In letzter Zeit komme ich mit einer Menge neuer Blogs und Podcasts in Kontakt. Einige davon strotzen nur so vor Eigenwerbung und Selbstbeweihräucherung, die anderen liefern nur hochwertigen Inhalt und das eigene Angebot ist ganz klein irgendwo vermerkt.
Gerade für Menschen, die neu in diesem Bereich des Onlinebusiness sind, entsteht da eine wichtige Frage:
„Wie viel Eigenwerbung darf ich machen und wann ist der Punkt erreicht, an dem ich nervig wirke?!“
Dafür gibt es keine allgemein gültige und vor allem eindeutige Antwort, aber es gibt eine grobe Faustregel.
Der ein oder andere mag verwundert sein, aber aus meiner Sicht sind Blogs und Podcasts keine reinen Tools zur Aufmerksamkeitsgewinnung, Akquise oder Imagebildung. Sie sind es…AUCH. 😉
Ich werde nicht müde zu erwähnen, dass Blogs und Podcasts aus meiner Sicht in erster Linie Möglichkeiten sind, um anderen Menschen zu helfen, sie ein Stück weit zu begleiten oder vielleicht sogar…deren Leben ein wenig einfacher zu machen. Das mag arg romantisch wirken, ist aber meine Maxime.
Durch gute Posts oder Episoden wird automatisch meine Sichtbarkeit gesteigert, das Image präsentiert und möglicherweise werden sogar potentielle Klienten erreicht.
Wenn aus dem Blog oder dem Podcast aber eine Einkommensquelle gemacht werden soll, dann darf man zwei Dinge nicht vergessen:
Was tun?
Damit so etwas wie eine Regel entstehen kann, muss man bestimmte Dinge sichtbar oder messbar machen, damit wir sie strukturieren und steuern können. Um bei dem Einsatz von Werbung den Überblick zu behalten, wende ich eine 80/20-Regelung an.
Dabei achte ich darauf, dass der Anteil der Werbung in meinem Post oder Podcast maximal 20 Prozent und der Anteil des hochwertigen Inhalts bei 80 Prozent liegt. Diesen Ansatz habe ich vor einiger Zeit von meiner sehr geschätzten Kollegin Marit Alke übernommen und fahre sehr gut damit!
Einige Beispiele:
Das ganze sollte man nicht zu sklavisch betreiben und nicht zwingend Wörter zählen. Wichtig ist, dass der Großteil des Textes oder der Story deiner Zielgruppe dient und nicht dir selber. Einen kleinen Teil darfst du dir auch gönnen – keine Frage.
Damit man ein Gefühl für diese Aufteilung bekommt, kann man entweder aus „dem Bauch heraus“ entscheiden oder strukturiert und mit Plan an die Sache rangehen. Ich würde mit letzterem beginnen und daraus ein neues Bauchgefühl entstehen lassen. Dann haben alle was davon. Deine Leser und Zuhörer haben einen Haufen Mehrwert und du kannst dir sicher sein, dass du niemanden mit deinen Angeboten nervst…und sie dennoch präsentieren kannst.
Das ist doch was, oder?! 😉
Bis dahin,
Gordon Schönwälder
P.S. Du möchtest wissen, wann es wieder kostenfreie Webinare oder neue Angebote von mir gibt? Du möchtest wissen, wie du deinen Podcast startest und ein von mir gesprochenes Intro dafür haben? Dann ist der Podcast-Helden Newsletter genau das Richtige für dich
Mathias
Beste Beispiel für einen Blog: https://mathias-mastert-podcasts.com/podcast-blog/
Gordon Schönwälder
voll bei dir. Angenehmer Blog übrigens!
