Wenn du in deinem Thema fit bist und dafür brennst, ist es egal, ob dich die Welt schon kennt oder noch nicht. Du brauchst dich nicht klein zu machen. Und wenn du den Stars in deiner Szene eine Einladung in deinen Podcast machen möchtest, dann mach es. Beachte aber, dass sie mindestens ein Zeitproblem haben. Aber das kannst du selber für sie lösen.
Interviews sind in vielerlei Hinsicht eine spannende Sache für Podcaster. Aus meiner Sicht ein Stück übertrieben abgefeiert, aber sie machen dennoch Sinn.
Interviews sorgen für Mehrwert für den Zuhörer (sofern gut gemacht), helfen beim Erreichen von Zielen (Reichweite, Markenbildung eher weniger) und helfen dabei über den Gast bekannter zu werden, weil er oder sie das Interview im eigenen Netzwerk teilen wird (vermutlich).
Wie ist das aber nun, wenn du Leute in deine Show holen willst, die schon länger bekannt und auch vielleicht sehr beschäftigt sind?
Wie bekommst du diese Menschen in deinen Podcast, auch wenn dich noch niemand kennt?
Diese Frage wurde in der Podcast-Helden-Community auf Facebook gestellt und ich musste da einfach eine spontane Folge zu aufnehmen.
Eines der wichtigsten Punkte aus dieser Episode hat wenig mit der Interview-Strategie zu tun, sondern mit der Denkweise vieler (angehender) Podcaster, die sich kleiner machen, als sie sind.
Ja, vielleicht kennt man dich in der Online-Szene noch nicht. Vielleicht hast du gerade erst angefangen, deinen Weg dorthin zu gehen. Vielleicht bist du auch ein Quereinsteiger und hast das, was du jetzt machst, nie in einer Universität gelernt.
Weißt du was?! Das ist total egal!
Du bist als Mensch wertvoll. Punkt.
Und als Experte oder Podcaster bist du es ebenfalls, wenn du mehr weißt, als der Durchschnitt UND einen Plan hast.
Allein deswegen brauchst du dein Licht auch nicht unter den Scheffel stellen, sondern darfst selbstbewusst alle Menschen ansprechen, die du ansprechen willst.
Das bedeutet nicht, dass du nie mehr ein "Nein" kassierst. Das wird immer wieder so sein. Aber es verändert deine Haltung gegenüber "den Großen" da draußen. Du bist kein Bittsteller.
Aber weißt du, warum viele der Szenegrößen deine Interview-Anfrage ablehnen? Sie sehen keine Strategie und keinen Nutzen. Und das kann man ihnen nicht verübeln...
Ab und an gibt es in der Facebook-Gruppe die Möglichkeit, Interview-Partner zu suchen und sich als Gast anzubieten. Letztens schrieb dort aber jemand, dass er sich als Gast anbieten würde, weil seine Show noch unbekannt ist und er gerne etwas mehr Bekanntheit haben wollen würde.
Ich weiß, dass diese Aussage in der Gruppe nicht böse oder berechnend gemeint war, allenfalls etwas unglücklich formuliert. Aber glaubst du, dass man mit dieser (unbeabsichtigten) Haltung zum Zug kommt?
Nein, absolut nicht.
Wenn du jemanden in deine Show holen willst oder selber Gast sein möchtest (was die smartere Alternative ist), dann musst du deinen Nutzen klarstellen.
Für dich als Starter bedeutet dies, dass du ganz konkret sagst, für welche Themen du brennst und was du beisteuern könntest.
Du musst dem Podcaster also irgendwie kundtun, welchen Nutzer ER/SIE hat, wenn du in die Show kommst oder wenn du ein Interview haben möchtest. Und genau hier liegt das Problem, denn Podcaster können IHREN Nutzen oft gar nicht in Worte fassen.
Also: Überlege dir, welchen Nutzen du für deinen potentiellen Interviewgast hast. Egal, ob du Gast sein oder jemanden einladen willst!
Aber du kannst es den Menschen auch einfacher machen...
