akzeptieren.
Das stellt sicher, dass jeder Minute des Podcasts ein klarer Wert und Zweck beigemessen wird, was für die Zuhörer enorm bereichernd ist.
Das Spiel mit dem Content ist immer ein Spiel, das auf dem konstanten Testen von Dingen und Themen basiert. Ich probiere in einem Quartal Dinge aus und schaue, wie sie angenommen werden.
Mit der Zeit bekomme ich ein Gefühl dafür, was klappt und was nicht funktioniert. Diese Erfahrungen und messbaren Ergebnisse fließen dann wieder in die Planung des nächsten Quartals mit ein und so entwickelt sich der Podcast weiter.
Hört das jemals auf?
Nope, aber das ist auch gut so. Diese Flexibilität an den Markt und an Interessen zeichnet uns Selbstständige ja aus und hält uns im Kopf frisch.
Podcasting allein ist gut, aber es gibt auch andere Plattformen und Contentarten, die wir nicht vergessen sollten. Ich habe für meinen Teil den Blog mit den Suchmaschinen als Traffic-Quelle leider sehr stark vernachlässigt. Vermutlich hatte ich mit dem Buchprojekt so viel zu tun, dass ich wenig Lust hatte, an anderer Stelle noch mehr zu schreiben.
Aber ich bemerke, dass dieser Zugang wieder da ist und ich auch hier mehr schreiben mag.
Aber es soll auch darum gehen, relevante Podcast-Episoden in den Blog zu packen.
In jedem Podcast steckt eine Fülle an Informationen und Einsichten, die oft nur von einem spezifischen Publikum genutzt werden. Durch das Umwandeln dieser Inhalte in schriftliche Blogbeiträge erschließen wir neue Zielgruppen und bieten unseren bestehenden Zuhörern zusätzlichen Mehrwert.
Dieser Ansatz ermöglicht es uns auch, unseren Content auf verschiedenen Plattformen und in verschiedenen Formaten zu präsentieren, was die Sichtbarkeit und Reichweite deutlich erhöht.
Auch gibt es potenzielle Zuhörerinnen und Zuhörer, die nicht nach unseren Podcasts in Apple Podcast oder bei Spotify suchen, sondern über eine klassische Google-Suche aufmerksam werden.
Und im Blogbeitrag kann dann ein Player eingebettet werden, der den Podcasts bewirbt.
Mit dem Recycling von Podcast-Inhalten in Blogbeiträge nutzen wir bestehende Inhalte neu und effizient.
Dies spart nicht nur Ressourcen, sondern stellt auch sicher, dass unsere Botschaften konsistent und über verschiedene Kanäle hinweg präsent sind.
Außerdem ermöglicht es uns, SEO-Techniken gezielter einzusetzen, indem wir Schlüsselwörter und Themen in unseren Blogbeiträgen optimieren, um die Online-Sichtbarkeit zu erhöhen.
Das kann also nur gut sein.
Nicht jede Episode eignet sich für die Umwandlung in einen Blogbeitrag. Wir wählen Episoden aus, die zeitlose Themen behandeln, besonders beliebt bei unserem Publikum sind oder einzigartige Einsichten bieten.
Diese strategische Auswahl stellt sicher, dass wir den größtmöglichen Wert aus unserem vorhandenen Content ziehen.
Es kann aber sinnvoll sein, einen bestehenden Blogbeitrag mit Inhalten aus einer neuen Podcast-Episode zu erweitern und den entsprechenden Beitrag noch wertvoller zu machen. Dann hast du auch direkt zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.
Du hast den Content weiterverwertet.
Du hast bestehenden Content im Blog aktualisiert, was Google auch mag.
Ein erfolgreicher Podcast braucht nicht nur spannende Inhalte, sondern auch eine gut durchdachte Struktur und Planung. Diese Art der Vorbereitung ist super wichtig, um unseren Podcast effizienter und qualitativ besser zu machen.
Wie oben schon genannt: um kürzere Episoden zu machen, braucht es mehr Struktur.
