Was ist die ideale Länge einer Podcast-Folge?

Was ist die ideale Länge einer Podcast-Folge?

Super oft gefragt: Gibt es eine optimale Länge für eine Podcast-Episode? Kann die Länge vielleicht sogar über den Erfolg einer Folge entscheiden?

​​Die Antwort ist: Kommt drauf an...

​​Zuallererst: Es gibt keine Podcast-Polizei, die dir sagt, dass deine Folge zu lang oder zu kurz sind.

​​Es gibt "nur" die HörerInnen, die dir Feedback geben. Allerdings hast du die am Anfang deiner Podcast-Karriere noch nicht. Deswegen möchte ich dir folgenden Tipp mitgeben: Mach lieber kürzere Episoden! Aber was sind "kürzere Episoden"? Irgendwas zwischen 12 und 30 Minuten. Warum?

Bevor ich mit dir die Gründe für meine Empfehlung bespreche, möchte ich dir noch eine Untersuchung zeigen. 

Was sagen die weltweiten Daten zur durchschnittlichen Länge von Podcast-Episoden?

Es gibt eine höchstspannende Untersuchung von Dan Misener von Pacific Content aus 2018. Dort schaute er sich knapp 10 Millionen Podcast-Episoden an und kam auf eine Durchschnittslänge von 43 Minuten und 42 Sekunden. 

Allerdings gab es dort einige krasse Ausreißer mit Podcast-Episoden von knapp 11 Stunden Länge bis zu welchen, die nur eine Sekunde lang dauerten. Diese Ausreißer rechnete er raus und kam so auf eine durchschnittliche Podcast-Länge von 38 Minuten und 42 Sekunden. 

Die Kategorie spielt natürlich auch eine Rolle. Während Gaming-Podcasts tendenziell lang sind (deutlich über eine Stunde) , haben Podcasts aus dem Bereich Marketing eine vergleichsweise kurze Laufzeit (unter 30 Minuten). 

Ein Jahr später (Ende 2019) wollte Dan Misener wissen, wie sich die Podcast-Landschaft und -Lauifzeit verändert hat. Es kam heraus, dass sich die durchschnittliche Lauflänge von Podcast-Episoden um zwei Minuten verkürzt hat. Natürlich ist es auch hier wieder abhängig von Kategorien.

Müssen wir uns denn an den durchschnittlichen Podcast-Längen orientieren? 

Nope, absolut nicht! 

Also Prinzipiell! ;)

Wir sind ja nicht hier, um dem Durchschnitt zu entsprechen, oder? Naja, in diesem besonderen Fall würde ich aber sagen, dass wir bei den kürzeren Folgen bleiben und das hat so seine Gründe. 

Diese Gründe möchte ich hier mit dir besprechen. 

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​​Was ist, wenn deine Leute Podcast noch nicht kennen?

​​​Wenn deine Zielgruppe noch nicht technik- und podcastaffin ist, dann ist es für sie leichter, einer kurzen Folge eine Chance zu geben, als wenn sie erst anderthalb Stunden im Kalender freiräumen muss. Es kommt aber auch immer auf die Zielgruppe und das Ziel mit deinem Podcast an. Wenn du eine gestresste Zielgruppe hast, dann können längere Folgen schon das "Runterkommen" fördern. Aber achte dann darauf, dass die Podcast-Newbies nicht am Rechner sitzen und dort ihre erste Episode hören müssen.

Podcast darf nicht das sein, "wo man Audio am Computer hört".​​ Deswegen solltest du deiner Zielgruppe den Einstieg auch so angenehm und leicht wie möglich machen. 

Hier sind ein paar Beispiele dafür

Habe eine Podcast-Landingpage

Auf einer Podcast-Landingpage kannst du den Nutzen und die Nutzungsart von Podcasts in Szene setzen. Gerade wenn die Zielgruppe technisch nicht soooo fit ist, kannst du ihnen auf der Seite die verschiedenen Vorteile von Podcasts zeigen und so ZuhörerInnen gewinnen. Wie so etwas aussehen könnte, kannst du dir hier anschauen

Zeige den Weg zum Abonnement

Vielen potentiellen Podcast-HörerInnen ist nicht bewusst, wie sie die Show abonnieren können. Auch wenn die Barrieren super niedrig sind, ist es nicht für jede Person einfach. Du könntest beispielsweise den Weg zu Apple Podcasts, Spotify und Co. bebildern und so zeigen, wie man deinen Podcast abonnieren kann. 

