Mobile Podcasting: Das Shure MV88 im Test (Spoiler: geiler Scheiß!)

Mobile Podcasting: Das Shure MV88 im Test (Spoiler: geiler Scheiß!)


Wie du weißt, ist das Mobile Podcasting eines der Themen für 2018 bei mir. Es liegt daran, dass ich viel auf Konferenzen bin, bzw. für Konferenzen gebucht bin. 

Ich bin also auf der Suche nach dem richtigen Mikrofon, dass mir auch in lauten Umgebungen erlaubt, gute Interviews und spontane Sessions aufzunehmen. Das geht leider mit meinem Lieblings-Mikro ZOOM H2n nicht, weil es für laute oder geräuschintensive Umgebungen nicht geeignet ist. 

Ich hatte das Rode Reporter* und das Rode NT-G2* zusammen mit dem Zoom H4* als Recorder im Test, aber es hat mir nicht so zugesagt. 

Also musste eine neue Lösung her...

Shownotes

Mobiler geht es nicht: Aufsteckmikrofone für das iPhone

Ich hatte im Netz einiges über das RODE iXY* gelesen und war drauf und dran es zu bestellen, als Heike Stiegler in Instagram über ihre Liebe für das SHURE MV88 sprach. Also habe ich mir das zuerst bestellt. 

Und ich werde wohl auch das Rode nicht ausprobieren, weil ich mit dem Shure MV88 bereits jetzt absolut zufrieden bin. Wenngleich ich im Handling noch etwas besser werden kann. Aber das ist eine reine Trainingssache. 

Schwenkbarer Mikrofonkapsel - der absolute Pluspunkt im Test

Wie du unten bei den Fotos siehst, habe ich in der Aufnahme zu dieser Episode das Mikrofon abgeknickt und konnte so auf mein Display und die Mindmap schauen. So habe ich das Skript im Blick (sofern man mobil eins braucht) und ich musste das Mikro nicht unbequem zu mir mit dem gesamten iPhone drehen. 

In der Interview-Situation mag das kein Problem sein, aber es immer auch sich zu richten, ist auf Dauer unangenehm im Handgelenk. 

Die schwenkbare Mikrofonkapsel ist übrigens eines der fetten Vorteile gegenüber dem Rode iXY. 

Das Shure MV88 in der ersten Podcast-Aufnahme

Du kennst mich...ich muss nicht stundenlang testen, bevor ich etwas für den Podcast produziere. Ich gehe direkt gerne in die Vollen. 

In der Episode hörst du das Ergebnis.

Direkt zwei fette Learnings

  • Flugmodus ist besser: In der Mitte und gegen Ende kamen Funksignale rein und die wurden vom Shure MV88 direkt mitaufgenommen und man hört die Pulse deutlich. 
  • Wenn man etwas auf dem Display hat, dann muss man das automatische Abschalten deaktivieren. Das Aktivieren hört man dann doch in der Aufnahme.
  • Das Rode heißt iXY und nicht "iXEye"

Alles in allem war es aber eine echt runde Sache. 

Erste Schritte mit dem Mikrofon nach dem Anschließen ans iPhone

Eine Blick in die Bedienungsanweisung habe ich nicht geworfen. Ich habe das MV88 ins iPhone gesteckt und sofort sagte mir ein Pop-Up, dass ich eine App installieren solle. Das habe ich brav gemacht und in dieser gut gestalteten Oberfläche wurde ich durch ein winziges Tutorial geführt, dass die App und dem Umgang damit zeigte. 

Im Endeffekt kinderleicht. 

Danach konnte ich mit dem Mikrofon direkt loslegen. Auch innerhalb der App kann man aufnehmen und minimal bearbeiten. 

Weiter unten habe ich ein paar Screenshots für dich hinterlegt, die die Oberfläche zeigen. So kannst du auch direkt loslegen, falls du dich für das Mikro interessierst. 

Was ist mit Preis-Leistung beim Shure MV88?

Billig ist das Mikro nicht, aber mit etwas über 140,- EUR etwas günstiger als der Wettbewerber von Rode. 

Die Qualität ist aus meiner Sicht aber richtig gut und auch mit der Verarbeitung bin ich sehr zufrieden. Die Aufbewahrungsbox ist auch sehr hochwertig und ich mache mir keinerlei Sorgen, dass es in einer Tasche irgendwie zu Schaden kommen kann. 

Kann man das Mikrofon auch mit anderen Apps nutzen?

Ja, absolut. 

Egal ob im Videomodus des iPhones, bei Facebook Live, in Instagram oder in Ferrite (meinem Aufnahmetool am Smartphone) lässt sich das Shure MV88 problemlos nutzen. Das ist definitiv auch ein Pluspunkt. 

