In diesem Beitrag geht es darum, welche drei Elemente für den Erfolg Deines Podcasts wichtig sind. Warum man sich aber an ZWEI davon meist erst einmal vorsichtig herantasten muss und was Du machen kannst, wenn du mal negatives Feedback bekommst.
Mit einem Podcast die richtigen Kunden zu gewinnen ist das Ziel eines jeden Unternehmens, das einen Podcast betreibt. Die Frage ist, wie findest Du denn die richtigen Kunden? Die Antwort: Mit guten Folgen!
Was sind denn "gute" Folgen?
In der Vergangenheit habe ich mich das selbst oft gefragt. Mittlerweile bin ich da ein bisschen weiter. Mein Dank geht an dieser Stelle ganz klar an die Nina Schnitzenbaumer, die vor Äonen mal in meinem anderen Podcast, damals Solopreneur's MOSHPIT, eine Folge gemacht hat. Der existiert so ja leider aktuell nicht mehr, sondern schläft. Großes Dankeschön an die Nina, die mir da im Vorbeigehen DREI TIPPS mitgegeben hat, die mich bis heute beeinflusst haben.
Und welche das sind bzw. welche Inhalte oder Elemente das sind - das wird heute das Thema sein.
Kürzlich war ich in einem Gespräch mit meiner Klientin und es ging um die Frage: Was macht denn jetzt eigentlich guten Content aus?
Das sind Fragen, die ich in meinen Kursen gar nicht so direkt beantworte oder auch in diesem initialen Coaching mit ihr gar nicht beantwortet habe, weil wir da immer individuellen Content erstellen für die ersten X Folgen.
Bei meinen Freitags-Calls, eine Art "offene Sprechstunde", für die Leute, die mit mir den Workshop gemacht haben, kam ebenfalls die Frage auf: Was macht guten Content eigentlich aus? Da habe ich mich dran erinnert, was mir die Nina mal gesagt hat vor vielen, vielen Jahren. Und das will ich Dir jetzt hier auch nicht vorenthalten.
Die wichtigen drei Elemente für deine Podcast-Folgen: Persönlichkeit. Wissen. Entertainment.
Ich gehe gleich nochmal im Detail drauf ein, was das für Inhalte sein könnten, möchte aber am Anfang betonen: Es müssen nicht ALLE DREI Elemente in einer Folge sein. Es reicht, und das könnte so eine Art Kontrollfrage sein bei der Planung oder nach der Folge, jedoch am Besten VOR der Folge, sich selbst zu fragen: Ist mindestens eines dieser drei Elemente in der Folge enthalten? Persönlichkeit, Wissen oder Entertainment?
Gerade am Anfang, wenn wir mit der Podcast-Karriere starten, wollen wir liefern. Wir wollen abliefern und wir wollen richtig geilen Scheiss machen. Und was ist geiler Scheiss für viele? Wissen! Also teilen sie dieses. An die anderen beiden Elemente Persönlichkeit und Entertainment trauen sich die meisten anfangs erst einmal nicht direkt ran. "Soll ich das? Darf ich das?" denken viele. Wissen ist das Element, das am einfachsten zu bedienen ist. Du bist Berater, Coach, Trainer und gibst Dein Wissen über diese Profession weiter. Du lieferst Deinen Hörern einen Mehrwert, indem Du Wissen weitergibst. So wie ich über die Jahre einiges über Podcasting zu erzählen gelernt habe.
Ganz anders sieht es mit Persönlichkeit und Entertainment aus. Ein Beispiel für das Element Persönlichkeit: Du vertrittst eine Meinung oder hast eine bestimmte Einstellung zu verschiedenen Themen. Oder berichtest über persönliche Erfahrungen. Ich hatte mal überlegt zu thematisieren, warum ich schon so lange keine Folgen mehr gemacht habe. Und dass die Podcasthelden-Konferenz dieses Jahr sehr aufreibend zu diesen Corona-Zeiten für mich war zu diesen Corona-Zeiten. Oder dass ich überlege, den Podcast inhaltlich zu verändern weil ich mich manchmal müde fühle.
Persönlichkeit hier und da einzustreuen funktioniert weil die Leute, die einem zuhören, eine Verbindung zu einem aufbauen. Die Podcaster und Podcasterinnen, die einen sehr dozierenden Stil verfolgen, haben es hier schwerer. Kunden möchten wissen, mit wem sie es zu tun haben und da hilft es natürlich wenn ich diesen Menschen ein Stück weit einschätzen kann.
