Podcasts sind mittlerweile kein neuer Trend mehr. Podcasts sind gekommen, um zu bleiben. Für uns, die wir Podcast-Episoden herausbringen, ist das nichts, was es zu erklären gilt. Aber es gibt immer noch mehr als genug Menschen, die sich fragen: „Was genau ist eigentlich ein Podcast und was bringt er mir?“ In diesem Beitrag beantworte ich diese und viele dazugehörige Fragen.
Klickbares Inhaltsverzeichnis:
Der Begriff „Podcast“ ist ein sogenanntes Kofferwort. Es besteht aus den beiden eigenständigen Wörtern „iPod“, Apples erstes Musikabspielgerät, und dem englischen Wort „Broadcast“. Broadcast bedeutet soviel wie Radiosendung, oder Rundfunk.
Ein Podcast ist eine Reihe von Mediendateien, also Video- oder Audiodateien. Ein regelmäßig wiederkehrender Video- oder Audiobeitrag, den du online anschauen, anhören, abonnieren und meist auch herunterladen kannst.
Einen Podcast kannst du abonnieren. Du musst nicht jeden Beitrag du auf der Webseite aufrufen. Stattdessen wird ein RSS-Feed (Verlinkung nach unten zur Erklärung) genutzt, um Beiträge in einem Programm, wie Spotify, herunterzuladen.
Podcasts werden vom Betreiber durch Werbung und Rundfunkbeiträge finanziert und sind daher grundsätzlich kostenlos.
Beliebte Podcast-Themen sind:
Lass es mich mit einer Definition des Wortes „Podcast” versuchen:
Ein Podcast ist eine Audio- oder Video-Sendereihe, die du „on demand” konsumieren und über einen RSS-Feed (Verlinkung nach unten zur Erklärung) abonnieren kannst. Durch das Abonnement wirst du über neu erscheinende Folgen informiert, welche dann automatisch zur Verfügung stehen.
Ein Podcast ist, so gesehen, eine komplette Sendereihe. So wie die Lindenstraße. Die einzelnen Folgen der Lindenstraße ergeben, in diesem Bild, die Podcast-Folgen.
In aller Kürze - in meinen Vorträgen sage ich gerne: „Wenn Netflix und Radio ein Kind hätten, dann wäre das ein Podcast.“
So zumindest meine pointierte Antwort auf die Frage: "Was ist ein Podcast?"
Während früher hauptsächlich Apple mit dem damaligen iTunes das Maß der Dinge in der Podcast-Landschaft war, ist es heute deutlich differenzierter am Markt.
Neben Apple Podcast (ehemals iTunes) gibt es nun noch ein paar andere Plattformen, die ihren Job verdammt gut machen und entsprechende Features haben.
Spotify
Die Schweden haben eine unfassbar gute Art, Playlisten und Bibliotheken für Musik anzubieten. Die Eroberung des Podcast-Marktes folgte bald, nachdem sie einige Firmen aus der Podcast-Szene gekauft hatten. Spotify mausert sich zur echten Apple-Podcast-Alternative und war der Vorreiter mit exklusiven Inhalten wie „Fest und flauschig“ mit Jan Böhmermann und Olli Schulz oder international mit „Renegades“ von Barack Obama und Bruce Springsteen.
Deezer
Mittlerweile einer der beliebtesten Podcast-Plattformen in den USA, hat es Deezer bei uns immer noch etwas schwer. Zu groß ist die Dominanz von Apple, Spotify und Co.
Google Podcasts
Bestimmt hast du bei manchen Suchanfragen in Google gesehen, dass direkt am Anfang abspielbare Audios zu finden sind. Das zeigt, wie wichtig Podcasts und Audio-Inhalte für Google geworden sind. Und im Zuge der Voice-Search- Entwicklung, wird das Thema Audio in Zukunft auch immer wichtiger werden. Google Podcasts ist also auch eine wichtige Podcast-Plattform.
Audible / Amazon Music
Auch Amazon öffnete sich der Podcast-Szene vor einer Weile und hat ihre Bibliotheken nun auch allen Podcaster:innen geöffnet. Wie relevant Amazon Music in der Podcast-Szene werden wird, bleibt abzuwarten.
Audio Now / Podimo
Neben den größeren Plattformen, die sowohl Podcasts, als auch Musikinhalte anbieten, gibt es spezielle Podcast-Apps, die ein Abo-Modell beinhalten. Es vergeht gefühlt kein Monat, in dem nicht das nächste „Netflix für Podcasts“ den Markt betritt. Die bekanntesten Plattformen sind Audio Now und Podimo. Dort gibt es kostenfrei alle frei zugänglichen Podcasts, aber auch exklusiv, für die jeweilige Plattform produzierte Inhalte, die hinter einer Bezahlschranke liegen.
