Facebook-Gruppen und Community-Building - Teil 1: Das Warum und wie du den Rahmen schaffst, der die Qualität sichert

Facebook-Gruppen und Community-Building - Teil 1: Das Warum und wie du den Rahmen schaffst, der die Qualität sichert

Vor einigen Tagen kam in einem Coaching eine Frage auf, die im Podcasting extrem wichtig ist: Wie schaffe ich es, meine Hörer an einem Ort zu sammeln und eine Community aufzubauen? 

Die Frage ist eigentlich nicht korrekt gestellt, denn der Podcast ist niemals isoliert, sondern eingebunden in ein großes Ganzes - deinem Business! 

Deswegen geht es in dieser Beitragsserie auch - schwerpunktmäßig - um den Podcast, aber eben auch um ein paar andere Features, die auch deine Unternehmenskommunikation betreffen. Und dein Podcast ist ja ein Teil davon.

Die zugrunde liegende Episode hatte eigentlich einen allumfassenden Arbeitstitel, aber im runter erzählen der Episode von der Mindmap fiel mir auf, dass der Fokus unbewusst auf den Gruppenregeln und der Struktur innerhalb der Gruppe lag. 

Deswegen habe ich mir live in der Aufnahme überlegt, noch mindestens eine weitere Episode dazu zu machen. In der geht es dann eher um den interaktionellen Teil innerhalb deiner Facebook-Gruppe. 

Ein gescheites Fundament ist da aber die absolute Basis. 


Shownotes aus der Episode

Was sind die Vorteile einer eigenen Gruppe?

Der Aufbau einer Gruppe braucht Zeit. Wenn du nicht in der Lage bist "ausreichend" Zeit zu rekrutieren oder entsprechend Zeiten frei zu räumen, dann würde ich dir in der aktuellen Phase davon abraten. 

Gruppen und Gruppenprozesse dauern einfach ihre Zeit und das baut man nicht nebenher auf. Dann wirkt es wenig liebevoll geführt und führt dann dazu, dass die Gruppe unter Umständen negativ auf dich abfärbt. 

Wenn du aber die Zeit hast, täglich 20-40 Minuten die Gruppe zu betreuen, dann kann das schon klappen und du bekommst im Gegenzug eine Menge Benefits. Einige der für mich wichtigsten habe ich dir hier mitgebracht

  1. Du positionierst dich: Du wirst vermutlich nur eine Gruppe in dem Themengebiet gründen, in der du unterwegs bist oder in dem du dich sehr gut auskennst. Wenn du vielleicht eher ein Generalist bist, kannst du dich hier ganz bewusst etwas spitzer positionieren und bist viel besser greifbar. 
  2. Mehr Expertenstatus: Wenn du eine kritische Menge an Mitgliedern in deiner Gruppe hast (aus dem Bauch heraus vielleicht 200-300 Mitglieder) und sie außerhalb der Gruppe empfohlen wird, dann hast du es geschafft. Denn über die Gruppe wirst auch du empfohlen und bekommst somit auch den Expertenstatus zugesprochen, den du verdienst und/oder erreichen willst. 
  3. Du erreichst deine Zielgruppe: In deiner Gruppe rund um dein Thema sammelst du ausschließlich nur die, die sich auch dafür interessieren. Mal abgesehen von den Spammern, denen es nur um Promo für ihre eigenen Dinge geht. In deiner Gruppe hast du also tendenziell deine unternehmerische Zielgruppe an einem Ort versammelt. Das ist erstmal weder gut noch schlecht und ein Vorteil kristallisiert sich im nächsten Punkt raus.
  4. Input zu Produkt- und Content-Ideen: Meine Ideen sind nichts wert, wenn ich sie im stillen Kämmerlein habe, entwickle und veröffentliche. Viele meiner inhaltlichen Ideen präsentiere ich vorher in meiner Gruppe oder frage konkret nach Themenwünschen. Da sich dort prinzipiell meine Zielgruppe aufhält, bekomme ich wertvolles Feedback, das mich schon so manches Mal überrascht hat.
  5. Du hast einen Vertriebsweg für deinen Podcast: Selbstverständlich ist dein Content genau auf die Wünsche der Gruppe zugeschnitten. Deswegen darfst und solltest du ihn dort auch teilen. Ebenfalls deine Webinare und alles, was mit deinem Business zu tun hat. Die "keine eigenen Sachen posten"-Regel ist in deinem Fall etwas anderes. Aber das liegt am autokratischen Ansatz, den ich weiter unten beschreibe.

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Masse oder Klasse, worauf liegt am Anfang der Fokus? 

Eine der ersten Reaktionen, wenn ich Leuten erzähle, wie groß die WIR SIND PODCAST-HELDEN-Gruppe ist: "Wow, das sind aber viele Menschen. Wie bekommt man denn schnell seine Gruppe so groß?!"

Meine Antwort ist in der Regel: "Hier geht Qualität vor Quantität."

Und das ist in diesem besonders wichtig, weil der Facebook-Algorithmus auch noch als Faktor oben drauf kommt. 

Wenn du die Gruppe öffentlich machst, keine Regeln hast und alle Leute ihre Sachen reinposten dürfen, hast du ganz schnell ne Menge Leute drin. Aber das Problem ist, dass die Interaktion sehr niedrig sein wird.

Die Leute, die in der Gruppe eine Bereicherung für ihr Vorankommen sehen, werden viel seltener interagieren, wenn jeder zweite Post in der Gruppe Eigenwerbung von Teilnehmern ist. Der Algorithmus denkt sich dann, dass die Gruppe nicht mehr so relevant ist und wird immer weniger davon anzeigen. 

