Kennst du schon den Hauptgrund, warum Podcasts scheitern (obwohl sie gut gemacht sind)?

Kennst du schon den Hauptgrund, warum Podcasts scheitern (obwohl sie gut gemacht sind)?

48: Gutes Equipment am Start.

Redaktionsplan für einige Monate steht.

Interviewpartner haben alle zugesagt.

Und trotzdem geht nach einigen Wochen die Luft raus.

Klingt merkwürdig?! Kann aber durchaus so sein. Hierzulande sehe ich das zum Glück bisher sehr selten. Verbreiteter ist das im englischsprachigen Raum, in dem Podcasting schon etwas weiter ist, als bei uns.

Was ist passiert?!

Hier kannst du dir die Episode anhören, herunterladen und teilen.

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Shownotes aus der Episode:

Der Kardinalfehler aus den Anfangstagen rächt sich jetzt endgültig

Was sich im Blog noch eine gewisse Zeit lang kaschieren lässt, wird beim Podcasting erst so richtig deutlich: Eine schwammige oder undefinierte Zielgruppe!

Während der geneigte Leser im Blog über die Inhalte scannt und sich aussucht, was ihn am meisten interessiert, ist das beim Podcasting schon etwas anderes.

Im Blog verliert der Leser in der Regel keine Zeit, weil ein Artikel innerhalb weniger Minuten gelesen und innerhalb weniger Sekunden überflogen ist. Beim Podcast ist das etwas anderes.

Im Podcast braucht der Hörer Zeit. Auch wenn er wunderbar etwas anderes nebenher machen kann, beschäftigt er sich dennoch mit dem Podcast in seinem Ohr. Und wenn er nach einer halben Stunde merkt, dass trotz eines guten Titels irgendwie ein unbefriedigtes Gefühl bleibt…dann hat der Podcaster verloren.

Scannen funktioniert beim Podcast einfach nicht und das ist auch gut so.

Podcasting ist kein Scanner-Content

Wenn du Podcast-Helden schon eine Weile verfolgst, dann wirst du wissen, wo die Vorteile beim Podcasting gegenüber dem Blog sind.

Falls du neu hier bist, will ich ganz kurz noch mal darauf eingehen. (Jeder neue Artikel und jede Episode sollte immerhin so gestaltet sein, dass ein neuer Besucher sich richtig aufgehoben fühlt.)

  1. Mit deiner Stimme kannst du mit weniger Worten viel mehr Emotion und Leidenschaft transportieren, als mit dem geschriebenen Wort. Dadurch entfachst du das Feuer bei deinem Gegenüber viel schneller und viel heißer.
  2. Schaffst du es deinen Zuhörer wirklich bis zum Ende zu fesseln, dann entsteht eine Beziehung. Dein Zuhörer hat das Gefühl, er kennt dich besser, wenn er deine Stimme kennt. Das ist für eine Kunden- oder Klientenbeziehung am Anfang eine perfekte Ausgangssituation.

Für mich die zwei absolut schlagkräftigsten Argumente, um eine eigene Show an den Start zu bringen.

Du merkst aber: Damit das Konzept zündet, muss dein Zuhörer dir auch zuhören. 😉

Und das wird er nicht tun, wenn er sich nicht richtig abgeholt fühlt. Und da er nicht querlesen kann, muss von Anfang an klar sein, was ihn erwartet und was nicht.

Und wenn er dir nicht zuhört, dann scheitert deine Show. Punkt.

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ALLE ist eine schlechte Ziegruppe

Ich bin ein sehr erfolgloser Coach gewesen.

Und das lag mit Sicherheit nicht daran, dass ich mein Handwerk nicht verstehe. Nach zig Jahre als Therapeut mit hunderten von Patienten- oder Elterngesprächen, nach mehreren Coachingausbildungen, etc. fühlte ich mich 2012 wie ein Profi.

Ich startete zu dieser Zeit meine erste nebenberufliche Tätigkeit als Coach und wollte davon so schnell wie möglich leben können.

Nach den ersten 365 Tagen hatte ich genau zwei Rechnungen geschrieben.

Und beide für Kommunikationsschulungen in der KiTa meiner Frau. Und diese beiden Aufträge hatte sie mir auch angeboten.

Klingt nicht nach einer waschechten Erfolgsstory, oder?!

Meine damalige Homepage gibt es nicht mehr. Aber ich kann mich noch genau an meinen Positionierungsansatz erinnern.

Ich bin der Coach für jeden. Denn das Problem ist egal. Ich bin der Experte für den Weg hin zum Ziel.

Heute kann ich darüber schmunzeln.

Weniger ist mehr – paradoxerweise

Ja, ich weiß!