Was ist jetzt im Gegensatz zu Persönlichkeit, Entertainment - also Unterhaltung? Das können Dinge sein wie Making-Off's, "Hinter den Kulissen" oder eine Art Mitmach-Podcast. Wo es auch mal heiter hergehen kann. Die Wissensdichte mag hier nicht ganz so hoch sein aber man kann von seinen lustigen Reinfällen erzählen und hat dann wieder eine Schnittstelle mit dem Element Persönlichkeit. Eine scharfe Abgrenzung ist hier sowieso kaum möglich. Die Elemente gehen sehr oft Hand in Hand. Wenn Du also Persönlichkeit und Entertainment verpackt hast indem Du von Deinen "Fails" sprichst, hast Du aber gleichzeitig auch Wissen integriert, indem Du die Lösung oder die Behebung des Problems weitergibst. Je nachdem wie die Gewichtung ist, hast Du mal mehr Persönlichkeit, mal mehr Entertainment, mal mehr Wissen drin.
Was, wenn Du Dein Wissen super verpackt hast aber die Sache mit der Persönlichkeit und dem Entertainment bereitet Dir Unbehagen? Du stehst vielleicht am Anfang und bist unsicher, was Du bezüglich Persönlichkeit liefern kannst? Was du von Dir zeigen kannst? Langweilt die Menschen das vielleicht? Persönlichkeit zu zeigen und unterhaltsam zu sein, dazu bedarf es an Mut und Selbstvertrauen.
Unsicherheit und Zweifel treten auf weil wir eine diffuse Masse von Menschen vor uns glauben, die uns Podcaster ganz kritisch beäugen. Du traust Dich eventuell nicht weil Du ein falsches Bild von den Menschen hast, die Dir zuhören. Wie siehst Du die Menschen?
Man erwartet graue, uniforme, nichtssagende und einschüchternde Kritiker, die nur darauf warten, den Podcast zerpflücken zu können. Du denkst vielleicht, wenn Du mal eine Folge ohne das Element Wissen lieferst, wirst Du als Langweiler abgestempelt, der nur von sich selbst redet.
Die Realität sieht meistens vollkommen anders aus. So wie bei einer meiner Kundinnen letzte Woche, die total nervös ihrem Feedback zu ihrer ersten Folge gegenüberstand und am Ende sagte "Ach, ich habe so viele tolle Reaktionen bekommen!"
Wir haben Angst vor den Reaktionen, also nutzen wir die Elemente Persönlichkeit und Entertainment zuerst weniger. Mit einem Podcast kannst Du Wissen liefern, ja. Aber es geht beim Podcast - und das ist ja der große Vorteil - eben auch darum, eine Beziehung zum Menschen zu knüpfen. Und deswegen macht es Sinn zum Beispiel Wissen mit Persönlichkeit zu verknüpfen. Oder Wissen mit Entertainment, so als erster Schritt.
Wie könnte das aussehen?
Beispiel: Du kennst vielleicht aus meinen Fugenfolgen-Folgen "Drei Bücher die ich Dir empfehlen kann". Das heißt, Du kannst Dich hinter den drei Buchempfehlungen verstecken, die definitiv Mehrwert, Nutzen und Wissen für die Zuhörenden bieten aber Du kannst gleichzeitig auch raushauen, was DIR persönlich daran gefallen hat.
Du kannst aus Deiner Wahrnehmung und aus Deinem Erleben heraus berichten. Oder sowas wie "Was waren die größten Reinfälle Deiner ersten Jahre". So verknüpfst du Wissen und Entertainment. Persönliche Erfahrungsberichte verknüpft mit Deinem Learning oder Fazit aus der Sache bzw. was Du Deinem jüngeren Ich heute raten würdest. w
Kommen wir zu dem Thema Feedback. Jetzt hast Du alle drei Elemente eingebaut und bist total zuversichtlich, dass die Leute dann auch wohlwollend und wertschätzend auf Dich reagieren.
Aber ich muss Dir leider sagen: Es wird Menschen geben, die das was Du machst, nicht gut finden. Du wirst nicht verhindern können, dass Du vielleicht mal negative Kritik bekommst. Das kann eine negative Bewertung bei iTunes sein. Das kann eine Mail sein usw.
