Steven ist ein Sohn jüdischer Einwanderer in den USA und wurde 1946 geboren.
Sein Vater war Elektroingenieur und seine Mutter verdiente ihr Geld als Konzertpianistin. Steven war kein besonders guter Schüler, er war allenfalls durchschnittlich begabt und hatte insbesondere beim Schreiben und beim Lesen seine Probleme. Früher hatte man für solche Kinder nur schlechte Noten zur Verfügung – heute würde man sie wegen Dyslexie erfolgreich behandeln.
Steven wuchs zwar sicher und wohlbehütet auf, aber viele Freunde hatte er zu seinem Leidwesen nicht.
Obwohl er nicht gut schreiben und noch weniger gut lesen konnte, ist Steven ein begeisterter Hobbyfilmer und er beschließt im zarten Alter von 13 Jahren bei einem Filmwettbewerb mitzumachen.
Ohne sich großartig um ein Skript zu bemühen, erstellt er einen 40 Minuten langen Kriegsfilm mit dem Namen „Escape to nowhere“ – und gewinnt!
Mit diesem Film begann eine Karriere, die wohl den erfolgreichsten Regisseur unserer Tage hervorbrachte – Steven Spielberg.
Obwohl Steven Spielberg wirklich keine Leuchte ist, was das Lesen und Schreiben angeht, hat er doch intuitiv alles richtig gemacht, wenn es um Spannung und Dramatik geht.
Filme wie „Der weiße Hai“, „Star Wars“ oder „Indiana Jones“ sind wahre Meisterwerke der Unterhaltung.
Muss man also dafür geboren sein, damit man gute Geschichten entwickeln kann?!
Nein, das kann man lernen
Eine starke Story braucht vor allem drei Dinge: einen Helden oder Protagonisten, einen Konflikt und eine Lösung!
Das sind die Grundzutaten für Spannung. Ohne diese Elemente gibt es nur „Information ohne Emotion“.
In der Regel ist es so, dass der noch ahnungslose Protagonist aus seiner heilen Welt gerissen und mit einem Konflikt konfrontiert ist. Einen Konflikt, den er nicht ohne weiteres lösen kann. Um aber aus diesem Konflikt heraus zu einer Lösung kommt, muss er sich anstrengen und hat nicht selten Hilfe von außen.
Blogs und Podcasts haben nur selten das Zeug zum nächsten Hollywood-Blockbuster, was aber nicht heißen soll, dass sie spannungsfrei sind. Es gibt ein paar Blogger, die dieses Prinzip schon verinnerlicht haben.
Mein Paradebeispiel dafür: Der AFFENBLOG von Vladislav Melnik
Als Podcaster und Blogger wollen wir in erster Linie eines: Wir wollen unseren Lesern und Hörern bei einem Problem helfen, informieren und zu gegebener Zeit unsere Produkte oder Opt-In-Felder präsentieren. Um damit langfristig erfolgreich zu sein, müssen wir beide Gehirnhälften ansprechen. Zum einen die analytische linke Gehirnhälfte, die Zahlen, Daten und Fakten haben will und die rechte Gehirnhälfte, die unterhalten werden möchte.
So entsteht nachhaltige und für den Leser oder Hörer postive Veränderung und eine tiefere Beziehung zu uns als Blogger oder Podcaster.
Und diese Erkenntnis habe ich für mich erfolgreich eingesetzt.
Das Handwerkzeug des Storytelling lernte ich in Grundzügen schon im Deutsch-LK, aber so richtig erst in der Sprecherausbildung. Seitdem tauchen immer wieder verstärkt Elemente daraus in meinen Blogartikeln auf. Seitdem werden diese Artikel mehr geteilt, häufiger kommentiert und meine E-Mail-Liste füllt sich deutlich schneller.
Für all das mache ich das Storytelling verantwortlich. Und das kannst du auch lernen.
Am Anfang braucht man etwas Hilfe. Das brauchte jeder.
Ich denke, dass auch Spielberg im Laufe der Zeit von außen etwas Hilfe bekam, auch wenn das bei Wikipedia nicht beschrieben wird.
Lass es uns so machen. Ich schreiben hier gleich einen Blogartikel im Blogartikel und du kannst dich einfach mir der Grafik daran entlang hangeln. Was meinst du?!
Bist du dabei?! Wunderbar!
Vor einigen Monaten saß ich vor meinem Schreibtisch und wusste noch nicht, dass ich an diesem Tage nicht eine Zeile schreiben würde, obwohl ich es fest vorhatte.