Die Beriffe „Nische“, „Zielgruppe“, „Avatar“ oder „der perfekte Zuhörer“ sind Dinge, die die meisten da draußen nicht mehr hören können.

Aber warum eigentlich?

Sobald ich mich für eine bestimmte Nische oder eine bestimmte Zielgruppe entscheide, entscheide ich mich automatisch gegen alle anderen.

Das kann weh tun. Das kann Fragezeichen und Zweifel aufwerfen.

Ich denke, dass das der Hauptgrund ist. Zumindest ist es bei vielen meiner Klienten so, wenn sie in der Vorbereitungsphase sind. Und ich gestehe auch selber ein, dass ich diese Denke auch hatte. Ich wollte immerhin schnell vom Coaching leben können und deswegen wollte ich mich keiner Gruppe und keiner Nische verwehren.

Aber erst als ich haargenau wusste, WEN ich erreichen will, dann fluppte. es.

Ich habe natürlich das Glück, dass ich in einer Nische unterwegs bin, in der nicht so viele andere Coaches sind. Eben weil Podcasting an sich noch etwas Nische ist.

Aber hey. Ich bin Podcast-Coach für Marketer, Berater und Blogger. Damit habe ich eine bestimmte Zuhörerschaft vor meinem geistigen Auge, auf die ich mich konzentrieren an.

Und seitdem das so ist, ist meine Reichweite in der Welt da draußen massiv gestiegen.

Natürlich hauptsächlich in der Welt der Marketer, Blogger oder Berater…alle andere kennen mich wohl nicht so gut. 😉

Noch keine fest definierte Zielgruppe?! Dann aber los!

Ich will dich jetzt hier nicht zurücklassen, ohne dir einige handfeste und erprobte Tipps mitzugeben mit denen du deine eigene Nische findest.

Und wenn in dir jetzt der gleiche Kampf tobt, wie bei mir vor ein paar Jahre…du musst da durch. Doch, auch wenn du jetzt vorsichtig verneinst…du brauchst eine Zielgruppe. Einen perfekten Hörer oder Leser. Einen Kundenavatar oder wie auch immer du das nennen willst.

  1. Wo ist der Sweet-Spot zwischen dem was du kannst und dem, was die Welt will? Die meiste Ausdauer wirst du haben, wenn du mit deinen Fähigkeiten anderen helfen kannst. Klingt banal, aber viele ignorieren das. Sie suchen sich stattdessen eine vermeintlich lukrative Zielgruppe und sind am Ende enttäuscht, dass sie nicht an die Marktführer rankommen. Suche dir etwas, was dir Spaß macht und mit dem du konkret helfen kannst.
  2. Mit wem willst du wirklich, wirklich, wirklich gerne zusammenarbeiten…und mit wem so gar nicht? vor ein paar Tagen buchte jemand eine kostenfreie Beratung bei mir und es ging um die allgemeine Ausrichtung. Als gelernte Psychologin war es naheliegend auch mit entsprechenden Menschen zu arbeiten. Aber schnell war klar, dass sie keine Lust mehr auf „kranke“ Menschen hatte. Das ist vollkommen in Ordnung. Bloß weil du es einmal gelernt, studiert oder sonstwas hast, musst du diese Tätigkeit nicht bis zum Lebensende machen. Suche dir die Menschen raus, mit denen du dich gerne umgibst und arbeite mit ihnen.
  3. Wie „nischig“ geht es noch? Gerade im Coachingbereich ist es echt schwer eine Nische zu finden, in der niemand ist. Ich glaube, dass es mittlerweile echt unmöglich ist. Es sei denn, du willst Kommunikationstraining für Friseurmeisterinnen machen, die mit ihrem zweiten Mann in einer Patchworkfamilie leben und mit dem mittleren Kind Probleme haben. Diese Zielgruppe ist mit Sicherheit noch nicht vergeben. Aber sie ist auch megaklein. Es hilft, die Menschen einzugrenzen, mit denen du arbeiten willst. Die wahre Kunst ist es aber, die genau Grenze zu finden zwischen einer zu kleinen und einer zu großen Nische. Aber da gibt es wiederum Coaches, die dir dabei  helfen können. Ich spreche hier nur aus meiner eigenen Erfahrung. Für deine perfekte Nische und Zielgruppe empfehle ich dir Christina Emmer oder Shailia Stephens-Würsig.
  4. Sei entspannt. Eine breitere Nische kannst du dir später immer noch suchen. Es wird weiterhin reizvoll sein, die ein oder andere Nische noch zu besetzten. Gerade, wenn sie nicht so komplett unterschiedlich zu deiner Hauptecke ist. Aber schnell wird deine Zielgruppe wieder zu groß. Gerade am Anfang kann dir das content-technisch das Genick brechen. Deswegen meine Empfehlung. Am Anfang darfst du dir eine kleine Nische gönnen und später kannst du immer noch größer werden. Das ist ein ganz natürlicher Prozess. Beispielsweise gehen wir im affenblog etwas weg vom reinen Bloggen, hin zum Content-Marketing. Die Nische wird größer, aber es ist organisch gewachsen.
  5. Beschreibe dir EINE Person, nach der du deinen Content ausrichtest. Es fällt schwer für eine Nische zu schreiben oder zu podcasten. Wer macht das schon. Wir schreiben oder sprechen für Menschen. Deswegen musst du dir eine Person skizzieren, für die du alles machst. Nimm dir ein Blatt Papier und schreiben auf, was sie für eine Person ist, was ihre Probleme sind, was sie gerne isst, welchen Sport sie treibt und so weiter und so fort. Diese Gedankenübung hilft dir dabei, die Inhalte zu finden, die du brauchst. Mein Kumpel Vladislav habt bei jeder Episode affen on air ein Bild mit seinem perfekten Zuhörer neben sich liegen. Das ist kein Witz. So hat er die Person nicht nur vor seinem geistigen Augen, sondern auch vor seinen echten.