Ein geeignetes Programm ermöglicht das Abonnieren eines Podcast. Dies kann ein Podcatcher oder Mediaplayer sein. In solch einer App kannst du einen Podcast-Kanal abonnieren, dir Wunschlisten zusammenstellen und du bekommst neue Folgen automatisch angezeigt.
Du findest im nächsten Punkt eine Liste mit Podcast-Apps.
Podcasts findest und hörst du über Podcast-Apps. Diese haben im Kern drei Aufgaben:
Du kannst sie nach bestimmten Schlagworten oder Themen durchsuchen und die passenden Podcasts herausfiltern. So findest du Podcast-Shows, die du dann abonnieren und anhören kannst.
Durch das Abonnement der Podcasts wirst du automatisch über die App informiert, wenn es eine neue Sendung eines deiner Podcasts gibt, die du in deiner App hinzugefügt hast.
Du kannst dir die sogenannten Show-Notes ansehen, die es in der Regel zu jeder Folge gibt. Dort siehst du meist eine kurze Zusammenfassung des Inhalts, sowie die genannten Links / weiterführende Links aus der Episode.
Alle haben eines gemeinsam: Sie können einen RSS-Feed (Verlinkung nach unten zur Erklärung) abonnieren und die Ergebnisse anzeigen. Aber nicht alle sind auch optisch ansprechend und benutzerfreundlich.
Für iOS (iPhone, iPod, iPad):
Für Android-Geräte:
Plattformübergreifende Apps:
Ich habe den ominösen RSS-Feed schon erwähnt und etwas Technikwissen bekommst du jetzt doch noch präsentiert. Aber keine Sorge, ich gehe nicht so sehr in die Tiefe.
RSS sind Dateiformate von Webseiten, die eine Veränderung anzeigen können. Stell es dir so vor: Du hast bei Netflix eine Lieblingsserie und fügst diese Serie zu deinen Favoriten hinzu. Du bekommst dann von Netflix Benachrichtigungen, wenn eine neue Folge dieser Serie veröffentlicht wird.
Genau das ist die Aufgabe von RSS im Internet. Durch einen RSS-Feed kannst du Webseiten, oder eben auch Audio-Reihen, abonnieren und bekommst eine Benachrichtigung, wenn ein neuer Blogbeitrag, oder eben eine neue Podcast-Folge, für dich bereitsteht.
Dieser RSS-Feed sieht aus wie eine normale URL und besteht in ihrem Kern aus HTML, aber das führt zu weit.
Was du mitnehmen kannst: Durch das Abonnieren eines RSS-Feeds wirst du über Veränderungen (= neue Episoden) informiert.
Wie eingangs schon erwähnt, ist ein Podcast kein neues Medium. Und wenn wir es ganz genau nehmen, ist das gute alte Radio der direkte Vorgänger.
Anfangs war dieses Medium etwas für die technikverliebten IT-Cracks, die Lust auf Experimente hatten und eine Vielzahl von Themen bespielten. Später sprangen dann die ersten Unternehmer:innen auf den Zug auf und holten Podcasts und Audio dann in das Content-Marketing.
Ich hörte 2004 meine ersten Episoden und war begeistert, wie nah ich mich nach ein paar Folgen den Podcaster:innen fühlte. Es entsteht eine Beziehung und das ist auch der Grund, warum Podcasts so erfolgreich sind.
Schlussendlich machen so ziemlich alle gerade einen Podcast. Zumindest thematisch gibt es da keinerlei Grenzen mehr, was eine großartige Diversität schafft.
Auch Radiostationen und Fernsehsender sind dabei und verwerten ihre Inhalte auch für Audio.
Diese häufig gestellte Frage muss man zweiteilen. Konsument:innen profitieren anders durch einen Podcast, als die Menschen, die einen Podcasts produzieren.
Es gibt für nahezu jedes Thema einen Podcast: Entertainment, Politik, Nachrichten oder auf was du sonst gerade Lust hast. Die Themen sind vielfältig und es macht Spaß, in den Podcast-Apps nach neuen Podcasts zu stöbern.
Du kannst Podcasts nebenher hören: Ohne Bildschirm-Zwang kannst du Podcasts einfach in deinen Alltag mitnehmen. Ich höre sie gerne im Auto oder beim Sport. Besonders im Stau kannst du die unnötige Wartezeit so sinnvoll gestalten. Eine Hörerin sagte mal zu mir: „Du bist mein Bügelbuddy!“ - Ja, so kann es sein. 😉
Du wirst automatisch über neue Episoden informiert. Wenn eine neue Folge deines Lieblings-Podcasts erscheint, dann informiert dich die Podcast App deiner Wahl darüber.
Ein Podcast ist einfach zu erstellen: Während du bei YouTube auf Kameraperspektiven und die passende Beleuchtung achten musst, ist Audio vergleichsweise leicht erstellt. Ja, du kannst auch da stundenlang im Schnitt verbringen, aber es ist vom Equipment her viel einfacher. Und wenn du weißt wie, dann schneidest du auch wenig 😉
Hörer:innen konsumieren vergleichsweise lang: Selbst kurze Folgen dauern selten unter zehn Minuten. Die Aufmerksamkeit ist also eine vergleichsweise lange Zeit intensiv auf ein Thema oder eine Person gerichtet. Das x-fache im Vergleich zu Social Media, beispielsweise.