So wird man sehr schnell die qualitativ hochwertigen Mitglieder los. Deswegen habe ich lieber eine Gruppe mit 100 hochmotivierten und wissbegierigen Menschen, als eine Gruppe mit 1000 halbgaren Leuten, die nur ihre eigenen Sachen pushen wollen. 

Mit der Klasse kommt im Laufe der Zeit aber auch die Masse. 

Damit die Klasse von Anfang an da ist, kommen hier noch ein paar Tipps aus knapp fünf Jahren Gruppenadmintätigkeit.

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1. Tipp: Du brauchst Gruppenregeln

Ab einer gewissen Gruppengröße musst du einfach den Rahmen vorgeben, an den man sich halten muss. Auch wirst du eher früher oder später mit den ersten Spammern konfrontiert sein und deren vorgetäuschtes Unwissen kannst du mit dem Hinweis auf die Gruppen regeln sofort. 

Diese Gruppenregeln solltest du als fixierten Beitrag oben festpinnen (im Bild mit der 1 markiert)  und neue Mitglieder darauf aufmerksam machen durch einen Post für neue Mitglieder (2) 

Gruppenregeln
Mail an Mitgleider unscharf


Wenn du dir die Gruppenregeln herauskopieren willst, dann kannst du sie hier in einem Dokument finden.

2. Tipp: Sei der Anführer

Eine Gruppe ist keine Demokratie. Du bist kein gewählter Repräsentant einer Gruppe. Du hast den Grundstein gelegt, dass diese Gruppe existiert und deswegen bist du auch der Anführer/die Anführerin dieser Gruppe. 

Es an dir, die Regeln durchzusetzen und die Gruppe aktiv zu halten. Damit die Gruppenprozesse nicht ausufern musst du dich damit abfinden, dass du eher autokratisch an die Sache herangehen musst. Du kannst immer wieder nach Wünschen und Anregungen fragen, aber die Grenzen, in denen das passiert, bestimmst du. 

Damit dir das Führen der Gruppe etwas leichter fällt, brauchst du Stellvertreter. 

3. Tipp: Hole dir Admins ins Boot

Du kannst deine Präsenzzeiten in der Gruppe deutlich reduzieren, wenn du ab einer gewissen Größe Admins ernennst, die auch in deiner Abwesenheit ein Auge drauf haben.

Das bedeutet nicht, dass du dich komplett zurückziehen solltest, aber der zeitliche Invest wird etwas weniger. Wichtig ist, dass es Menschen sind, die du kennst und denen du vertraust - logischerweise. 

4. Tipp: Was du mit Spammern machen solltest

Nicht lange fackeln. Spätestens eine Verwarnung mit Hinweis auf die Gruppenregeln und im Wiederholungsfalle dann direkt "kick and block". Das klingt hart, aber du hast irgendwann einfach auch keine Zeit mehr, mit jedem zu diskutieren, der mit dir wegen einer Verwarnung diskutieren möchte. 

Deine Gruppe, deine Regeln. Punkt. 

Manchmal werfe ich auch Leute ohne Verwarnung aus der Gruppe. Das geschieht in der Regel dann, wenn ich mir bei einem Regelverstoß das Profil anschaue. Ist dort in der Timeline nur Eigenpromo mit Links ohne Erklärung oder Beschreibung, dann werfe ich denjenigen direkt raus. 

Komischerweise ist das eher so ein Tick von Männern. 

Ich glaube, ich habe bisher nur eine Handvoll Frauen aus der Gruppe entfernen müssen. 

Motiviert? Dann los! 

Neben dem Eintritt in eine Mastermindgruppe, war das Gründen von WIR SIND PODCAST-HELDEN eine der besten Ideen, die ich in meiner Podcast-Karriere hatte.

Deswegen kann ich dir auch dringend nur ans Herz legen, selber eine zu gründen. 

In den nächsten Wochen werde ich noch einen weiteren Teil rund um das Thema veröffentlichen. Da geht es dann eher um den interaktionellen Teil rund um die Community und Möglichkeiten, das Gemeinschaftsgefühl zu steigern. 

Was sind deine Tipps und Erfahrungen rund um Gruppen und Gruppenprozesse? Schreibe es einfach in die Kommentare. Ich bin gespannt, was du zu berichten hast.


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3 Kommentare

  • Lieber Gordon,
    ich kann nur sagen, das hast Du super erklärt und zusammengefasst.
    Meine Erfahrungen stimmen mit Deinen überein.

    Meine Gruppe, die ich ja nach ca. 3 Jahren mit knapp über 15.000 Mitgliedern abgegeben habe, war eine super Zeit- und Engagement-Investition, die ich nie bereut habe. Im Gegenteil, mein Business ist dadurch erst so richtig ins Laufen gekommen.

    Alles Liebe
    Christina
  • Hey Christina,

    vielen Dank! Deine Gruppe war damals auch echt krass und mit Sicherheit eine der wichtigsten Akquise-Stellen, oder?

    Beste Grüße,
    Gordon
  • Ja Gordon, ein beträchtlicher Teil meiner Kunden kam über die Gruppe. Aber nicht nur das. Ich habe dort auch viel über meine Zielgruppe erfahren und nicht zuletzt hat mich die Interaktion mit meiner Zielgruppe sehr motiviert, dranzubleiben!

    Dass ich sie letztes Jahr jemand anderem übergeben habe, hatte Gründe, die ein ganz eigenes Kapitel meines Lebens füllen. Doch gerade überlege ich, ob ich jetzt wieder neu starten soll. Denn eine eigene Community ist einfach Gold wert und Facebookgruppen sind dafür ein geniales Tool. :-)

    Alles Liebe
    Christina

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