​​Deine ZuhörerInnen haben schon eine Routine​

​​Wenn deine potentiellen ZuhörerInnen schon eine Podcast-Routine haben, dann ist es für sie leichter, eine kürzere Folge in die Hörgewohnheit aufzunehmen. Das bedeutet natürlich nicht, dass du auf Ewigkeiten kurze Folgen machen musst. Es geht nur darum, dass du am Anfang deiner Podcast-Karriere erst auf Nummer sicher gehst. ;)

​Qualität geht immer vor Quantität

​​​Eine kurze Folge braucht nicht so viel Vorbereitung an Quantität. Es geht hier vielmehr um die Qualität der Inhalte und auch um die Persönlichkeit, die nicht zu kurz kommen kann. Aber wie immer: Es geht am Ende nicht darum, einem Ideal zu entsprechen, sondern dein Ding zu machen.

Immer mal wieder habe ich die Gelegenheit, Menschen zu begleiten, die schon einen Podcast haben. Im Rahmen dieser Arbeit schaue ich mir selbstverständlich auch die Performance des Podcasts an, inkl. Abbruchquoten, etc. 

Dabei fällt mir immer auf, wie gering die Abbruchquote bei den Folgen ist, von denen die Podcastenden sagen: "Diese Folge ist auf jeden Fall super relevant für meine Zuhörer und Zuhörerinnen."

Diese Folgen sind dann sowas von zeitlos, dass sie immer und immer wieder angehört werden. Deswegen solltest du auf jeden Fall auf die Qualität und die Relevanz achten und weniger auf "so viel wie geht!"

Du darfst auch noch Promotion betreiben

Wenn du mit deinem Podcast immer mehr Menschen erreichen willst, dann darfst du deine Episoden auch bewerben und dafür Zeit einplanen. Wenn du mit Ach und Krach eine gute Episode schaffst, aber dann die Vermarktung hinten rüber kippt, dann erreichst du nicht mehr Menschen. Vielleicht wäre dann eine 14-tägige Veröffentlichung besser.

Prinzipiell kannst du eine Sache pro Tag bewerben oder promoten. Gehen wir also davon aus, dass du wahnsinnige drei Folgen pro Woche veröffentlichst. Dann musst du auch drei Folgen pro Woche vermarkten (Facebook Live, Instagram Live, Posts, Streams, Blogposts, Newsletter, etc.) und das ist eine ganze Menge Arbeit. 

Und zwischendurch willst du ja auch noch Arbeiten oder mal nach den Kindern sehen! ;) 

Gehe nicht von deinen eigenen Hörgewohnheiten aus

Du liebst lange Podcasts, weil du deine Arbeitszeit im Griff hast und ein erfolgreiches Onlinebusiness aufgebaut hast? Super, aber ist es denn bei deiner Zielgruppe genau so? Haben die die Zeit, sich deine Stimme stundenlang am Stück anzuhören?

Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Keine Frage: Es ist unser Ziel, die Leute lange an uns zu binden. Aber wenn die potentiellen ZuhörerInnen nur selten bis ans Ende unserer Episoden kommen, dann hilft uns das nicht weiter.

​Ein kleines Fazit

Es gibt kein Richtig und kein Falsch! Es gibt nur ein mehr oder weniger passend für deine aktuellen Ziele und deine Zielgruppe. Am Anfang würde ich mit kürzeren Folgen rausgehen, damit du einen möglichst guten Markteintritt mit deinem Podcast schaffst.

​​Danach wirst du die ersten Reaktionen deiner ZuhörerInnen bekommen und kannst dann gezielt auf deren Wünsche eingehen und bist dann auch als PodcasterIn sicherer im Sattel.

Von dort aus kannst du dann einfacher eine Entscheidung treffen, was für eine Podcast-Länge du in Zukunft haben willst. ​​​​​​​​​​​​​​​​

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2 Kommentare

  • Hallo Gordon,

    Vielen Dank für deinen Informativen Beitrag.

Was denkst du?

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