Produktbilder vom Shure MV88 und ein Blick auf die Oberfläche

Das Shure MV88 kommt mit einer sehr dezenten Verpackung daher und im ersten Moment wusste ich nicht, ob das das Geld wert sein könnte. 

Aber dann erinnerte ich mich an die Apple-Verpackungen und dann wurde ich milde. ;) IMG 3911 

In der Verpackung die hochwertig wirkende Hülle mit dem Mikrofon. Dazu kam noch eine Klinken-Verlängerung, die ich für das iPhone 7Plus nicht benötige. 
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In der Hülle sitzt das MV88 absolut fest und es fühlt sich absolut sicher an. Du siehst darin auch den mitgelieferten Pop-Schutz/Wind-Schutz, der um das Mikrofon herum. Auch der Schutz sitzt richtig gut und wirkt stimmig zum hochwertig verarbeiteten Rest. IMG 3913 2 

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Hier kannst du sehen, wie ich mit dem Mikrofon aufgenommen habe. Ich hatte es zu mir geschwenkt und konnte so gleichzeitig von vorne reinsprechen und auf meine Mindmap schauen, die ich mir für die Episode geschrieben hat. 

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Der Abstand zum Mund war geschätzte 20 cm und es fühlte sich auch in der Produktion ausreichen an. Wenn man etwas näher ran geht, kann man die Mikrofonempfindlichkeit auch manuell etwas reduzieren, um Übersteuerungen zu vermeiden. Das musst du aber selber ausprobieren. IMG 1360 2


So wäre das "normale" Interview-Setting. Das Mikrofon ragt unten aus dem iPhone und ich kann es in der Hand haltend zwischen mir und dem Interviewpartner hin- und herschwenken. Ich hatte ein wenig die Befürchtung, dass das Scharnier Eigengeräusche machen würde. Aber das ist natürlich nicht der Fall.

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Die Motiv-App um das Shure MV88 zu steuern

Erstaunlich komfortabel zu bedienen ist die App im Hintergrund, die das Mikrofon steuert. 

1. In diesem Bereich wählst du das Aufnahmesetting und die Aufnahmeart aus und hast eine brauchbare Voreinstellung, die du selber jederzeit variieren kannst. Beispielsweise kannst du den Pegel etwas runterdrehen, wenn du näher am Mikro sein willst. 

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Scrollst du in der Maske etwas runter findest du weitere Einstellungen: 

  1. Limiter: Hier werden bestimmte Lautstärken nicht überschritten und an einem gewissen Punkt gebremst.
  2. Kompressor: Drei Einstellungen regeln grundlegende Komprimierungsstufen. Wenn du keine Plan davon hast, dann lass einfach die Voreinstellungen so, wie sie sind. Das habe ich auch so gemacht. Wenn du dich in das komplexe Thema einlesen willst, dann kannst du das hier machen. 
  3. Windreduzierung: Hier kannst du die Empfindlichkeit gegenüber Wind reduzieren. Aber im Zweifel würde ich das mit einem separaten Windschutz* machen. Den habe ich auch gekauft, aber ich muss erst noch testen, wie gut der Popschutz dabei funktioniert. 
  4. Links-Rechts-Tausch: Tauscht die Spuren aus. Warum auch immer man das braucht. ;)
  5. Ein basaler Equalizer für die Höhen, Mitten und Tiefen ist auch drin. Wenn du damit nichts anfangen kannst, dann probiere rum oder lass es einfach so. 
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In der Aufnahmemaske kannst du einige Dinge in der Aufnahme selber noch einstellen. 

  1. Hier siehst du den Ausschlag und die Lautstärke deiner Aufnahme. Wenn du grüne und gelbe Balken siehst, ist alles okay. Wenn sie rot sind, wie in dem Screenshot, dann bist du zu laut unterwegs. Dann solltest du den Mikrofonpegel etwas runter drehen. So laut war es bei mir übrigens nur, weil ich einen Screenshot am Smartphone gemacht habe und Shots sind laut. ;)
  2. Hier würdest du den Fortschritt der Aufnahme sehen und wie lange du schon aufgenommen hast.
  3. Hier siehst du, wie viel Speicherplatz auf deinem Smartphone ungefähr noch für Audioaufnahmen übrig ist, bzw. wie lange du damit noch aufnehmen könntest. 
  4. Hier ist die Kilohertz-Angabe. Brauchste als Laie nicht. 
  5. Mit diesem Button kannst du Markierungen in deiner Aufnahme setzen. Wenn du Kapitelmarken anlegen willst, ist das essenziell. 
  6. Der große, rote Aufnahmebutton - was der wohl macht. ;)
  7. Hier kannst du die Aufnahme beenden und abschließen
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Ein bisheriges Fazit

Ich muss noch ein wenig testen, aber alle bisherigen Tests waren echt gut. Ich bin auf jeden Fall sehr angetan, was die Möglichkeiten bisher bieten. Auch das simulierte Interview mit meiner Frau klang sehr gut. 