Seit meine Tochter Ida geboren ist, wurde aus unserem Büro das Kinderzimmer und mein neuer Schreibtisch, oder besser meine Schreibnische, ist jetzt im Schlafzimmer. Wir haben bei IKEA lange eine Schreibtischmöglichkeit gefunden, die zwischen Schrank und Schräge passt. Während ich am Schreibtisch sitze, kann ich in den alten Ankleidespiegel blicken und hinter mir ist das Bett. Nicht viel Platz, aber sehr gemütlich.
Wenn die Sonne scheint, dann wärmt sie mich zusätzlich an meinem neuen Arbeitsplatz denn links hinter mir ist die das Fenster mit der Sonnenseite.
Und eigentlich lief auch alles Problemlos. Bis an diesem Tag.
Neben der Tastatur kühlte eine Tasse Kaffee ab – Denise spült die kalte Tasse immer mit heißem Wasser aus, damit der Inhalt lange warm bleibt – und ich tastete nach dem Einschaltknopf hinter meinem iMac. Auch an diesem Tag schien die Sonne auf den Schreibtisch und ich war mir sehr sicher, dass das ein erfolgreicher und entspannter Arbeitstag werden sollte.
Bis hier her ist es eine reine Situationsbeschreibung. Ich benutze Wörter, die die Sinneseindrücke wiedergeben (warmes Sonnenlicht, Gemütlichkeit in der Nische, heißer Kaffee). So gelingt es dem Leser vor seinem geistigen Auge eine Situation zu erschaffen, in die er eintauchen kann. Eine Situation, die er mit-erleben kann.
Lori Silverman, eine bekannte Storytelling-Trainerin, nennt diese Art der Wortwahl „LOTS“ – Language of the Senses (Sprache der Sinne).
Doch als ich den Rechner hochfahren wollte, sah ich auf dem Bildschirm nur einen Ladebalken, der sich im Kreis drehte und dann ging der Bildschirm wieder aus.
Ich dachte: „Okay, das ist vielleicht ein nicht fertig geladenes Update oder so.“
Und ich schaltete den Rechner wieder an.
Aber auch hier – Ladebalken und Abschalten des Bildschirms.
„Komisch“, dachte ich mir, „da werde ich jetzt erstmal googlen.“
Hier taucht jetzt das Problem auf. In einem Blogartikel dieser Art, der eine Message im Ende zeigt, muss das nix mit Explosionen, Tod oder der Vernichtung des Auenlandes zu tun haben – soviel ist klar. Wir schreiben ja hier einen Blog und keinen Thriller – obwohl es die gleichen Mechanismen sind.
Zum Glück habe ich noch einen zweiten Rechner, mit dem ich das Internet nach einer Lösung durchforsten konnte. Ich wusste auch, dass die Apple-Seite einiges an Lösungen parat hat und die Foren entsprechend gefüllt sein müsste.
Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich der einzige mit diesem Problem auf der Welt sein sollte.
Und so gab ich die „Symptome“ meines Rechners in das Browserfenster ein und durchstöberte die Ergebnisse.
Neustart – schon probiert, bringt nix.
Backup aufspielen – grmpf….ich hatte bis dato noch kein Backup-System. Jetzt übrigens schon.
Tastenkombination für die Systemeinstellungen – Ja, das ging. Aber scheinbar wollte die Festplatte dort auch nicht booten.
Nichts. Keine dieser Maßnahmen brachte irgendetwas.
Und mehrere Stunden und eine hastig getrunkene Kanne Kaffee später saß ich mit dröhnendem Schädel am Schreibtisch und starrte auf den Rechner. Ich hatte einen Termin bei Apple im Store gemacht, aber das fuchste mich dennoch. Ich mag es nicht, wenn teure Technik nicht so funktioniert, wie ich das möchte.
Hier wird das Symptom des Rechners erst zu einem Problem. Die gewohnten Problemlösemechanismen greifen hier nicht und am Ende ist nur Ratlosigkeit, bzw. eine möglicherweise teure Reparatur des iMacs als Option vorhanden.
Zeit für Hilfe!
Ich schloss also das Kapitel „produktiver Arbeitstag“ und ging ins Wohnzimmer, wo Denise mit Ida spielte. Sie schaute mich mit fragendem Blick an und ich schüttelte nur den Kopf. Sie kennt mich und weiß, dass mich sowas echt rasend machen kann.
In diesem Moment klingelt das Telefon und Desise ging ran.
Es war eine gute Freundin von ihr, mit der sie sich zwar selten trifft, aber oft telefoniert.