Am Ende hast du nicht nur eine richtig gut passende Zielgruppe für dich, sondern dir macht auch der Elevator Pitch keine Sorgen mehr.

Denn du kannst in ein bis zwei Sätze packen, wofür du da bist und für wen.

„Mein Name ist…. und ich bin Experte für….!“

Ausklang – Was kannst du mitnehmen?

Hier schließt sich der Kreis.

Ein gutes Mikro, Stimmtraining, ein mehrseitiger Redaktionsplan und ausreichend Zeit werden deinen Podcast nicht zum Erfolg führen, wenn du deinen Zuhörer nicht klar vor Augen hast.

Glaub mir, ich kenne das Gefühl, wenn man keine gut definierte Zielgruppe hat.

Man druckst so rum, kommt nicht in die Puschen und glaubt, dass die Anderen einfach schon weiter sind. Meistens ist der einzige Unterschied nur die klare Positionierung nach außen.

Sobald du das am Start hast, bist du nicht mehr aufzuhalten.

Wenn du mehr darüber erfahren willst, auf welche Dinge du vor deinem Start in die Podcast-Welt beachten musst, dann komm am 13.01.2016 in mein Webinar oder trage dich hier für die Aufzeichnung ein.

Die Frage nach der Zielgruppe ist ein Teil dieses Erfolgskonzeptes.

Was mich jetzt interessiert! Was ist deine Ausrichtung? Wie gut bist du aufgestellt? Welche Tipps hast du für uns, wenn es um die Zielgruppe geht? 

Schreib deine Antworten einfach in die Kommentare.

Ich freu mich auf deine Meinung und Ideen.

 

 

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4 Kommentare

  • Gute Folge.

    Was ich mich da nur manchmal frage ist, wann eine Zielgruppe zu eng ist. Bei deinen Beispielen fand ich auch die Friseurmeisterinnen noch zu eng. Einfach, weil ich da auch nicht die podcasthörenden Menschen damit verbinde.

    Kleine Frage noch zum Webinar im März:
    Ist das nur für Podcasts zum Thema Marketing gedacht oder generell für Podcastinteressierte?
    Ich würde nämlich gerne einen Podcast beginnen, habe aber nicht vor, damit Marketing zu betreiben.
  • Hallo Kira,

    vielen Dank!
    Das Beispiel mit der Friseurmeisterin ist seeeeehr plakativ, das weiß ich. Ich wollte es nur eben sehr deutlich machen, wie man zu weit oder zu eng fassen kann.
    Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte. ;)
    Das Webinar ist nicht auf Marketing generell zugespitzt, sondern auch für Interessierte gedacht. Ich werde immer wieder Beispiele fürs Marketing bringen, aber im Kern geht es um das Erstellen einer Show an sich.
    Du bist also herzlich eingeladen, auch wenn du es nicht als Marketingkanal nutzen möchtest. ;)
  • Lieber Gordon,

    danke für diese super coole Folge! Ich kann das aus meiner Sichtweise nur bestätigen. Seit gut einem halben Jahr trage ich das Projekt Podcast mit mir herum. Aber erst, seit es mit der Positionierung so richtig geflutscht hat, habe ich RICHTIG viele Ideen bzgl. Folgen und Content :) Einfach weil man seine Zielgruppe genau vor Augen hat!

    Liebe Grüße,
    Mira
  • Hallo Mira,

    wir laufen uns in Social Media und per Mail ja hier und da über den Weg und deine neue Positionierung finde ich einfach nur gelungen. Das ist einfach nur gelungen.
    Vielen Dank für das tolle Lob und die Einsicht in dein Biz! ;)

    Bis dahin,
    Gordon

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