Herzlich willkommen zum zweiten Teil dieser Miniserie. Ich darf an dieser Stellte gestehen, dass das hier mein Lieblingsteil ist.
Irgendwie fühle ich mich zu dem besonders hingezogen. Vermutlich weil einige meiner eigenen Hürden und Mindfuck-Momente darin vorkommen. Es fühlt sich gut an, die hinter mir zu wissen.
Ging ja auch relativ schnell.
Du denkst dir jetzt vielleicht: „Was für ein eingebildeter Affe!“
Es liegt nicht daran, dass ich ein Naturtalent bin. Es liegt nur daran, dass ich einfach weitergemacht habe. Podcasting hat eine extrem steile Lernkurve und du wirst selber erleben, wie du in kurzer Zeit besser, schneller und routinierter wirst.
Apropos Routinen…
„Kann man sauer auf sich sein, wenn man woanders besser ist?!“, fragst du dich?
Oh, ja. Man kann.
Ist irrational, aber leider ein Mü menschlich.
Das Problem ist, dass Podcasting so viele Teilbereiche beinhaltet, die man noch nicht gemacht hat.
Ich will da ganz unromantisch rangehen.
Ja, es ist ein neuer Kanal und der bringt neue Herausforderungen mit sich. Aber sieh dir mal an, wie schnell diese Szene wächst. So schwer kann es nicht sein.
Und so ist es auch.
Es ist ein Schritt aus der Komfortzone raus, ja. Aber da musst du durch. Wenn du dazu nicht bereit bist, dann solltest du es besser lassen.
Diese lieb gemeinte Provokation darfst du jetzt zähneknirschend annehmen und dein Ding machen. 😉
Bevor du mich aber jetzt zum Teufel wünschst, nochmal der Hinweis von gerade: Podcasting hat eine steile Lernkurve und du wirst überrascht sein, wie du dich entwickeln wirst.
Und wenn gar nix geht, dann kannst du gerne mit mir zusammen arbeiten.
Jetzt kommen wir aber erstmal zu meiner Lieblingshürde!
Mein allererstes Interview war sogar eines vor Ort. Ich habe mich mit Ulrike Zecher getroffen, wir haben etwas rumgesponnen und ich habe dort mein erstes Interview aufgenommen.
Ich weiß nicht, ob du es mitbekommen hattest, Ulrike, aber ich war vor dieser Situation unglaublich nervös.
So nervös, dass ich sogar deinen Nachnamen falsch ausgesprochen habe, der eigentlich so schwer nicht ist. Aber das gehört halt auch dazu.
Ulrike hat es mir verdammt leicht gemacht, weil es bei ihr einfach nur im Fluss war und wir uns dann schon fast verquatschten. Aber anfangs war ich un-heim-lich nervös. Ich erinnere mich noch, wie ich etwas länger in den Aufnahmeeinstellungen rumspielte, weil ich mich sammeln musste. 😀
Mach dich also bitte nicht selber verrückt. Jeder hat Gamaschen vor seinem ersten Interview. Vielleicht wird man das in den Aufnahmen auch hören, aber…so what?!
Wichtig ist doch viel eher, dass du mit 3-4 Kernfragen bewaffnet das Ding einfach passieren lässt. Wenn dein Gast diese Kernfragen schon kennt, dann kann eigentlich nur wenig passieren.
Hier findest du noch ein paar weitere Tipps für deine Interviews.
Ich habe im Rahmen meiner Sprecherausbildung eine Sequenz aus Shrek synchronisiert. Dafür habe ich mir eine Szene ausgesucht, in der der Esel spricht.
Leider darf ich dir das aus Urheberrechtsgründen nicht zeigen, aber das Ergebnis ist nicht so schlecht.
Ich stand dafür ein einer extra dafür angefertigten Sprecherkabine und der Aufnahmeleiter gab mir ein paar Tipps und Anweisungen über die Kopfhörer. Alles in allem eine grandiose Sache.
