Dieses Interview entstand schon vor einigen Monaten, aber ich hatte es zu meiner Schande noch nicht veröffentlicht. In dieser Zeit hatten wir einen Trauerfall in der Familie zu beklagen, der vieles überschattete und auch einige Interviews aus meinem Kopf verschwinden ließen.
Aber zum Glück sind sie sicher auf der Festplatte und sind alle absolut zeitlos. Genauso wie diese Episode von Laura Wällnitz, die einen verdammt guten Job macht.
Zwar erwähne ich sie als Podcast-Starter, aber mittlerweile hat sich ihre Show richtig fest in der Business-Podcast-Nische etabliert! Das ist rückblickend betrachtet eine echte tolle Entwicklung - wie ein Zeitsprung!
Shownotes zu dieser Episode
Das sind die Keylearnings aus dieser Episode
- Authentizität ist wichtig, weil es mega anstrengend ist, wenn wir es nicht sind. Faken tut uns allgemein nicht gut! Aber es gibt da natürlich auch Ausnahmen, wie du in einem späteren Punkt sehen kannst.
- Wenn Klienten irgendwann durch den Podcast auf uns direkt stoßen, sind sie womöglich überrascht oder sogar schockiert, dass die Realität so anders aussieht. Das passiert dann, wenn du im Podcast eine Kunstperson bist, die du in der Realität nicht sein willst.
- Authentisches Auftreten kann man nicht maskiert mit Rhetoriktraining allein in Vollendung zu bringen. Es geht darum, dass man sich bewusst wird, was die eigenen Stärken und Schwächen sind und das annimmt. Podcasts erlauben Unperfektion!
- Das Ziel für eine Aufnahme ist es, eine entspannte und gelassene Grundstimmung zu haben. Wenn du im Stress und gehetzt bist, spiegelt sich das in deiner Stimme wieder. Suche dir also entspannte Momente, um deine Aufnahme zu machen. Entspannung ist wichtiger als geschliffener Satzbau.
- Wenn wir inkongruent auftreten, nimmt dies die Umwelt durchaus wahr. Mehr oder weniger bewusst, aber wir haben dann das Gefühl, dass mit dem "Typ irgendwas nicht stimmt".
- Der Spruch "fake it, 'til you make it" würde Laura aber dennoch unterschreiben, wenn die Verteilung von "fake" stimmt. Selbstbewusstes Auftreten kann man beispielsweise schon üben, bis es ein Teil von uns wird. Andere Dinge aber wiederum nicht.
- Warum wir es beim Podcasting leichter haben authentisch zu sein, liegt daran, dass es keine sychrone Kommunikation ist. Übe und veröffentliche nur das, hinter dem du wirklich stehst. Wenn du dich wohl fühlst, dann gehe raus mit deinem Thema. Dann kannst du sicher sein, dass du auch langfristig zufrieden bist.
- Beim Podcasting geht es nicht um Perfektion, sondern um den unperfekten Menschen hinter dem Mikrofon. Emotion und Stimme stehen im Vordergrund und das muss nicht unbedingt der geschliffenen Sprache im Blog entsprechen. Es ist ein anderer Kanal, der andere Regeln und Erlaubnisse mit sich bringt.
- Das bedeutet aber nicht, dass der Rahmen des Ganzen (Form, Inhalt, Produktion, etc.) schludrig sein soll.
- Im Podcast solltest du deinen Hörer wie einen Freund anreden. Wenn du das machst, desto einfacher fällt dir Authentizität in deiner Show.
- Wir sind manchmal in der Produktion so egozentriert, dass wir glauben, ein gemachter Versprecher würde jedem Hörer direkt negativ auffallen. Dass das nur eine kognitive Verzerrung unserer Wahrnehmung ist, belegt der Spotlight-Effekt.
Sophie
Lothar
Lothar
Gordon Schönwälder
das Ding ist natürlich, dass man erstmal "perfekt" sein will. Diese eher akademische Erscheinung will abtrainiert werden. Rückblickend einfach, aber im Moment eine echte Hürde! Vielen Dank für deinen Impuls!
Beste Grüße,
Gordon
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