Ein gut strukturierter Podcast ermöglicht den Hörern eine klare und nachvollziehbare Struktur. Die Festlegung eines festen Rahmens für jede Episode ermöglicht es, dass jedes Thema gründlich behandelt wird, ohne dabei abschweifend oder unorganisiert zu wirken. Unsere Zuhörer haben eine verlässliche Erwartung an jede Folge und können komplexere Themen leichter verfolgen.
Durch gutes und strategisches Vorplanen können wir unsere Themen besser aussuchen und alles gut aufeinander abstimmen, auch bei Solofolgen. So passen unsere Inhalte immer zum aktuellen Geschehen, egal ob mit spannenden Gästen oder in Solofolgen.
Diese Planung hilft uns auch dabei, schnell auf Feedback und neue Trends zu reagieren und unseren Podcast immer aktuell zu halten.
Wieso das bei Planung?
Weil ein guter Redaktionsplan genau das ermöglicht: Er ist maximal flexibel und erlaubt gerne Verschiebungen.
Ein wesentlicher Bestandteil unserer Planung ist die regelmäßige Analyse vergangener Episoden.
Durch die Auswertung von Zuhörer-Feedback und Analysedaten können wir verstehen, welche Themen und Formate am besten ankommen.
Diese Einsichten helfen, zukünftige Episoden noch gezielter und ansprechender zu gestalten.
In diesem Beitrag habe ich einige wichtige Änderungen an meinem Podcast vorgestellt und möchte nun meine zentralen Erkenntnisse teilen.
Du kannst eigene Experimente machen und schauen, was für deinen Podcast optimal funktioniert.
Dabei wünsche ich dir viel Spaß und Freude!
Ingo
echt stark, wie du deinen Podcast aufpeppen willst!
Das mit den kürzeren Episoden finde ich super clever, das macht es noch mehr "snackable".
Mir juckt es ja selbst auch immer in den Fingern einen Podcast zu starten, aber mein Thema Gebäudedatenmodellierung ist wohl auch einfach arg speziell.
Viel Erfolg beim Umsetzen deiner Pläne!
Gordon Schönwälder
das wünsche ich dir. Einfach loslegen und viel Erfolg beim Umsetzen. ;)
Thomas Heise
Eine Frage, die mich gerade umtreibt - Nach welchen Kriterien entscheide ich mich für Selbsthosting oder Fremdhosting?
Thomas
Gordon Schönwälder
vielen Dank für dein positives Feedback, es freut mich sehr, dass dir der Inhalt hilfreich war und du interessante Einblicke für deinen Podcast mitnehmen konntest.
Zu deiner Frage: Für mich ist Selbsthosting keine Option mehr, weil die Evaluierung der Daten, Streams und Co. einfach nicht so gut messbar ist. Ich möchte aufgeschlüsselte Daten bekommen und keine Zeit damit verschwenden, meine Analytics selbst zu machen. Die Zeiten sind auch vorbei, in denen ich Sorge hatte, dass etwas mit den Episoden bei den Hostern passiert, denn diese sind mittlerweile mehrfach gesichert.
Eigenhosting ist vielleicht dann relevant, wenn man als Unternehmen super strenge Datenschutzrichtlinien befolgen möchte, die weit über die DSGVO hinausgehen. Ansonsten würde mir ehrlich gesagt kein Vorteil einfallen. Aber ich bin da auch nicht ganz objektiv, weil ich beide Hostingarten schon benutzt habe und Eigenhosting für mich nur mit Mehrarbeit verbunden war.
Ich hoffe, das hilft dir weiter. Viel Erfolg mit deinem Podcast!
Beste Grüße,
Gordon
Jan
Gordon Schönwälder
da bin ich komplett bei dir. Ich habe noch die Hunderunden, in denen ich längere Episoden komplett konsumieren kann, aber das war es dann auch schon. Jetzt muss ich es nur noch schaffen, auch wirklich kürzer zu werden. :D
Dirk
LG
Gordon Schönwälder
cool! Ich bin sicher, du findest da auch noch die richtig "fetten" Perlen raus, neben all den anderen. ;) LG
Was denkst du?