Was mir das aber zeigte: Um eine wirklich gute Qualität zu bekommen, bedarf es Übung und eines guten Equipments.
Genau so ist es auch beim Podcasting und deinen ersten Aufnahmen. Viele angehende Podcaster erwarten vom Fleck weg eine grandiose Qualität.
Doch die wird es vielleicht nicht geben. Ich habe Klienten, die sich mein Equipment zusammen gekauft haben und dennoch unzufrieden gewesen sind.
Das liegt einfach an einer übertriebenen Erwartungshaltung, die durch die Realität enttäuscht wird. Man hört in den ersten Aufnahmen die Nervosität einfach. Man hört, die anfängliche Unsicherheit. Man hört, das Unwohlsein vor der eigenen Stimme.
All das kann noch nicht so „perfekt“ sein, wie du es vielleicht gerne hättest.
Deswegen: Bitte trete nicht in die Perfektionsfalle und bleib bei realistischen Vorstellungen. Du darfst gnädig mit dir selber sein.
Und vielleicht kennst du selber Momente in deinem Leben, in denen du anfangs auch deine Probleme hattest und später richtig gut geworden bist?
Vermutlich werden dir beim Überlegen sogar verdammt viele Bereiche deines Lebens einfallen, in denen das so gewesen ist.
Das ist vollkommen normal.
Hier findest du etwas Futter, damit du nicht in die Perfektionsfalle gerätst.
Dialekt, zu schnell, zu langsam, nasal, zu tief, zu hoch, zu quäkig, zu…was weiß ich.
Es gibt tausend Gründe, seine eigene Stimme scheiße zu finden, aber mal Hand aufs Herz: Wie oft hast du gehört, dass deine Stimme nicht schön ist?
Wenn du nicht gerade eine Kehlkopf- oder Stimmband-OP hinter dir hast, wird es vermutlich noch nicht so oft vorgekommen sein. Und welcher Penner ist überhaupt so unverschämt, deine Stimme zu kritisieren.
Ich habe früher gestottert.
Nie so stark, aber toll war es trotzdem nicht.
Irgendwann vor der Pubertät wurde es dann besser und seitdem habe ich es einigermaßen im Griff. Aber ich bleibe immer noch an bestimmten Konsonantenverbindungen hängen.
Besonders gerne bei Wörtern, bzw. Silben, die mit „GL“ anfangen. Mein Lieblingsfilm ist „Gladiator“. Wenn ich aber danach gefragt worden bin, sagte ich meist was anderes.
Einfach aus Furcht, dass ich wieder hängen bleibe.
Achte mal auf meine Sprache und es wird dir auffallen, dass ich relativ oft an Konsonanten hängen bleibe. Und wenn du weiterhin aufmerksam zuhörst, wirst du merken, dass ich diese ganzen Sachen nicht rausschneide.
Warum auch?! Es gehört zu mir.
(Es sei denn, ich verspreche mich massiv, weil mein Kopf wieder schneller arbeitet, als meine Artikulationswerkzeuge)
Und wenn aus einem ehemaligen Stotterer einer der bekannteren deutschen Businesspodcaster werden kann, dann kannst du das auch.
Nicht trotz deines Dialekts oder deiner Stimme, sondern wegen deines Dialekts oder deiner Stimme!!1Elf!
Am Ende kommt es doch nur darauf an, dass du mit Leidenschaft dein Ding durchziehst. Du musst für deine Inhalte brennen, sie mit deinem ganzen Körper vor dem Mikro in die Welt schreien und einfach nur du sein.
Und wenn das der Fall ist, dann werden deine Zuhörer von deiner Stimme nichts anderes sagen als: „Die/Der brennt für sein Thema“. Der Dialekt ist dann egal.
Mittlerweile toleriere ich sogar fast den Schweizerischen und Wiener Dialekt! 😉 (Claudia, Ivan, Thomas…nur ein Spässle!)