Selbst wenn du deinen Nutzen kommunizieren kannst, ist es noch nicht DER Schlüssel zum Erfolg. Wenngleich es den einen Schlüssen auch nicht gibt, möchte ich dir aber hier eine Möglichkeit zeigen, wie du die Entscheidung ein wenig beeinflussen kannst.
Dafür möchte ich zuerst ein wenig überspitzen:
Die interessanten Gäste haben meist wenig Zeit, aber Lust auf passives Einkommen und zu wenig davon.
"Hä, was hat das jetzt mit Interviews zu tun?", wirst du dich jetzt vielleicht fragen?!
Um für alle Parteien (Hörer, Gast und du) einen Mehrwert zu schaffen, wenn dich noch niemand kennt, ist kannst du diesen Hebel mit dem potentiellen passiven Einkommen für deinen Gast winken, ohne es konkret so zu benennen.
An diesem Teil habe ich in der Nachproduktion meiner Episode am längsten gesessen, denn ich wollte das Konzept so detailliert wie möglich beschreiben.
Da ich mich da immer mehr in die Tiefe gefressen habe, muss ich nun wieder an die Oberfläche und gebe dir direkt einen möglichen Text an die Hand, den du deinen potentiellen Gästen geben kannst UND in dem ich das Konzept beschreibe.
"Hey, liebe(r) XY,
du kennst mich vielleicht noch nicht, aber ich bin auch Podcaster wie du. Ich verfolge dich schon als Hörer eine Weile und was ich an dir und deiner Arbeit schätze ist [fill in the blank].
Mein Podcast heißt [Name deines Podcasts] und darin erreiche ich [Zielgruppe deines Podcasts]. Mein Ziel mit dem Podcast für die nächsten zwei Jahre ist [DER Experte zum Thema zu werden, XY Menschen damit zu erreichen, indem ...]
Mir ist bewusst, dass du eine Menge zu tun hast und entsprechend abwägen musst, ob du dir Zeit für ein Interview nehmen kannst. Ich möchte natürlich versuchen, dir die Entscheidung etwas zu erleichtern. ;)
Zum einen mag ich die ausufernden Interviews nicht und will sie nicht länger als 25 Minuten machen, weswegen wir nur ein paar Kernfragen haben. Nach 30 Minuten ist der Zauber dann auch schon vorbei und so könntest du ein Interview bei mir vielleicht auch irgendwo zwischenschieben?
Um es meinen Hörern einfach zu machen, habe ich eine Art Onlinekurs/Membership (aha!?) an den Start gebracht. Jeder meiner Interviewgäste kommt dort mit einer Art Lektion vor, in der ich den Nutzen der Episode nochmal auf den Punkt bringe, weiterführende Links und Informationen reinsetze und natürlich auf meine Gäste hinweise.
Dort hast du die Gelegenheit beispielsweise Bücherempfehlungen zu nennen. Damit du auch etwas davon hast, können wir gerne deine Affiliatelinks [Uh, das ist ja mal cool!!!] nehmen. Auch können wir da gerne deine Kurse und Dienstleistungen mit reinpacken.
Du musst dafür nichts machen. Die Inhalte rund um unser Interview erstelle ich selber.
So haben wir alle einen Nutzen:
Ich kann mich freuen, dass du in meine Show kommst. Meine Hörer profitieren von deiner Expertise und den Materialien aus der Lektion und du hast eine Ressource für passives Einkommen. Und da es mein Ziel ist, dass der Podcast und diese Folge so viele Menschen wie möglich erreicht, lohnt sich das für alle.
Ich freue mich auf deine Nachricht..."
Ja, das ist natürlich mit Arbeit verbunden, wenngleich das Erstellen des Kurses nicht das große Problem ist. Ich würde so etwas einfach mit Elopage und einem kleinen Onlinekurs lösen.
Also: Ab sofort bitte mit breiter Brust in die Anfrage für Interviews. Gehe hier auf eine smarte Art und Weise die Extra-Meile und mach es den potentiellen Interview-Gästen reizvoll, in deine Show zu kommen.
Dabei wünsche ich dir viel Spaß und Erfolg!
Anastasia
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