Sie erzählte Denise freudig, dass sich aus der Fernbeziehung, die aus einem Urlaubsflirt entstand, jetzt etwas ernstes ergeben sollte. Ihr Freund, der aus dem Süden Deutschlands kommt, zieht nun zu ihr rauf.
Denise fragte, ob es denn nicht schwer wäre, hier beruflich Fuß zu fassen. Und ihre Freundin sagte, dass das vollkommen okay sei, denn ihr Freund wäre selbständiger ITler und würde vom Homeoffice aus seine Klienten betreuen können.
Da sah ich die Glühbirne über Denise aufleuchten und sie fragte, ob sich der besagte Freund mit Apple-Produkten auskennen würde. Die Freundin bejahte das.
Denise fragte mich, ob ich denn nicht mal mit ihm sprechen wollen würde.
Ich sagte: „Nein, ehrlich gesagt nicht. Ich kenn den nicht und ich habe auch jetzt nicht wirklich Bock drauf, die Geschichte nochmal zu erzählen.“
Aber scheinbar hatte Denises Freundin den Hörer schon weiter gereicht und so hatte ich keine andere Wahl, als missmutig den Hörer ans Ohr zu halten und die „Freundlichkeitsreste“ zusammenzukratzen.
Und in diesen paar Minuten, die er mit mir sprach, erhellte sich meine Miene von Sekunde zu Sekunde.
Es gab eine Lösung. Dafür musste ich nur meinen iMac mit dem MacBook und einem bestimmten Kabel verbinden und konnte so den „defekten“ Rechner mit dem anderen booten und dann das Betriebssystem neu aufspielen.
Das tat ich…
Nach dem Installationsvorgang nahm ich das MacBook weg und startete den anderen Rechner.
Wieder der Ladebalken. Aber diesmal etwas länger. Und diesmal lud der Balken auch bis zum Ende.
Danach wurde der Bildschirm kurz dunkel und dann das gewohnte Bild!
Es schien alles wieder zu funktionieren.
Manchmal kommen die Lösungen für ein Problem ganz woanders her und wenn es der Protagonist selber nicht schafft, kann es doch durch Zufall oder eine neue Lernerfahrung klappen oder eben durch eine Ressource von außen.
An diesem Tag habe ich nicht nur gelernt, wie ich einen defekten Rechner neu boote. Sondern ich habe gemerkt, dass es Lösungen für ein Problem nicht immer ausschließlich nur im Netz gibt. Manchmal hilft es auch, wenn man seine Bekannten im Geiste durchforstet und überlegt, wer einem helfen könnte. Oder wer vielleicht jemanden kennt, der einem helfen könnte.
Im Nachhinein sind mir einige Leute eingefallen, die begeisterte ITler sind oder in der Nische unterwegs sind. Die hätte ich vielleicht fragen können.
Manchmal ist man in dieser technischen und digitalen Welt so limitiert in seinen Möglichkeiten, weil man die alten, analogen Möglichkeiten nicht mal mehr in Betracht zieht.
Und ich denke, dass es uns allen gut tun würde, wenn wir auch in dieser Zeit, mit all den neuen und faszinierenden Optionen, die herkömmlichen Möglichkeiten nicht aus den Augen verlieren würden.
So hätte ich mir eine Menge Kopfschmerzen und den Koffeinschock ersparen können.
Vielleicht sparst du dir das auch.
Die Handlungsaufforderung muss nicht explizit sein. Es kann auch eine Message zum Nachdenken sein, wie in diesem Fall. Hier geht es auf der oberflächlichen Ebene zwar um das Computerproblem, aber die eigentliche Botschaft ist eine ganz andere und die gilt es in der Handlungsaufforderung aufzuzeigen.
Es muss aber nicht mal eine „Mindset-Arbeit“ sein, wie hier. Sondern du kannst auch mit einer Geschichte konkrete Tipps an die Hand geben, wie hier. Du kannst am Ende auch als „Lösung“ auf ein Opt-In-Geschenk hinweisen, was genau dieses Problem löst oder ein interessantes Thema näher beleuchtet.
Wenn dich beispielsweise Podcasts und/oder Storytelling interessieren, dann könntest du dich ja beispielsweise dafür eintragen! 😉
Ich bin jetzt gespannt, wie und ob du Erfahrungen mit Business-Storytelling gemacht hast. Was hast du zu ergänzen? Was siehst du vollkommen anders?
Ach ja, falls du noch mehr Spannung und Begeisterung in deine Blogartikel oder Episoden packen willst…am 11.12. gebe ich ein kostenfreies Webinar zum Thema „Business-Storytelling: Wie du gezielt Spannung und Emotionen entstehen lässt“. Unverbindlich anmelden kannst du dich hier. KLICK!
