68: Ein wenig habe schon gezögert, als ich dieses Thema in den Redaktionsplan genommen habe. Und das hatte auch einen Grund – natürlich.
Mir ist im Unternehmenskontext wichtig, dass die Beziehungen stimmen. Hier treffen sich Menschen mit Menschen und ich mag es, wenn man sich auf Augenhöhe begegnen und wiedersehen kann.
Beim Thema Multiplikatoren oder Influencer habe ich immer einen bitteren Beigeschmack, wenn ich das Konzept meinen Teilnehmern näher bringe.
Multiplikatoren sind Menschen, die nicht mir dir in „Konkurrenz“ stehen und trotzdem eine gleiche oder ähnliche Zielgruppe erreichen, wie du.
Und oftmals wirkt dieser Weg in der Literatur sehr technisch und nüchtern. Aber es geht immer um Menschen.
Und ich finde es mies, dass eine andere Person nur wegen der Reichweite ausgenutzt wird.
Deswegen: Bevor ich dir jetzt die großartigen Möglichkeiten bei Multiplikatoren zeigen, hier noch eine kleine Warnung.
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Diese kleine Zwischenüberschrift habe ich mit einem Schmunzeln geschrieben, ein paar mal verändert und dann doch so gelassen.
Was glaubst du, welche Regeln im Umgang mit Multiplikatoren gelten?
Richtig, die gleichen Regeln, wie für jede andere Art des Miteinanders auch.
Manchmal bekomme ich eine Mail von Blogger und Podcastern, die gerne einen Artikel in meinem Blog veröffentlichen wollen und mir direkt mit Themenvorschlägen kommen.
Menschen, von denen ich noch nie gehört habe.
Menschen, deren Schreibe ich nicht kenne.
Menschen, deren Werte ich nicht kenne.
Da blocke ich ab.
Für mich ist das so: Ich bin auf einer Party und plötzlich rennt jemand auf mich zu, den ich nicht kenne. Diese Person drückt mir wortkarg dann eine Reihe von Blättern mit Themenvorschlägen in die Hand. Das ganze garniert mir der Frage, wann es fertig sein soll.
Das klingt unangenehm, oder?!
Alles, was ich dir hier in diesem Artikel mitgebe, ist eingebettet in wertschätzende, menschliche Kommunikation.
Deal?
Okay, dann los!
Angenommen, du hast einen Artikel oder einen Episode zum Thema „Schnell und einfach zum rappelvollen Redaktionsplan“ am Start.
Dieses Thema ist für viele meiner Kollegen und mich sehr interessant, weil wir anderen dabei helfen, guten Content in die Welt zu bringen.
Angenommen wir wären in Kontakt und du würdest mich bitten, den Inhalt zu teilen, weil er auch für meine Zielgruppe spannend sein könnte.
Was glaubst, du würde ich machen?
Na, ich würde deinen Artikel gerne teilen.
Er bringt den Mehrwert für meine Leute und ich könnte ihnen dadurch vielleicht ein paar Tipps geben. Nur durch eine Empfehlung, ein Share oder sonst was.
Du kämest dadurch in Kontakt mit meinem Netzwerk und mein Netzwerk mit dir. Du würdest also auf einmal mit deutlich mehr Menschen in Kontakt kommen, als vorher.
Abseits dessen könnten wir beide dadurch immer mehr ins Gespräch, tauschen uns aus und merken vielleicht, dass die Chemie stimmt.
Und das gilt nicht nur für uns zwei. 😉
Ich habe einige Netzwerkpartner, die anfangs Multiplikatoren waren und jetzt schon gute Freunde sind. Wenn durch eine gegenseitige „Multiplikatorbeziehung“ etwas mehr wird, dann kann das auch nur Vorteile haben.
Daraus können gemeinsame Projekte, weiterführende Empfehlungen, Verlinkungen, Affiliatepartnerschaften und ähnliches werden.
Und Freundschaften.
Aber das klingt jetzt vielleicht etwas nach Blumenkind. 😉
Der Elefant, der nun im Raum steht ist folgender: Wie erreichst du nun die passenden Multiplikatoren?