Das man das Mikro auch mit allen anderen Apps nutzen kann, gefällt mir gut. So sind mobile Streams auch direkt vom Sound her bombig. Das erlaubt das schwenkbare Mikrofon. 

Keine Frage, das Shure MV88 ist eine Investition, die man nicht mal eben so macht, aber sofern du es mit dem mobilen Podcasting ernst meinst und auf komplette Freiheit setzt, hast du einen gut verarbeiteten und satt klingenden Begleiter an deiner Seite. 

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19 Kommentare

  • Dank Dir für den superanschaulichen Test! Ich überlege, es mit dem iPad zu nutzen. Da ich es für Live-Interviews via Zoom brauche stellen sich die Fragen, ob Zoom es als Eingangssignal von mir akzeptiert und ob weiterhin der Ton des Interviewgast über das iPad/ den Kopfhörerausgang ausgegeben bzw. nicht von dem Mikro beeinträchtigt wird. Weißt Du das zufällig oder hilft nur ausprobieren?
  • Danke für die Empfehlung! Hast du das Mikro auch schon in einer Umgebung mit Hintergrundgeräuschen getestet? Wir wollen es bei Messen einsetzen und da ist es ganz schön laut.
  • Hey Patricia,

    du hast mehrere Einstellungsmöglichkeiten und mit der der Richtcharskteristik (wo man den Winkel noch verringern kann), ist es ganz gut auf den Punkt. Da kommt von außen relativ wenig rein.
  • Sorry, Kommentarbenachrichtigung nicht aktiviert gehabt...
  • Gibt es da vielleicht auch eine Alternative für Android? Ich überlege, ob das smartLav+ von Rode für Interviews vielleicht auch taugt.
  • Danke Gordon - super Hinweise! haha, dann brauche ich nur noch das i-phone...oder gibt es eine vergleichbare Variante für Android?
  • Hey Birgit,

    leider gibt es für Android-Geräte kein gescheites Mikrofon derart. Aber wenn du noch ein iPad hast...damit geht es auch!
  • Hey Miro,

    ist auf jeden Fall eine gute Sache. Denk aber daran, dass du ggf. einen Adapter benötigst. Da ist mein Kollege Christian Müller von Sozial-PR ein guter Ansprechpartner. ;)

    Beste Grüße,
    Gordon
  • Mit welcher App nimmst Du eigentlich auf dem iPhone dann auf?
  • Danke
  • Danke für der Rest, sehr spannend.

    Hattest du das "ZOOM iQ7 MS Stereo Mikrofon" auch schon mal in den Fingern und kannst es mit den Saure vergleichen?

  • Hey Sascha,

    leider nein. Ich hatte überlegt, alle gängigen Ansteckmikros zu holen, aber da die nicht schwenkbar sind, habe ich das direkt gecancelt. :D
  • Ich weiß. Ist ja auch keine Kritik an Dich. Ich war nur so enttäuscht weil ich mir davon so viel versprochen habe.
  • Hört sich Klasse an, ABER es filtert die GSM/LTE Geräusche nicht raus. Man kann sehr deutlich Interferenzen hören. Bspw. An der Stelle wi Du mit dem Steak anfängst. Leider leider muss man auch hier den Flugmodus einschalten. Bei Live Aufnahmen also ein nogo. Echt schade.
  • Hey Viktor,

    das ist korrekt. Es ist zu hören in der Aufnahme. Deswegen ist es als Learning auch schon im Text, dass man den Flugmodus an oder zumindest den Funk ausschalten sollte. Das Live-Aufnahmen dann nicht mehr klappen, ist zu pauschal. Einerseits kann du Funk ausmachen und Wlan anlasen, wenn du Live-Videos streamen willst (abgesehen, du bist ohne Wlan draußen). Andererseits brauchst du ja auch keine Anruffunktion, wenn du gerade aufnimmst.
  • Ja, das ohne WLAN draußen ist das größte Problem.
  • Hey Viktor,

    kann ich verstehen. Mir ging es bei dem Mikro auch eher um die Möglichkeit, Audio in sehr guter Qualität einzufangen. Das Live-Streaming dann vielleicht mit dem Ding unterwegs nicht die Perfektion ist, akzeptiere ich daher. :D ;)

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