Und wo wir gerade beim Sprechen sind…
Nervosität und ungewohnte Situationen sorgen für Stress.
Stress sorgt dafür, dass dein Körper bereit ist zu fliehen oder zu kämpfen. Das ist noch ein nützliches Relikt aus den Zeiten, wo wir in Höhlen lebten und uns so ziemlich alles töten konnte.
Um kämpfen oder fliehen zu können, braucht es aktivierte und angespannte Muskeln.
Und angespannte Muskeln im Kieferbereich sorgen dafür, dass die Sprache nicht so flüssig rauskommt, wie gewohnt.
Du wirst dir vermutlich denken, was ich dir als nächstes sagen, oder?! Genau, dieser Stress nimmt von Aufnahme zu Aufnahme ab und das mit einem Affenzahn. Abgesehen von Übung und bewusster Entspannung kann dir dabei nur wenig helfen.
Deswegen möchte ich dir zumindest ein paar Tipps geben, wie du das Beste aus der ersten Aufnahme heraus holen kannst:
Wenn dich das interessiert…hier findest du noch ein paar weitere Stimmübungen
Diese Hürde kam von Anne Klein, die gerade mit ihrer Show „AnnesTierTalkTime“ an den Start gegangen ist.
Wenn dein Gehirn im Stressmodus ist, ist alles andere nicht so wichtig wie kämpfen oder fliehen. (Ist heute oft hinderlich, aber ein evolutionärer Vorteil)
Der Körper verlangsamt die Verdauung und andere Prozesse, die für diese Situation nicht überlebenswichtig ist. Ein Teil der Verdauung ist die Speichelproduktion und deswegen ist bei Stress gerne der Mund staubtrocken.
Damit du aber trotzdem aufnehmen kannst, brauchst du viel Flüssigkeit. So wird dein Mund zumindest zeitweise wieder etwas „bewässert“ und deine Stimmbänder ebenfalls. Es kann auch helfen, etwas zu essen.
Wenn du die ersten Sätze gesprochen hast, breitet sich auch mehr oder weniger bewusst eine Art Entspannung ein. Das kann mal auch in den Episoden von Solopreneur’s Moshpit manchmal hören, wenn Gastpodcaster am Start sind, die noch keine eigene Sendung haben.
Anfangs ist die Sprache noch ein Mü unlocker, aber am Ende läuft es dafür umso besser.
Und das bestätigt auch nur die Kernaussage…
Du kannst vor dem Stress der ersten Aufnahme nicht davon laufen. Deswegen darfst du aber nicht direkt die Flinte ins Korn werfen, sondern einfach dran bleiben.
Entscheide dich dafür, aus der Konfortzone heraus zu treten und dich auf den Prozess einzulassen. Du kannst dabei nur gewinnen.
Alle Podcaster standen am gleichen Startpunkt und haben sich unwohl gefühlt. Alles vollkommen normal und wer etwas anderes sagt, der sagt nicht die Wahrheit.
Punkt! 😉
Kat
Ich suche gerade ein Medium, um meine Heilsession teilen zu können. Also auch gesprochen, mit Musik hinterlegt. Von 5min. länge zu einer Stunde.
Mit und ohne Bild.
Ausserdem frage ich mich, wie ich ein u - tube Video in guter Qualität hoch laden kann??? Leider klappt es überhaupt nicht.
Falls Du oder jemand hier einen Tipp hat, wäre ich UNENDLICH DANKBAR!!
Mein Freund sagte auch, ich könnte Podcast nehmen. Aber ich hab ehrlich gesagt, keine Ahnung, was das ist, oder wie mich dort jemand findet?
Wahrscheinlich auch über den Link, den ich dann verschicke?
Bin echt mit der ganzen Technik heraus gefordert!
Herzensgrüsse, Kat
Gordon Schönwälder
Abgemacht?
Grüße,
Gordon
Was denkst du?