Marit Alke
gut, dass du diese Frage mal auf den Tisch bringst! Für mich steht auch absolut im Mittelpunkt, Mehrwert zu schaffen und meine Leser (Zuschauer/Zuhörer) beim Vorankommen zu unterstützen - das ist auch gut und richtig so. Auf der anderen Seite ist es aber auch ein Muss, Interessenten auch über mögliche Wege zu informieren, vertiefend mit dir weiterzuarbeiten. Schließlich wollen wir ja auch verdienen und das "Wissen-Verschenken" ist kein Selbstzweck - oder darf es nicht sein.
Hier gilt es wirklich, ein gesundes Gleichgewicht zu finden.
Was Diana gerade erlebt, ging mir auch schon mal so: Hat man einmal diese treue Leserschaft um sich herum, fordern die regelrecht kostenpflichtige Angebote ein. Sie sind irritiert, wenn man nichts anzubieten hat - weil das eben dazugehört.
Gleichzeitig kann schon ein kleiner Mini-Werbeblock an der falschen Stelle den großen Unterschied machen: In einem normalen Blogpost haben für meinen Geschmack Sätze wie "Wenn Sie mit mir zusammenarbeiten wollen, schauen Sie auf der Seite "Angebote"" nichts zu suchen. Wenn der Artikel nicht gerade bombastisch genial ist, teile ich den dann nicht in meinem Netzwerk. Auch ein unschuldiger Link zu einem Webinar (selbst wenn es kostenlos ist) in einer Facebook-Gruppe kann sehr unpassend sein und den Gruppenmitgliedern "sauer aufstoßen"...
Also, die Grenzen sind hier fließend und die individuelle Wahrnehmung ist verschieden. Hier muss wohl zwangsläufig jeder seine Erfahrungen mit seiner Zielgruppe machen - aber immer im Blick behalten, dass beides - kostenlos und kostenpflichtig - seinen Platz haben muss. :)
Viele Grüße
Marit
Gordon Schönwälder
danke für dein Feedback. Der Mini-Werbeblock an der falschen Stelle...das hatte ich gar nicht bedacht. Es geht nicht nur um die Menge der "Werbebotschaften", sondern auch um die Platzierung. Ein Angebot machen, nachdem man ein Problem aufgezeigt hat...das ist ein No-Go!
Vielleicht machen wir da mal eine Podcastepisode zu?! ;)
Valentina Levant
Ich danke Dir für die Erinnerung an die 80/20 Regel. Ich finde auch, dass ein Plan + Strategie am Anfang von Vorteil sind, bevor sich ein neues Bauchgefühl entwickelt.
Ich tendiere nämlich dazu, mich und meine Angebote zu wenig zu präsentieren und nur am Ende als irgendwo klein vermerkt stehen zu lassen.
Es fehlt mir echt nicht leicht am Ende z. B. eines kostenlosen Webinars, plötzlich über meine Angebote zu sprechen und Menschen einladen diese zu nutzen. "Ist doch eh klar, dass sie das jederzeit machen können! Sie kennen mich doch jetzt ein wenig!" - ist dann meine Ausrede ;-)
Einen sinnvollen Gleichgewicht zu schaffen, wäre meine nächste Herausforderung und Ziel! :-)
Herzliche Grüße
Valentina
Gordon Schönwälder
ich bin da ganz bei dir und laaaange habe ich ähnlich gedacht. Ich wollte mich und mein Angebot sehr klein machen, weil ich niemandem zur Last fallen wollte.
Und es war auch ein Stück weit Arbeit, diesen inneren Glaubenssatz aufzulösen. Aber: Es ist machbar! ;)
Hast du schon eine konkrete Idee, wie du das mit der Werbung in Zukunft angehen möchtest?
Grüße,
Gordon
Diana Grabowski
Dein Artikel kommt gerade zur rechten Zeit ;). Genau über dieses Thema habe ich mir grad Gedanken gemacht. Ich bin auch gerade dabei, mein Coaching Angebot für die Leser meines IDEENHELDEN Blogs aufzubereiten und möchte das Verhältnis zwischen hochwertigem Angebot und Eigenvorstellung angenehm gestalten.
