Mit diesen einfachen Tipps wird das Interview mit deinem Gast ein voller Erfolg

Mit diesen einfachen Tipps wird das Interview mit deinem Gast ein voller Erfolg

Interview

„Es interviewt gerade jeder jeden und ich glaube, dass die Individualität auf der Strecke bleibt.“

Diese Aussage meiner Klientin überraschte mich; sie brachte mich zum Nachdenken, denn so hatte ich die Blogosphäre und Podcastphäre noch nicht betrachtet.

„Verdammt, sie könnte recht haben“, war mein erster Gedanke.

Der zweite sah schon wieder anders aus.

Es stimmt, dass wir im Moment eine Menge Interviews in der Marketer-Szene lesen und hören. Auch sind es oft dieselben Namen, die auftauchen. Sowohl als Gast, als auch als Interviewpartner. Und trotzdem sind die meisten Gespräche sehr individuell.

Ja?!

Ist stelle mir das mit einem Malkasten vor. Wenn du 100-Prozent-Rot bist und du lädst Blau ein und Blau gibt 40-Prozent seiner Expertise ins Interview…dann kommt eine bestimmte Farbe raus. Wenn du Pink einlädst und Pink gibt auch 40 Prozent seiner Expertise, dann kommt eine andere Farbe raus. Selbst wenn Blau dich einlädt und du gibst ein Stück Rot – dann kommt wieder eine andere Farbe raus. Wenn zwei Interviews komplett gleich sind, dann geht es nicht mit rechten Dingen zu,

Menschen sind höchst individuell. Sie stellen andere Fragen mit anderen Gewichtungen und die Antworten variieren so. Und selbst, wenn es nur Nuancen sind. Auch Nuancen sind spannend.

Es geht nur darum, WIE man ein Interview aufbaut, damit sie „unique“ sind. Hier zeige ich dir ein paar Tricks, damit dir das auf jeden Fall gelingt. 

Warum überhaupt Interviews?

Interviews haben eine lange Tradition in Blogs und Podcasts und das vollkommen zu recht.

Mara Stix sagte in einem der letzten Episoden, dass sie am Anfang ihrer Podcast-Karriere nicht so recht wüsste, was sie sagen sollte. Daraufhin hätte sie sich Interviewpartner eingeladen. Damit spricht sie – wenn auch augenzwinkernd – eine der größten Vorteile von Interviews an: Man kann sich als Interviewer etwas zurücklehnen und den Gast die Inhalte bringen lassen.

Deine Show oder dein Blog hat Mehrwert. Du löst Probleme, bringst spannende Themen und zeigst dich mit deiner gesamten Expertise. Ein Gast erweitert diese Expertise in deinem Content-Marketing wiederum durch seine Expertise. Du und deine Fans könnt beide von ihm lernen. Zumindest, wenn du die richtigen Fragen stellst.

Du kannst auch davon ausgehen, dass dein Gast stolz auf seinen Besuch bei dir ist. Er wird das Interview sehr wahrscheinlich mit seinem Netzwerk teilen und du erweiterst deinen Radius.

Du siehst: Ein Interview hat eigentlich nur Vorteile.

Eigentlich…

Was macht schlechte Interviews aus?

Interviews kann man böse in den Sand setzen. So richtig böse.

Zum Glück habe ich es unter Bloggerkollegen und anderen Podcasten selten erlebt. Vermutlich gehen wir untereinander größtenteils wertschätzend und respektvoll um. Es gab zwar das ein oder andere Interview mit einem Selbstdarsteller (egal ob männlich oder weiblich), aber im allgemeinen passt das schon.

Absolute No-Gos sind:

  • Schlechte Recherche: Du solltest deine Fragen an den Interviewpartner auf Basis deiner Recherche stellen. Nichts ist peinlicher, als wenn dein Interviewee etwas antwortet wie: „Äh, nein. Da musst du mich mit jemand anderem verwechseln.“
  • Du bleibst im Vordergrund: Dein Gast bekommt die Bühne und du gibst deinen Senf dazu – ein wenig Senf. Der Löwenanteil der Zeit sollte aber dein Gast bekommen. Immerhin soll er auch zeigen können, was er drauf hat.
  • Du willst nur das eine – den Namen: Es gibt Gäste, die wäre naus SEO-Sicht großartig. Leider haben sie nicht die Expertise, die deine Fans hören wollen. Auch wenn es DIR weiterhelfen würde. Wenn deine Leser und Hörer nichts davon haben, dann bringt dir der beste Name nichts.

Zwar wird es noch ne Menge mehr No-Gos geben, aber ich will mich mit der geistigen Suche danach nicht länger aufhalten. Ich mag es positiv. Denn deswegen sind wir ja hier! 😉

Wie machst du dein Interview individuell?

Wie eingangs schon erwähnt: Wenn du authentisch bleibst und keine Fragen aus anderen Interviews kopierst, dann kann eigentlich nichts schief gehen. Dennoch gibt es ein paar Tricks, wie du deinen persönlichen Stil festigen kannst.

Bevor ich das mache, möchte ich noch auf ein paar Grundfragen eingehen, die mir oft gestellt werden: Soll ich dem Gast meine Fragen schon vorher schicken? Soll ich mir vorher alle Fragen aufschreiben, die mir einfallen? Sollte ich auf meinen Bauch hören?

Ich persönlich schicke meinen Gästen keine Fragen vorweg. Das Ergebnis wirkt auf mich immer sehr hölzern, abgelesen und wenig intuitiv. Außerdem bekommen deine Hörer dann  vorgefertigten und perfekten Sätze. Ich will Antworten, die aus dem Bauch kommen. Roh, ungefiltert und ehrlich.