Das Ganze wird auch aufgezeichnet. Auch wenn du nicht kannst, solltest du dich eintragen, damit die Aufzeichnung automatisch bekommst.
Wenn du magst, schreib mir jetzt deine Erzählungen oder Fragen einfach als Kommentar unten in die Felder und ich freue mich, mich mit dir zu unterhalten.
Bis dahin,
Gordon
Werde Teil der Community und erfahre Neuigkeiten, Tipps und Tricks zum Podcasten und allem, was drum herum noch wichtig ist.
Als kleines Dankeschön fürs Eintragen bekommst du den „Podcast-Helden-Werkzeuggürtel“ mit allem, was du brauchst, um einen erfolgreichen Podcast auf die Beine zu stellen. Darin enthalten sind Videos, Webinarmitschnitte, eine Checkliste und dein persönliches Intro!
Spam ist mies und deswegen bleiben deine Daten bei mir sicher!
Mit deinem eigenen Podcast dein Geschäft forcieren… | Immobilienfinanzierung,Investoren, Mietkauf............
Wie du noch heute einen eigenen Podcast erstellen kannst » Podcast-Helden
Wie komme ich an Geld? Meine 10 Glaubenssätze zu Geld
Christina
danke für diese superkonkrete Beschreibung mit Beispielen. Das ist anschaulich und nachmachbar gleichzeitig. Super!
Liebe Grüße
Christina
Gordon Schönwälder
"nachmachbar" ist genau das Wort, was ich mir für diesen Artikel gewünscht habe.
Für meine Verhältnisse ist er schon episch lang, aber der Aufbau braucht auch etwas Platz.
Hast du schon eine Idee, was du davon umsetzen möchtest?
Bis dahin,
Gordon
Marko Hamel
die Infografik ist genial. Ich liebe die Art, wie Du die Heldenreise in einen modernen Kontext gesetzt hast. LanguageOfTheSenses gefällt mir richtig gut. Wieviel Prozent Deines Podcasts nimmt denn normalerweise dieser einführende Teil zur Stimmulation der Sinne ein? Hast Du hierfür eine konkrete Empfehlung.
Ich bin gespannt :)
Liebe Grüße,
Marko
Gordon Schönwälder
obwohl ich das Storytellingkonzept schon was länger kenne, flechte ich es erst jetzt so wirklich in den Blog ein. Der nächste Schritt - also mit der nächsten Solo-Episode - wird dann der Podcast.
Erfahrungswerte habe ich bisher noch nicht, aber vielleicht magst du mir ja Feedback geben, wenn du die nächste Episode hören solltest?
Witzig, dass diese Art des Erzählens schon uralt ist und jetzt erst den Weg ins Business findet, oder?
Beste Grüße,
Gordon
Margret
Gordon Schönwälder
vielen Dank für die lieben Worte.
Ein Podcast ist natürlich aus meiner Sicht der Dinge immer eine sinnvolle Sache. ;)
Wenn du Fragen hast, dann schreib mir gerne.
Beste Grüße,
Gordon
Barbara J. Schoenfeld
herzlichen Dank für diesen schönen Artikel und die Demonstration, wie sich das gut anhört und wie man dadurch wirklich eine tolle Story erzählen kann.
Ich verfolge jetzt schon eine ganze Zeit deinen Blog und hab auch schon deine Videos bekommen. Ich habe sie aber abgespeichert, weil momentan das Podcasten einfach noch nicht ran ist bei mir (mein Gefühl), wird aber bald soweit sein :-)
Was ich aber SUPER finde, deinen Ausdruck “Podcast-Helden-Werkzeuggürtel”. Den finde ich genial!!! Und das hat mich inspiriert für mein Feebie. Starterset oder Starterkit das nimmt jeder :-) Ich bin mir noch nicht ganz sicher, wie es heißen soll, aber anders auf jeden Fall :-)
Vielen Dank für deine tolle Arbeit, weiterhin viel Erfolg
und bis bald
herzliche Grüße
Barbara
Gordon Schönwälder
der Werkzeuggürtel rockt, da bin ich mir sicher. Das war auch echt ein Geistesblitz, der mich letztens in der Nacht überkam. Dann war ich aber so aufgekratzt, dass ich echt einige Zeit brauchte, um wieder in den Schlaf zu finden! :D
Vielen Dank für das Verfolgen meines Blogs.
Was gefällt dir denn besonders? Vielleicht kann ich dann mehr davon bringen! ;)
Grüße,
Gordon
Was denkst du?