Interessanterweise wurde ich von meinen Lesern schon angehalten, doch mal mein Angebot darzustellen. Also ist ja, im besten Fall, auch unser Angebot sehr gefragt bei unseren Lesern und damit keine "Belästigung". Ich glaube, oft ist im Hintergrund der Gedanken noch am laufen, dass wir mit unserem Angebot und Selbstdarstellung nicht nerven wollen. Doch wenn wir unser Angebot perfekt auf unseren Leser/Hörer abgestimmt haben, dürfte er/sie es doch kaum erwarten können, von unserem Angebot zu erfahren ;).
Spannendes Thema. Danke für Deinen wertvollen Beitrag dazu.
Liebe Grüße,
Diana
Gordon Schönwälder
jaaaa, absolut! Das ist der Mindset-Gedanke, der uns als Coaches oder Berater oft limitiert: "Die mögliche Zielgruppe ist schnell genervt von uns, wenn wir ihr unser Angebot zeigen."
Doch das stimmt meiner Meinung nach nicht.
Ich denke, dass wir durch die Spam- und Werbungsflut, die uns jeden Tag überrollt, eine negative Einstellung zu Eigenwerbung haben. Aber wenn wir "genau das Richtige" für unsere Leute haben, dann kann wenig schief gehen. Und wenn wir dann noch die WErbung sinnvoll dosieren und platzieren, dann ist alles okay!
Wie weit bist du denn mit der Darstellung deines Angebotes?
Grüße,
Gordon
Dennis Sievers
Nun was zu deinem Inhalt:
Die meisten vergessen, dass sie garnicht soviel Werbung machen müssen in ihren eigenen Inhalten.
Klar kann man auf ein Spezielles Angebot aufmerksam machen oder einfach sagen "Wenn du weitere Fragen hast antworte im Kommentarfeld oder schreib mir eine Mail an xyz@xyz.com.
Aber die EIGENEN Inhalte die man erstellt, sofern sie Mehrwert, neue Impulse oder neue Herangehensweisen vermitteln sind doch schon aussagekräftig genug und somit ja auch Werbung, weil der Leser / Hörer ja deine und meine Einstellungen vermittelt bekommt und so merkt: Das passt oder das passt nicht!
Außerdem gibt es die Menschen die einem einfach nur gerne Folgen und dann die Inhalte teilen. Und das machen diese Menschen eben nur, wenn etwas nicht nach Selbstbeweihräucherung 'stinkt'.
Wenn ich zuviel Werbung mache minimiere ich automatischen den Multiplikator 'Fan'.
Und wir Blogger / Podcaster brauchen doch genau diese, um unsere Message nach außen zu tragen.
Beste Grüße mein lieber,
Dennis
Gordon Schönwälder
auch da sprichst du mir aus der Seele, denn durch guten und wertvollen Inhalt werden Blogger oder Podcaster automatisch als Kompetenz gesehen.
Und wenn auch "Fans" selber nie zu Klienten werden, so gibt es doch in deren Netzwerk Menschen, die mögliche Klienten werden können und durchs Teilen von jemandem erfahren.
Vielen Dank für deine Kompetenz! ;)
Grüße,
Gordon
Andrea
Wenn man ehrlich kommuniziert und dabei sein Gegenüber achtet, kann man nicht viel falsch machen.
Gordon Schönwälder
dir ist aber jetzt klar, dass du die Blaupause dafür geliefert hat, wie man dich zu einem Date überredet?! ;)
Du sprichst den Punkt "Ehrlichkeit" an. Das ist absolut wichtig, denn so kommt der Leser oder Hörer gar nicht in die innere Abwehr, weil er sich betrogen fühlt.
Was findest du denn besser? Einen Werbeanteil in jedem Podcast oder Blog, oder einen eher werbelastigen Gesamtpost zwischendurch?
Grüße,
Gordon
Was denkst du?