Dadurch, dass uns Hörer:innen recht lange ihre Ohren leihen, entsteht eine Art Beziehung und diese Beziehung ist im unternehmerischen Kontext essentiell für Kaufentscheidungen oder die Markenbildung.
Es ist das einzige digitale Content-Format, das ohne Bildschirm auskommt. In meinen Vorträgen gibt es oft folgende Passage, wenn es um den Nutzen von Audio geht: „Versucht mal einen Blogartikel zu lesen oder ein YouTube-Video zu schauen, während ihr in einer Baustelle auf der Autobahn einen LKW überholt. Das klappt nicht. Oder doch, es klappt. Aber meist nur einmal. Und ob ihr bis ans Ende kommt, ist fraglich. Beim Podcast klappt das aber schon.“
Je nach Quelle variieren die Zahlen ein wenig, aber im Großen und Ganzen scheinen die Zahlen von STISTA die Nutzung sehr korrekt wiederzugeben. Demnach hören 65 Prozent der Befragten gerne Podcast aus den Bereichen Nachrichten, Wirtschaft und Politik, gefolgt von den Bereichen Wissenschaft und Gesundheit mit 59 Prozent. 55 Prozent Umfrageteilnehmer:innen bevorzugen den Bereich Unterhaltung und Comedy.
Und wenn ich mir meine eigenen Hörgewohnheiten anschaue, kann ich das absolut bestätigen 😉
Ja, es gibt Podcast-Charts, aber diese sind nicht plattformübergreifend. Du findest relevante Podcast-Charts in Apple Podcast (die wohl bekanntesten Charts), aber auch Spotify hat eigene Rankings.
Hier siehst du die Podcast-Charts von Apple. Das Ranking dort kommt, zum größten Teil, über Neu-Abonnent:innen zustande.
BILD
Das sind die Spotify-Charts. Wie der Algorithmus das Ranking errechnet, ist soweit noch nicht bekannt.
BILD
Prinzipiell ja. Hört sich nach einer unklaren Aussage an, oder? Ist es auch.
Hättest du mich vor zwei Jahren gefragt, dann hätte ich mit einem klaren „JA“ geantwortet. Aber wie du weiter oben schon gesehen hast, gibt es Podcast-Plattformen mit exklusiven Inhalten, die du nur in der jeweiligen App hören kannst. Dazu zählen Podimo und Audio Now, aber auch Audible mit einer Reihe von exklusiven Podcasts, unter anderem die von mir gefeierte Reportage über den Baupfusch am Flughafen Berlin-Brandenburg. In der Regel sind Podcasts jedoch weiterhin kostenfrei, weil sie entweder aus Spaß an der Freude, über Sponsoring, oder durch die Vermarktung eigener Produkte und Dienstleistungen refinanziert werden.
Wie du vielleicht weißt, geht es bei Podcast-Helden darum, dass ich Unternehmer:innen dabei unterstütze, einen Podcast zu starten und erfolgreich an den Markt zu bringen. Solltest du mit dem Gedanken spielen, einen Podcast zu erstellen (hier ist eine Anleitung dafür), dann möchte ich dir hier ein wenig „Futter“ geben:
Du hast gelesen, dass Podcasts, vergleichsweise einfach, zu erstellen sind. Außerdem erreichst du eine sehr hohe Bindung zu deinen Kunden, die dich und deine Inhalte dann, auch abseits von einem Bildschirm, in ihr Leben holen können.
Außerdem gibt es immer weniger Barrieren, wenn es darum geht, mit einem Podcast gefunden zu werden. Denn es gibt sehr viele große Anbieter, die eine Podcast-Bibliothek haben. Entsprechend einfach ist es für deine potentielle Zielgruppe, deinen Podcast zu abonnieren.
Deine Kund:innen müssen auch nicht durch E-Mails oder dergleichen informiert werden, wenn du neue Episoden veröffentlichst. Das machen die gängigen Podcast-Apps von allein.
Vielleicht fragst du dich auch, ob dein Thema überhaupt etwas ist, das in einen Podcast gehört. Die Antwort darauf ist ein klares „JA!“ Die Podcast-Szene und das entsprechende Angebot sind so divers, dass du mit Sicherheit reinpassen wirst. Ich habe noch kein Thema gefunden, für das sich kein Podcast lohnt.
Insofern ist meine Antwort klar! Wenn du Unternehmer:in bist (oder verantwortlich für das Marketing in einem Unternehmen), dann ist ein eigener Podcast der richtige Weg für Kundenbindung und Co.
Ein erster Schritt in die Richtung und wie du einen Podcast erstellen kannst, findest du hier.
Maro Peters
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