In der Regel mache ich die Interviews per Skype und ich plaudere vorweg ein wenig mit meinem Gast. Da gebe ich zumindest grob den Weg vor und welche Inhalte ich mir vorstellen könnte. Manchmal habe ich auch währenddessen das Gefühl im Bauch, dass das Interview in eine andere Richtung geht. Wenn dem so ist und trotzdem Mehrwert entsteht, dann lasse ich es geschehen. Meistens entwickelt sich sowieso etwas eigenständiges – denk an den Malkasten.

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Aber jetzt zu den Tipps und Tricks:

  • Bringe wiederkehrende Elemente: Die Jungs vom Social-Genius-Podcast, die ich absolut empfehlen kann, stellen dem Gast am Ende immer 11 Fragen. Diese 11 Fragen sind immer gleich – nur die Antworten sind natürlich stets verschieden. Das macht den Charme aus. Vermutlich werde ich diese Idee irgendwann von denen klauen! 😉
  • Setz noch ne Schippe drauf: Ein anderen Interviewer hat deinem Gast schon eine Frage gestellt, die du auch stellen wolltest? Kein Thema, dann stell die Frage erneut, gehe aber ein wenig mehr ins Detail. Oder stelle diese Frag erneut in einem anderen Kontext. Selbst wenn eine Frage auch woanders mal auftauchte…kein Problem. Manche Fragen muss man stellen. Du kannst nicht erwarten, dass alle deine Fans, andere Interviews lesen oder hören.
  • Bringe die Dramatik rein: Menschen lieben Probleme, Dramen und Konflikte – also liefer sie. Frage deinen Gast nicht nur nach den sonnigen Seiten seines Lebens oder des Themas, sondern auch nach den negativen Seiten. Ich frage meine Gäste gerne, wo sie ihre Hürden und Probleme im Bereich Podcasting hatten – und gelöst haben. Das zeigt den Menschen dahinter, der nicht immer perfekt ist und wie er ein Problem löste.
  • Stelle kritische Fragen: Auch wenn der absolute Ober-Vordenker in einer Sparte zu Gast ist – du darfst kritische Fragen stellen. Das mag anfangs vielleicht unangenehm sein, aber sie regen zum Nachdenken an. Eine stilistisch sichere Möglichkeit wäre folgende: „Ich bin ganz bei Ihnen, aber ich habe schon von anderen gehört, das….! Wie ist Ihre Meinung dazu? Was würden sie darauf antworten?“
  • Recherchiere, was das Zeug hält: Beeindrucke deinen Gast und das Auditorium durch ein Fundstück oder Wissen, das du bei der Recherche gefunden hat. Dein Interviewpartner ist leidenschaftlicher Briefmarkensammler? Dann frag ihn danach. Egal, ob es zum Thema passt oder nicht. Machst du solche Sachen öfter, erwarten dass deine Hörer und wollen mehr.

Das waren jetzt ein paar Tipps, mit denen du deine Interviews nach deinen Vorstellungen aufbauen kannst und dabei höchst individuell bleiben kannst.

Wenn ich ein Fazit ziehen würde und die finalen Tipps geben dürfte, dann wäre das folgende:

Sei du selbst. Stell neue Fragen. Recherchiere gründlich. Vertraue deinem Bauchgefühl.

Dann kann dir nichts mehr passieren. Und selbst wenn dein Gast sich als Selbstdarsteller oder als wenig sympathisch entpuppt – du entscheidest, ob du das Interview bringst oder nicht

Ich habe eins auf meinem Rechner…das werde ich wohl nie veröffentlichen.

Zumindest nicht jetzt! 😉

In Zukunft noch etwas mehr davon?!

Ich gebe zu, dass das jetzt einige Profi-Tipps waren. Wenn du noch am Anfang deiner Podcast-Karriere stehst und noch kein Interview geführt hast: Würdest du gerne mehr darüber wissen? Vielleicht die Basics?!

Wenn ja, dann schreib mir gerne eine Nachricht oder dein Feedback in die Kommentare. Ich freu mich über deine Meinung und dein Feedback!

Wenn du individuelle Fragen hast, dann stell sie mir in einem kostenfreien Beratungsgespräch.

Bis dahin,

dein Gordon Schönwälder

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6 Kommentare

  • Hallo Gordon,

    das sind echt wichtige Punkte! Danke dafür. Schreibe ich mir gleich hinter die Ohren ;)

    Barbara, ein Interview ist doch nichts anderes als ein nettes Gespräch indem du deinen Gegenüber kennenlernen willst bzw. deine Hörer wollen das und du musst ihnen deinen Gast näher bringen und greifbar machen. Das soll ja nicht wie das allabendliche Tagesthemen interview mit Wolfgang Schäuble klingen ;)

    Grüße
    Sascha
  • Hallo Sascha, ich seh das etwas anders. Ein Interview braucht Vorbereitung und verfolgt ein Ziel und ist nicht nur lockeres Kennenlernen. Damit gewinnst du keinen Blumentopf. Dann ist es nur Plauderei und kein Interview
  • Oh ja lieber Gordon,

    ein paar Basics wären wunderbar. Ich habe gerade bei einer Aktion das Angebot bekommen doch ein Interview zu führen. Doch ich hab keine!!!! Ahnung. Ich hab zwar schon ein paar Interviews gehört, aber selbst eines machen........ hmmmmm...... das fehlt es mir noch an allen Ecken und Enden. Also wären ein paar Tipps wunderbar.

    Ich freu mich schon drauf und herzlichen Dank schonmal
    liebe Grüße
    Barbara
  • Hallo Barbara,

    dann ist es beschlossen und verkündet: Es gibt in Zukunft noch die Basics als Blogartikel geben! ;)

    Vielen Dank für diese Rückmeldung.

    Bis dahin,
    Gordon

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