Letztens habe ich eine Mail bekommen von jemandem - ich vermute mal weiblich - mit einer "Geht-dich-gar-nix-an@gmail.com"-Adresse. Über mein Kontaktformular auf der Seite. Dass ich doch gefälligst mal anfangen sollte, gender-gerechte Sprache zu benutzen. Zumindest dann, wenn ich auch Frauen ansprechen möchte. Wow. Vielleicht hatte sie eine alte Folge gehört. Ich hätte da gerne drauf geantwortet, ging aber nicht.
Meiner Meinung nach ist es super, erstmal einen "Separater" zu machen. Sprich, wenn Du etwas liest, hörst, siehst, rate ich, erstmal den Raum zu verlassen. Erstmal rausgehen oder ein bisschen Sport machen. Mit dem Hund gehen oder spazieren oder einfach einen Kaffee kochen. Auf jeden Fall weg vom Rechner. Diesen ersten Ärger, der vollkommen normal ist, auf Abstand bringen. Ja, es tut erstmal weh. Und dann darfst Du zunächst eine Nacht drüber schlafen. Du darfst irgendwann prüfen: Ist da was dran?
Ich habe in der Vergangenheit oft Feedback zum Thema Redundanzen bekommen. Dass ich mich oft wiederhole in meinen Podcastfolgen und eben dadurch die Folgen oftmals zu lang waren. Also die Informationsdichte, der Nutzen vielleicht nicht ganz so groß war, was definitiv stimmte und dadurch besser geworden ist.
Wenn sie nicht berechtigt ist: Was kümmert es die Eiche wenn sich die Sau dran reibt? Wir können es nicht allen Recht machen. Wenn die Kritik aus Deiner Sicht nicht berechtigt ist dann ignoriere es. Gehe nicht in den Clinch.
Wenn es beispielsweise eine sehr unfreundlich vorgetragene Email ist, auf die Du gern antworten möchtest, dann rate ich Dir zu dem Prinzip "Kill them with kindness".
Klingt ein bisschen härter als es ist. Du bedankst Dich einfach vielmals für das Feedback und die Zeit, die er oder sie sich genommen hat. Also gar nicht groß darauf eingehen.
Wenn es berechtigte Kritik ist, darfst Du gerne sagen: Ja, nehme ich mir zu Herzen. Da ist was dran. Erlaube mir, dass ich mir da ein paar Gedanken zu mache und vielen Dank für Dein Feedback. Es geht nicht darum, zu Kreuze zu kriechen, sondern es geht darum, Dinge einzugestehen wenn sie einzugestehen sind.
Oder wie der Martin Sänger mal gesagt hat "Vielen Dank. Ich glaube Dir, dass Du das so siehst." Auch nicht schlecht.
Du kennst nun die drei Elemente, von denen Du mindestens eines in deinen Folgen haben solltest, nämlich Persönlichkeit, Wissen und/oder Entertainment.
Du weißt jetzt, wie Du Dich trauen kannst, Persönlichkeit und Entertainment zu kultivieren um auch ein bisschen Feedback zu bekommen. Dass die Menschen es eigentlich cool finden wenn du ein bisschen was von Dir erzählst, indem Du Wissen und Persönlichkeit kombinierst. Indem du beispielsweise drei Buchtipps rausgibst und erzählst, wie sie Dich beeinflusst haben.
Oder eben, indem du Wissen und Entertainment kombinierst. Präsentiere Deine Fails/Rückschläge in der Vergangenheit und was Dein Learning daraus war.
Und wenn Du trotzdem mal negative Kritiken bekommst: So what? Entweder, es ist etwas dran und Du kannst dankbar an Dir und Deinem Podcast arbeiten oder aber, es ist nichts dran und Du reagierst nach dem Motto: Vielen Dank für die Zeit und das Feedback, Dein "Peter"! Man muss nicht immer alles kommentieren, sich rechtfertigen oder irgendwie eine Lösung finden.
Mit welchem der drei Elemente tust Du Dich bisher am schwersten? Hast Du es schon voll drauf, alle drei in Deine Folgen zu integrieren oder hapert es noch? Lass es mich in den Kommentaren wissen.
ralf
Gordon Schönwälder
sehr cool! Was wird das Thema? Home-Office-Business?
Stephanie
Gordon Schönwälder
was meinst du denn mit "gestockt"? Und was war die Kritik dabei?
Viele Grüße,
Gordon
Celine
Liebe Grüße
sven svoo
Gordon Schönwälder
#isso! ;)
Peter
Anne
Gordon Schönwälder
vielen Dank für das Feedback. Du hast absolut recht, denn langweilig-glatte Podcasts braucht die Welt nicht. ;)
Was denkst du?