Wie in der Offlinewelt (in der man sich vieles für die Onlinewelt mitnehmen sollte) würdest du erstmal in den Visus deines Multiplikatoren kommen.
Das machst du online dadurch, dass du seine oder ihre Inhalte teilst, kommentierst und empfiehlst.
In Facebook und Twitter kann man die Menschen markieren und so kannst du auf dich aufmerksam machen. Du solltest allerdings nicht sinnfrei kommentieren oder teilen, sondern deine eigene Meinung als Mensch kund tun.
Menschen verbinden sich am liebsten mit Menschen!
Also bitte kein „guter Artikel“ oder „sehe ich genauso und hier ist ein Link zu einem Beitrag, den ich geschrieben habe“.
Wenn du eine Reaktion bekommst (ein Like oder einen Folgekommentar), dann kannst du den nächsten Schritt gehen und ihn oder sie in den Sozialen Medien ansprechen oder einfach auch mal eine E-Mail schreiben.
Anrufen ist vielleicht in unserer Szene nicht direkt die beste Idee, weil wir dann unter Umständen in Prozessen stören und das ist ungünstig. In diesem Stadium ist asynchrone Kommunikation das Mittel der Wahl.
Du kannst auch aufzeigen, was dein Steckenpferd und Nische ist. Was deine Profession ist. Oder mit welchem Wissen, du trumpfst. Es ist kein Pitch, es ist erstmal nur Smalltalk.
Und dann ist es wie auf Parties auch. Ihr kommt ins Gespräch lernt euch etwas kennen und baut dadurch so nach und nach eine Beziehung auf.
Wenn du merkst, dass dein Gegenüber Rückfragen stellt, bist du auf der sicheren Seite. Auch hier erkennst du vielleicht die Parallele zur „realen Welt“?
Wenn dein Bauchgefühl sagt, dass diese aufgebaute Basis stark genug ist, kannst du dann den nächsten Schritt gehen und aktiv um ein Share oder eine Empfehlung an das Netzwerk bitten.
Wichtig ist dabei aber, dass der Inhalt auch zur Zielgruppe des Multiplikators passt. Andernfalls wirst du eine Absage bekommen und das kann nach hinten losgehen.
Apropos „nach hinten losgehen“…
Die Sache mit den Multiplikatoren ist eigentlich nicht so schwer, wenn du dir überlegst, wie du es offline machen würdest. Es geht immer über den Beziehungsweg. Es sei denn, du zahlst dafür.
Der Weg über „Influencer-Marketing“ kann sehr smart sein, wenn du eine stabile Basis baust, die auch über das Teilen von Inhalten hinaus gehen kann.
Oftmals ergeben sich aus diesen Bekanntschaften ganz neue Dinge, die auch sehr wertvoll sein können. Und damit meine ich nicht nur menschliche Freundschaften.
Sondern auch bestimmte Angebote Affiliate-Partner zu werden oder bei einem Workshop/Webinar als Gast dabei zu sein.
Das solltest du auf jeden Fall ins Auge fassen, wenn du deine Show oder dein gesamtes Business nach vorne bringen willst.
Viel Erfolg dabei.
Und das meine ich nicht sarkastisch! 😉
Petra
Es gibt so viele Blogger, die jetzt ebenfalls total selbstlos mein Projekt teilen.
DAS war mein größter Herz-Moment bisher und zeigt mir: Erst mal selbst aktiv werden, ehe man fragt "kannst Du mal"!
Daniela
bin seit heute Abonenntin von Deinem Podcast. Keine Ahnung, wieviele Folgen ich bereits inhaliert habe... Ich selber bin auch gerade dabei meinen ersten eigenen Podcast auf die Beine zu stellen. Insofern finde ich Deine Inhalte extrem wertvoll - gilt auch für das Thema "Das erste Mal". Letzlich ist irgendwie alles people business und ich neige dazu mit der Tür ins Haus zu fallen - auch was potentielle Multiplikatoren und Interviewpartner angeht. Insofern merci für den reminder, es etwas langsamer angehen zu lassen.
Hear you, Daniela
Axel
danke für deine Folge, die ich heute gehört habe. Sie hat mich dazu animiert, einen Kommenmtar zu hinterlassen. Hoffentlich mit Mehrwert. ;-)
Ich bin in 2 Punkten etwas anderer Meinung als du.
1) Kommentare ohne Mehrwert sind nicht per sé Scheiße.
Natürlich sind diejenigen mit Ergänzungen, Erweiterungen oder konstruktiver Kritik der Königsweg. Und wenn sie dem Leser inhaltlich etwas bieten - Klasse! Darüber freut sich dann auch der Blogger.
ABER: Ich freu mich auch über Kommentare, die einfach nur loben. Denn der Applaus ist das Brot des Künstlers. Das weißt du doch. ;-)
Außerdem ist die Anzahl der Kommentare wieder ein Hinweis für die Leser und die Suchmaschinen. Oder?
Doof sind lediglich Hater-Kommentare. Also unqualifiziertes Gemecker. So etwas wie "Dein Artikel ist Kacke!" Das bringt niemandem etwas.
2) Ich muss zum Influencer keine großartige Beziehung aufbauen. Ich will den ja nicht heiraten.
Natürlich ist der von dir beschriebene Weg wieder der Königsweg. Aber eben auch langwierig. Insofern kann es auch kurz und schmerzlos funktionieren.
Ich erinnere mich an die Folge bei dir mit den Jungs von Social Genius. Ihr habt erzählt, dass die beiden auch die Großen einfach angequatscht haben und damit Erfolg hatten. Somit sind sie der gegenbeweis zu deiner Theorie.
Und auch ich war mit Walter von schreibsuchti kein einziges Mal ein Bier trinken, bevor er meinen Gastartikel angenommen hat. Ihm gefiel mein Themenvorschlag und meine Schreibe. Und der Artikel ging dann echt gut ab.
Insofern kann man auch kurze Wege gehen, wenn man es richtig macht. Und um bei deinem Vergleich mit der Party zu bleiben. Wenn dich eine Traumfrau anquatscht, lässt du die doch auch nicht abblitzen, wenn sie dir deiner Theorie nach sehr zügig ein Angebot macht, dass du nicht ablehen kannst. Oder? ;-)
Ich freu mich auf deine Podcaster-Konferenz, wenn ich dich und weitere Podcaster persönlich kennen lerne.
Viele liebe Grüße
Axel
Gordon Schönwälder
vielen Dank für deine Feedback und dein Kommentar. ;)
Ich kann deine Punkte leider nicht ganz unterstreichen, was ja auch kein Beinbruch ist. ;)
1. Ein Lob im Kommentarbereich bleibt nicht im Auge, wenn es nur ein Zweizeiler im Standartformat ist. Darüber freut man sich als Blogger, aber im Kopf bleibt der Kommentar...und nicht der Kommentator.
2. Weder die Jungs von Socialgenius noch du sind der "Gegenbeweis" für meine Theorie. ;) In diesen Fällen geht es um ein Interview, bzw. einen Gastartikel. Ein Multiplikator kann ein Interviewpartner sein, muss es aber nicht. Wenn du jemanden um einen Gefallen bitten willst, der nicht dein Interviewpartner ist oder keinen Artikel von dir veröffentlicht, muss schon ein wenig mehr da sein, als eine Anfrage. ;)
Und ob eine Frau, die mir zügig ein "nicht abzulehnendes Angebot" macht, eine Traumfrau ist, sei auch dahingestellt. :D
Ich freue mich auf jeden Fall auch, dich auf der Konferenz kennen zu lernen.
Bis dahin,
Gordon
Andreas Giermaier
Nicht jeder soll gleich zum Social Entrepreneur mutieren und doch JEDER sollte sich mit der idee befassen, welche WERTE er verfolgt und in dieser Welt befördern will. Einer welt in der UNS zugehört wird... und das bringt auch VERANTWORTUNG Mit sich eben dazu verweise ich gern auf http://lernenderzukunft.com/erfolgreich-mit-sozialer-verantwortung-csr/
DENN mir scheint dass wir einen WANDEL brauchen. Der beginnt aber MIT und IN uns und den Leuten mit denen wir uns umgeben. Sei es ONLINE oder OFFLINE . Amen ;)
Was denkst du?